ASV kann den FC Amberg nicht stoppen

Es warein Derby unter klaren Vorzeichen. Die Gäste aus Amberg waren als Spitzenreiter klarer Favorit, der ASV Neumarkt als Relegationsplatz-Inhaber nur Außenseiter. Gegen die klangvollen Namen bei den Gästen hatten einige junge ASV-Spieler doch gehörigen Respekt. Aber anders als zwei Wochen zuvor gegen den 1. FC Schweinfurt 05 spielten die Gastgeber in den ersten 20 Minuten gut mit und hatten auch eine Möglichkeit durch Andreas Endlein. Amberg, dass nach fünf Unentschieden in den letzten sechs Spielen, zeigte nicht seine beste Form. Allerdings konnte Sebastian Müller, der war zwar noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, nach überstandener Knieverletzung wieder mitwirken und das sollte sich auszahlen. Müller, der als Ballverteiler auf der Sechserposition agierte, leitete immer wieder den Spielaufbau ein. Eine Schlüsselszene in der 38. Minute- Völlig unbedrängt verlor Marc Eger den Ball an Müller, der startete durch und schoss flach zum überraschenden 1:0 ein.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit legte Müller von der linken Seite kommend in die Mitte zu Burhan Karasu, der zum 2:0 schießen konnte (47.). Damit war schon eine Vorentscheidung gefallen. Allerdings hatte Christian Blaser eine ganz klare Chance zum 1:2, die er aber ungenutzt ließ. Mit dem besten Angriff in diesem Spiel hebelte Amberg die Neumarkter Abwehr aus. Oliver Gorgiev, der viele gute Szenen hatte, dem aber nicht alles gelang, startete durch die Viererkette. Andreas Graml war mitgelaufen und der konnte den Ball ins leere Tor zum 3:0 einschieben (59.). In der Folge stellte Amberg die Aktivitäten ziemlich ein, fuhr auf Sparflamme. Der nur Sekunden zuvor eingewechselte Arthur Luft nutzte seine Möglichkeit zum 1:3-Anschlusstreffer. Neumarkt hatte noch Chancen um zu verkürzen, auf der anderen Seite setzte Benjamin Werner den Ball aus elf Metern mit einem Kracher an die Latte (85.).

“Wir haben und wieder selbst geschlagen, haben ohne Not das 1:0 aufgelegt”, monierte ASV-Trainer Erich Hock, der seine Rücktritt-Gedanken verworfen hat, würde ja auch keinen Sinn machen. “Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft verloren. Wir wollten versuchen die Ordnung zu halten und so Zugriff auf den Gegner zu bekommen, Das hat auch lange Zeit funktioniert”, erläuterte Hock. Dem Neumarkter Trainer gefiel allerdings, dass sein Team in der Schlussphase noch zulegen konnte: “Das ist uns bisher in jedem Spiel gelungen.” Dass es nun nach der dritten Niederlage in Folge schwieriger wird, ist auch Hock klar: “Wir werden weiter konzentriert arbeiten und ich hoffe, dass wir dann auch mal für eine Überraschung sorgen können.” Vielleicht schon am kommenden Samstag im nächsten Derby gegen die DJK Ammerthal, die Hock am Sonntag gegen Jahn Forchheim beobachtet.

Alberto Mendez, Trainer des Spitzenreiters, war nicht zufrieden mit dem Spiel, nur mit dem Ergebnis: “Wir haben einen geschlagenen Gegner wieder beatmet, haben ihm Chancen ermöglicht.” Natürlich kam erschwerend hinzu, dass die Gäste gleich beide Außenverteidiger wegen Verletzung verloren. Oktay Yumak könnte sich das Wadenbein gebrochen haben, er musste zur Untersuchung ins Krankenhaus. Den Amberger Coach ärgerte vor allem die Passivität seiner Elf in der Schlussphase: “Ich weiß nicht, ob ich heute Nacht gut schlafen kann, weil ich mich richtig ärgern muss”, sagte der Coach. Unter dem Strich blieb nur eine Erkenntnis: “Wichtig waren die drei Punkte.” Dadurch bleibt der FC Amberg vorerst weiter an der Spitze, einen Punkte vor dem 1. FC Schweinfurt 05.

ASV Neumarkt - FC Amberg 1:3 (0:1)
Schiedsrichter: Michael Herrmannsdörfer (Obernsees) - Zuschauer: 450
Tore: 0:1 Sebastian Müller (38.), 0:2 Burhan Karasu (47.), 0:3 Andreas Graml (59.), 1:3 Arthur Luft (78.)