Rot-Weiß Favorit gegen holprige Rot-Blaue als Gast

Mehr Derby und gleich noch zum Saisonauftakt geht kaum mehr. Eigentlich ist ab dieser Saison die Kappenberger-Arena neue Heimspielstätte des ASV im Quader, doch wegen der zu erwartenden vierstelligen Besucherzahl ist das Stadion an der Further Straße als Schauplatz angebracht. Schon allein wegen der Park- und Tribünenkapazitäten, die im Quader eben begrenzt sind.

Die alte Heimat an der aus dem Boden schießenden neuen Stadthalle, hat den Rot-Weißen ja zuletzt durchaus Glück gebracht. Man denke ans Frühjahr, als in der Endphase der verflossenen Landesliga-Saison die ASVler kurz vor Schluss noch den 2:1-Siegtreffer setzten gegen die Rot-Blauen. Das hat zumindest bewirkt, in der Abschlusstabelle als Dritter vor dem FC Bad Kötzting zu landen. Längst sind aber die Karten ganz neu gemischt. Die Gäste wollen ebenso wieder angreifen in Sachen Bayernliga wie die Rot-Weißen. Erneut Platz drei wäre eine Enttäuschung, erst recht Platz vier für die ambitionierte Gallmaier-Elf.

Am 18. März also standen sich die Rivalen zuletzt an gleicher Stätte gegenüber und Rot-Weiß hätte nichts gegen einen erneuten Last-Minute-Treffer von Franz Wendl. Während sich Rot-Blau vielmehr als 3:0 der Vorrunde am Roten Steg orientieren will.

Zwei Monate ist es erst her, dass die Landesliga-Saison zu Ende ging. Nur drei Wochen Zeit hatten viele der sich heute wieder gegenüberstehenden Akteure, um sich von den Strapazen der letzten Spielzeit erholen zu können. Fünf harte Wochen, in denen viel Trainingsschweiß geflossen ist. Heute nun können beide Seiten zeigen, welche Lehren sie aus der letzten Saison gezogen haben. Verlernt kann es ja keiner haben in der kurzen Zeit.

Während die Gäste nachweislich eine sehr holprige Saisonvorbereitung hinter sich haben, haben die Gastgeber reihenweise Lorbeer geerntet. Zweimal Vilzing geschlagen, einmal Donaustauf – aber erst das heutige Landkreisderby ist der Gradmesser für die jüngsten Erfolg des jungen Teams um den neuen ASV-Coach Roland Fuidl, bekanntlich ehemaliger Spieler des FC Bad Kötzting.

Zwar starteten die Chamer mit einem 0:4 gegen Bayernligist Hankofen, doch die Steigerung folgte stetig. Nur bei der Generalprobe, die gegen Ex-Bayernligist SpVgg Ruhmannsfelden beim 0:2 daneben ging, wurde die Zielvorgabe nicht ganz erreicht. Macht vielleicht fast gar nichts, sofern sich die alte Theater-Weisheit auf den Landesliga-Fußball übertragen lässt: Einer schlechten Generalprobe folgt eine gelungene Premiere. Die Gastgeber gelten jedenfalls als Favorit.

Während Mario Mühlbauer den ASV Cham als Spieler in Richtung Bad Kötzting verlassen hat, heute zusammen mit Daniel Christoph an seine jahrelange Wirkungsstätte zurückkehrt, gibt es für Ex-Drittliga-Keeper Stefan Riederer, neuer Torwarttrainer bei den Kreisstädtern, ein Wiedersehen mit alten Kameraden.