2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Der ASV Neumarkt (rot) wurde deutlich unter Wert geschlagen.  Foto: Archiv
Der ASV Neumarkt (rot) wurde deutlich unter Wert geschlagen. Foto: Archiv

ASV verhilft VfB unfreiwillig zum Titel

Neumarkts Fußballer vergeben bei der 1:4-Heimniederlage gleich zwei Elfmeter – und dezimieren sich noch selbst.

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Unterstützt von einer wahren Invasion von Fans, cirka 300 der gut 600 Zuschauer waren Schlachtenbummler aus Eichstätt, tütete der VfB Eichstätt die Meisterschaft in der Bayernliga Nord durch einen Sieg beim ASV Neumarkt endgültig ein. In einem tollen Spiel hatten die Domstädter am Ende mit 4:1 die Nase vorn.

Und wieder einmal wurde an diesem gewitterschwangeren Samstag deutlich, wie grausam Fußball sein kann, denn das Ergebnis entspricht keineswegs dem Spielverlauf. Der Gast war keineswegs so dominant wie es das Ergebnis aussagt, denn die Gastgeber zeigten sich im Vergleich zu den vergangenen Spielen stark verbessert und waren mehr als ebenbürtig. Das Manko des ASV: Man hatte nicht die Nerven, um die gebotenen Chancen zu nutzen.


Zwei schnelle Gegentore

Schier unglaublich war, dass die Hausherren in Person von Alexander Pfindel und Christian Schrödl zweimal vom Elfmeterpunkt am toll reagierenden VfB Keeper Jonas Herter scheiterten. Wären hier Treffer gefallen, wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre. Ein weiterer Knackpunkt der Partie war die Ampelkarte gegen Philipp Stephan, nach der die Gäste wieder ins Spiel fanden, die Überzahl nutzten und den Sack mit zwei schnellen Treffern zu machten. Die Platzherren begannen engagiert und versuchten, gleich Druck aufzubauen. Doch Eichstätt war hellwach und drängte seinerseits auf den ASV-Kasten und in Minute vier musste Keeper Schmidt schon sein ganzes Können aufbieten und konnte einen Distanzschuss von Sebastian Graßl erst im Nachfassen klären. Eine weitere Zeigerumdrehung später schoss Florian Grau über den Kasten. Der ASV kam hinten einfach nicht raus und in der siebten Minute war es dann passiert, als Grau nach gut getimter Flanke per Kopf die viel umjubelte Führung erzielte.

Die Platzherren hatten nur bei Ecken ein Übergewicht und die daraus resultierenden Möglichkeiten vergaben Alexander Pfindel und Jonas Grunner. In der 17. Minute wurde Jonas Marx im Strafraum gelegt und es gab Elfmeter. Pfindel trat an, aber zu schwach war sein Schuss und Herter konnte sicher halten. Der ASV keineswegs geschockt gleich wieder mit Heinloth und Schrödl, doch letzterer zielte knapp drüber. Mit dem Halbzeitpfiff gelang den Gastgebern dann fast doch der Ausgleich, doch Stephans Kopfball ging nur ans Außennetz.

Nach der Pause war der ASV klar das bessere Team, doch ohne Fortune, denn Heinloths Versuch aus 20 Metern klatschte nur an den Pfosten und den Nachschuss konnte Pfindel nicht verwerten. Eichstätt kam hinten nicht mehr raus und in der 61. Minute wurde Christoph Bellmann im Strafraum gefoult, doch mit dem erneuten Elfmeter scheiterte diesmal Schrödl wiederum an Torsteher Herter. Mit weit ausgestreckten Armen nahm der Neumarkter Coach Dominik Haußner diesen weiteren Lapsus verzweifelt zur Kenntnis. Dann ein weiterer Knackpunkt des Spiels, als Stephan nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde (67.).

Mit dem Kopf das Tor erzielt

Eichstätt nutzte die Überlegenheit postwendend zum 2:0 durch Sebastian Graßl, der völlig allein am langen Pfosten stehend einlochte. Nur eine Minute später die Entscheidung, als Simon Böhm per Kopf den dritten Treffer für sein Team erzielte. Hier wurde so richtig deutlich, was Stephan seinem Team für einen Bärendienst erwiesen hatte, denn mit ihm in der Abwehrkette wäre es für den Gast sicherlich nicht so leicht gewesen. Der eingewechselte Selim Mjaki besorgte dann in der 80. Minute das 1:3, doch zwei Minuten später stellte Eberle den alten Abstand wieder her. Das war’s und der ASV musste sich deutlich unter Wert geschlagen geben. Bei Eichstätt war dann der Jubel über die errungene Meisterschaft groß. Trainer Dominik Haußner war untröstlich: „Da haben wir wirklich guten Fußball gespielt, den Tabellenführer über weite Strecken beherrscht und uns dafür nicht belohnt. Die zwei vergebenen Elfmeter waren schon sehr ausschlaggebend.“

Aufrufe: 014.5.2017, 16:00 Uhr
Von Hans GleisenbergAutor