2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
F: Christian Hedler
F: Christian Hedler

Aprilscherz im November

KSV Hessen vergibt 3:1-Führung bei zweifacher Überzahl +++ 3:3 gegen die SpVgg Neckarelz

Das Liga- und Heimdebüt des Interims-Trainerduos Hoffmeister / Nulle ging gründlich daneben. Dabei hatte es bis zur 78. Minute noch so gut ausgesehen. Der KSV Hessen hatte zu jenem Zeitpunkt gegen 9 Spieler der Spielvereinigung Neckarelz mit 3:1 geführt. Bei Abpfiff stand jedoch ein 3:3 auf der Anzeigetafel, was auch die letzten Optimisten vergraulen dürfte.

"Unfassbar" dürfte wohl das Wort sein, das die letzten zwölf Spielminuten und das Ergebnis des KSV Hessen gegen Aufsteiger SpVgg Neckarelz am ehesten beschreiben dürfte. Mit zwei Spielern mehr auf dem Platz vergaben die Löwen einene 2-Tore-Vorsprung und blamierten sich damit vor gerade mal 1.000 Zuschauern im Auestadion. Die zuletzt angechlagenen Tobias Damm, Andreas Mayer und Stefan Müller hatten die Zähne zusammengebissen und standen in der Startelf. Nach dem Pokaleinsatz von Tobias Schlöffel in Offenbach hütete diesmal wieder Carsten Nulle das KSV-Tor.

Zum Abschluss der Hinrunde begannen die Löwen engagiert und konnten bereits nach acht Minuten mit ihren Fans den Jubelgesang anstimmen. Marco Dawid drückte nach einem Ballverlust der Gäste auf Höhe der Mittellinie auf´s Gaspedal, rannte allein auf´s Neckarelzer Tor zu und schob sicher zur frühen Führung der Kasseler ein. Es war Dwids erstes Tor in der Regionalliga. Nur drei Minuten später hätte Tobias Damm beinahe zum 2:0 nachgelegt. Einen zusätzlichen Vorteil (wollte man zu jenem Zeitpunkt meinen) brachte dem KSV ein Platzverweis gegen Neckarelz nach nur zwölf Minuten. Marcel Busch musste nach einer Notbremse gegen Tobias Damm in die Kabine geschickt. Der erste Rückschlag für die Gastgeber erfolgte in der 25. Minute - Stefan Müller musste ausgewechselt werden. Florian Nagel kam für ihn die Partie, Tobias Becker vertrat Müller von da an in der Innenverteidigung. Bis zum Halbzeitpfiff konnten die Gäste nur eine gute Chance für sich verbuchen, doch Kevin Keller setzte den Ball über das Tor. Wäre es kein Fußballspiel, sondern ein Boxkampf gewesen - nach Punkten läge der KSV Hessen Kassel bislang eindeutig vorn.

Die zweite Halbzeit brachte zunächst den Ausgleich für die Gäste. Wegen eines vermeintlichen Foulspiels im Kasseler Strafraum entschied der Unparteiische in der 51. Minute auf Elfmeter, Mittelfeldspieler Marcel Gerstle verwandelte sicher zum 1:1. Die Baden-Württemberger wollten diesen Punkt nun in Unterzahl halten, verstärkten ihre Abwehr und setzten auf gelegentliche Konter. Einer davon hätte in der 62. Spielminute beinahe zur Führung der Gäste gesorgt, doch Tobias Becker klärte auf der Linie. Alles klar schien für die Löwen dann zehn Minuten später zu sein. Zunächst gab es nach Handspiel von Daniel Schwind im eigenen Strafraum den zweiten Platzverweis und noch dazu Strafstoß für die Gastgeber. Andreas Mayer ließe sich nicht lange bitten und verwandelte sicher zu seinem siebten Saisontreffer. Zwei Minuten nach der erneute Führung der Löwen erhöhte Marcel Andrijanic nach Hackenvorlage von Marco Dawid sogar auf 3:1. Mit diesem Treffer in der 70. Spielminute und verbleibenden zwanzig Minuten gegen neun Neckarelzer schien das Spiel also entschieden. Doch was dann folgte, hätten sich wohl selbst die größten Pessimisten nicht träumen lassen.

In der 77. Minute wurde Danny Galm auf Seiten der Gäste eingewechselt und brauchte gerade mal eine Minute für den 3:2-Anschlusstreffer. Obwohl sie noch immer in Führung lagen, ging beim KSV nun jegliche Konzentration verloren. Nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer folgte somit sogar der Ausgleich - und das mit nur noch neun Spielern auf dem Feld. Ugur Beyazal traf zum 3:3. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was gewesen wäre, hätte die SpVgg Neckarelz in dieser Partie auch ihren Top-Stürmer Bogdan Müller (8 Tore) einsetzen können. Die Löwen warfen noch einmal alles nach vorn, wechselten mit Morike Sako einen zusätzlichen Offensivspieler ein. Doch das Glück ließ sich in den verbleibenden Minuten nicht erzwingen, Morike Sako und Marcel Andrijanic ließen die letzten Chancen dieser Begegnung ungenutzt.

Mit einem 3:3 gegen neun Mann blamiert sich der KSV Hessen und wird sich nun die Winterpause herbeisehnen. Bis dahin gilt es aber leider noch zwei Spiele - in Kaiserslautern und gegen Eintracht Trier - zu überstehen. In der Tabelle schob man sich zunächst an der Hoffenheimer Reserve vorbei auf den 13. Platz vor. Bis zur 78. Spielminute war es schade, dass sich nur 1.000 Zuschauer im Auesatdion eingefunden hatten. Nach Abpfiff konnte man froh sein, dass nur 1.000 Zuschauer diese Partie sahen.

Aufrufe: 023.11.2013, 16:05 Uhr
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