2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
ATSV Kelheim (grün-rot) und TSV Langquaid (blau) messen sich am Freitag zum Bezirksliga-Start. Foto: Stöcker
ATSV Kelheim (grün-rot) und TSV Langquaid (blau) messen sich am Freitag zum Bezirksliga-Start. Foto: Stöcker

Kelheimer Derby eröffnet die Bezirksliga

ATSV und Langquaid treten zum Duell an +++ Beide Teams haben neue Trainer, in der Kreisstadt war’s geplant, im Laabertal nicht.

Mit spannungsgeladener Vorfreude blicken die Bezirksliga-Kicker von ATSV Kelheim und TSV Langquaid dem Saisonauftakt am Freitagabend um 19 Uhr in der Kreisstadt entgegen. Das Lokalderby ist gleichzeitig der offizielle Ankick zur neuen Spielzeit in der Staffel Niederbayern-West. Auf beiden Seiten sind neue Trainer im Amt – beim ATSV von geplanter Hand, bei den Laabertalern sehr kurzfristig.

„Bei Raphi wusste ich, wie er tickt. Jetzt wird’s schwieriger.“ Thomas Rappl

„Ein erster Gradmesser wird dieses Duell schon werden“, meint Kelheims Spielertrainer Thomas Rappl. Der Neuzugang von Bayernligist SpVgg Hankofen hat zur Sommerpause mit seinem ehemaligen Kollegen Michael Stuhlfelder vom TSV Bad Abbach das Traineramt beim ATSV übernommen. Als Co-Trainer heuerte mit Dominik Plank vom FC Viehhausen ein weiterer Weggefährte aus Abbacher Zeiten an. Während Plank verletzungsbedingt noch nicht mitwirken kann, werden Rappl und Stuhlfelder die zentrale Innenverteidigung bilden. „Ob man vom ersten Spiel unter den speziellen Derbybedingungen eine echte Standortbestimmung erwarten darf, bleibt abzuwarten.“ Dafür würden neben dem Charakter des Lokalduells weitere Unbekannte eine ausschlaggebende Rolle spielen. So auch der kurzfristige Trainerwechsel beim TSV Langquaid.


Gute Vorbereitung, gute Testspiele

Auch Langquaids Ex-Trainer Raphael Zeilhofer kickte lange Zeit mit Rappl und Stuhlfelder in der Landesliga. „Daher habe ich genau gewusst, wie Raphi tickt. Nach seinem Rücktritt wird es schwieriger, sich auf den Gegner einzustellen“, meint sein Ex-Kollege. Zunächst werden sich die Kelheimer auf die eigene Ausrichtung konzentrieren, denn der ATSV steckt im Umbruch. Acht Akteure haben den Verein verlassen oder pausieren. Darunter auch die Leistungsträger Florian Schinn, Mustafa Lafci, Alex Sommer und Patrick Rauner. Kompensiert werden die Abgänge durch das neue Trainergespann und die Neuzugänge Stephan Gineiger (TSV Kareth-Lappersdorf II), Christoph Reichl (SG Peising/Bad Abbach II) und Rian Zeller (SV Saal II).

„Mit der Vorbereitung sind wir definitiv zufrieden. Die Burschen haben im Training hervorragend mitgezogen. Auch die Testspiele sind überwiegend erfolgreich verlaufen.“ Als Saisonziel haben sich die Kelheimer gesteckt, die Klasse schnellstmöglich abzusichern und auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden. „Fußballerisch wollen wir uns als eine Einheit auf dem Platz präsentieren und bodenständig als Team zusammenhalten.“ Zum Auftakt drohen die angeschlagenen Angreifer Dominik Berkmüller und Timo Bachschmid auszufallen.

„Wir wollen das Beste aus der Situation machen, zu verlieren haben wir wenig.“ Thomas Zimmermann

Ins kalte Wasser geworfen wird Langquaids neuer Coach Thomas Zimmermann – bis vor einer Woche hatte er keine Ahnung, dass er bald Trainer im Laabertal sein würde. Aber der überraschende Abgang von Zeilhofer hat den „Feuerwehrmann“, wie er sich selbst nennt, auf den Plan gerufen. „Ich lasse die Jungs nicht hängen.“ Vor zehn Jahren betreute der 42-Jährige schon die TSV-Farben. Aus der Not macht er eine Tugend. „Wir wollen das Beste aus der Situation machen, zu verlieren haben wir wenig. Ich bin relativ gelassen“, sagt Zimmermann, der den Spielern seine Losung mit auf den Weg gibt: „optimistisch denken und das Maximale rausholen“. Alles andere als den Klassenerhalt zum Ziel auszurufen, wäre nach den jüngsten Vorgängen vermessen.


Fünf Leistungsträger fehlen

Der neue Trainer übernimmt einen Kader, den er in der Vorbereitung praktisch nie gesehen hat. Erst im letzten Probegalopp beim 1:1 gegen FC Teisbach stieß er zum Team. Personell ist Langquaid in den Startwochen nicht gerade auf Rosen gebettet. „Unser Rückkehrer Zdeneck Becka fehlt bis Ende August, Routinier Martin Kokrda hat wieder Knieprobleme – diesmal das andere – und Patrik Domabyl leidet an den Folgen einen Zeckenbisses“, zählt der Coach auf. Zudem haben sich Benjamin Bachhuber und Daniel Beerschneider ausbedungen, kürzer treten zu wollen. „Dennoch werden wir uns den Kelheimern nicht freiwillig ergeben.“ Dass der ATSV heuer hoch gehandelt wird, blieb auch im Laabertal nicht verborgen. „Wir werden versuchen, voll dagegen zu halten. Auch wenn unser Kader augenblicklich dünn ist und ich die Mannschaft kaum kenne – kämpfen können und werden wir, gerade in einem Derby.“

Aufrufe: 021.7.2017, 13:00 Uhr
Alexander Roloff und Martin RutrechtAutor