ASV Mettmann braucht nun einen neuen Trainer

Auf die Gründe dafür will er näher nicht eingehen. Er ist aber der Auffassung, sein Entschluss sei wegen unterschiedlicher Auffassungen und verschiedener Vorkommnisse der richtige Weg.

Dass zwischen ihm und dem Vorstand seit einiger Zeit die Chemie nicht mehr stimmte, war den Kennern der Mettmanner Fußballszene bekannt. Spätestens, nachdem der ASV-Coach am Anfang der neuen Spielzeit zwei Wochen Urlaub genommen hatte und der Saisonstart schlecht ausfiel, knisterte es zwischen Trainer und Verantwortlichen. Während sich der Vorsitzende Musa Ibis damals überrascht von der Urlaubsplanung zeigte, äußert der Coach eine andere Sicht der Dinge: "Bereits im Februar dieses Jahres hatte ich darauf hingewiesen, dass ich aus persönlichen und betrieblichen Gründen nur zu diesem Zeitpunkt Urlaub nehmen konnte. Damals hat der Vorstand dies ohne Widerspruch akzeptiert."

"Unüberbrückbaren Differenzen zwischen dem ASV-Vorstand und dem Trainer haben Michael Lucas dazu veranlasst, sofort von seinem Amt zurückzutreten", bestätigen Vorsitzender Musa Ibis und sein Stellvertreter Seyfettin Özlük, "wir hatten als Vorstand den Eindruck, dass zwischen der Mannschaft und dem Trainer keine Kommunikation mehr stattfand." Dies sei von Spielern des Kaders auch so bestätigt worden. Wenn beispielsweise jemand versucht habe, den Coach telefonisch zu erreichen, sei das Gespräch nicht angenommen worden - oder kein Rückruf erfolgt. Akteure des Bezirksliga-Kaders, die nicht für ein Spiel nominiert wurden, hätten dies nach Ibis' Darstellung "öfter per SMS erfahren". Kontakte zwischen Vorstand und Trainer habe es zuletzt ebenfalls kaum gegeben, weil sich Michael Lucas zurückzogen habe. Ein weiterer Punkt: Die Trainingsbeteiligung sei zuletzt sehr schwach gewesen - und das wiederum habe Einfluss auf das bisher kaum zufriedenstellende Abschneiden des Bezirksliga-Teams.

Die beiden Vorstandsmitglieder geben jedoch zu, dass beim ASV zuletzt ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen war. Trotzdem, findet Musa Ibis, sind Vorbereitung und die bisherige Saison nicht so verlaufen, wie man es von einem gut besetzten Kader mit einigen hochkarätigen Zugängen hätte erwartet dürfen. "Die unzureichende Vorbereitung, die im Verantwortungsbereich des Trainers lag, läuft uns jetzt noch nach", sagen Ibis und Özlük.

Die Kritik verwundert etwas, denn Michael Lucas war kein unbeschriebenes Blatt. Es ist gerade mal knapp zwei Jahre her, da arbeitete Lucas schon einmal für den ASV (damals Atatürk Mettmann) und beide Seiten gingen nach einem halben Jahr auf Lucas' Wunsch getrennte Wege. Vielleicht waren die Erwartungen nach den Investitionen in den Kader einfach zu hoch.

"In den nächsten zwei Wochen werden wir einen neuen Trainer präsentieren", betont Ibis. Bis dahin sind Co-Trainer Yalcin Kilic und Meher Siala, der Coach des Kreisliga-Teams, für die Mannschaft verantwortlich. Das 4:0 am Sonntag beim SC Velbert II war schon mal kein schlechter Einstand und ließ Mettmann auf den achten Platz klettern. Am Sonntag (15 Uhr) beim Vorletzten Wuppertaler SV II ist der nächste Sieg sogar Pflicht für den ASV.