2024-04-24T13:20:38.835Z

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In der vorigen Saison lief Arouna Joel Ahizi noch für den TuS Mulmshorn in der 3. Kreisklasse auf, schoss diesen mit 32 Treffern zum Titel. Jetzt versucht es der Flüchtling von der Elfenbeinküste in der Oberliga. Foto Krause
In der vorigen Saison lief Arouna Joel Ahizi noch für den TuS Mulmshorn in der 3. Kreisklasse auf, schoss diesen mit 32 Treffern zum Titel. Jetzt versucht es der Flüchtling von der Elfenbeinküste in der Oberliga. Foto Krause

Arouna Joel Ahizi: Aus der 3. Kreisklasse in die Oberliga

Flüchtling aus der Elfenbeinküste spielt jetzt für den Heeslinger SC

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Heeslingen. Mit 32 Saisontoren schoss Arouna Joel Ahizi den TuS Mulmshorn fast im Alleingang zur Meisterschaft. Doch nach dem Aufstieg in die 2. Kreisklasse Süd suchte der Torjäger, der vor knapp drei Jahren aus der Elfenbeinküste nach Deutschland flüchtete, eine weitere Herausforderung. Der Oberligist Heeslinger SC wurde zur neuen sportlichen Heimat.

Dass gerade Jörg Carstens vom TuS Mulmshorn den Wechsel einfädelte, ist im ersten Moment eher unverständlich. Doch für den Meistertrainer war es ein Herzenswunsch, dem 19-jährigen Stürmer eine berufliche Zukunft aufzuzeigen. Die erste Adresse war der Heeslinger SC. „Meinen Spielern war es schwer zu erklären, warum ich für Arouna einen anderen Verein suchte. Ich wollte ihm die Zukunft nicht verbauen, fuhr mit ihm unter anderem zur U19 des SV Werder Bremen“, berichtet Carstens.

„HSC ist eine gute Adresse“

Dann verständigte sich der Nartumer mit HSC-Coach Hansi Bargfrede, dass Ahizi beim Oberligisten mittrainieren durfte. „Ich bin im Februar mit ihm zum Training gefahren und habe gesehen, dass er sich dort gut schlägt“, so Jörg Carstens. Der Junge sei ihm ans Herz gewachsen und er sehe sich in der Verantwortung, etwas für seinen Schützling zu tun.

„Arouna ist sehr sympathisch, wissbegierig und möchte schnell Deutsch lernen. Nach Möglichkeit natürlich auch arbeiten“, so Carstens, der mit dem Jungen von der Elfenbeinküste viel unternahm. „Wir sind zu den Spielen des Hamburger SV und der Hamburg Freezers oder zum Hamburger Dom gefahren. Aber Fußball hat er immer im Kopf. Daher glaube ich, dass der Heeslinger SC eine gute Adresse ist“, so Carstens, der sich danach auch die Vorbereitungs- und Heimspiele des Oberligisten anschaute.

Nun ist Geduld gefragt

In den Testspielen stand der Angreifer wiederholt in der Startelf. Im Niedersachsenpokal spielte er noch 90 Minuten gegen den VfL Oldenburg. Doch im harten Liga-Alltag änderte sich das zunächst: In den ersten vier Punktspielen kam er gar nicht aufs Feld, danach folgten zwei kürzere Einsätze gegen Osnabrück II und Jeddeloh. Carstens freut sich darüber, aber vor allem auch über das Zwischenmenschliche: „Ich habe das Gefühl, dass Arouna längst voll von seinen Mitspielern akzeptiert wird.“

Dass sich der 19-Jährige vor der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht und torgefährlich ist, hat er gerade in den Testspieleinsätzen gezeigt. Doch jetzt ist erst einmal Geduld angesagt. Die SC-Verantwortlichen wissen, dass der Youngster den Durchbruch schaffen kann: „Arouna hat ein gutes Durchsetzungsvermögen, ist schnell, muss unter anderem seine technischen Fertigkeiten verbessern“, so Hansi Bargfrede, der sich sicher ist: „Er wird seine Einsatzzeiten bekommen.“ (mk)

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Dieser Artikel stammt von der Zevener Zeitung

Aufrufe: 019.9.2016, 16:51 Uhr
Zevener Zeitung / Von Manfred KrauseAutor