2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Anzahl der Jugendmannschaften im Ammerland nimmt weiter ab

Die negative demografische Entwicklung - Stagnation bzw. Rückgang der Menschen im Kindes- und Jugendalter in Deutschland - hat auch im Landkreis Ammerland in den vergangenen Jahren ihre Spuren hinterlassen. Immer weniger Jugendliche spielen Fußball. Obwohl die Bevölkerung im Ammerland nun wieder leicht zunimmt, schreitet der Negativtrend im Jugendfußball weiter voran.

Auch für die neue Spielzeit wurden wieder weniger Teams gemeldet. Der Rückgang gegenüber der Saison 2016/2017 beträgt 7,8%; dies sind mit 201 Mannschaften 17 weniger, als vor einem Jahr die letzte Spielzeit begonnen wurde.

Bedenklich werden die Zahlen, wenn man sich die Entwicklung der letzten zehn Jahre anschaut. In der Saison 2007/2008 wurde im NFV-Kreis Ammerland mit 304 Mannschaften der höchste Meldestand überhaupt erreicht. Seitdem hat der Fußballkreis rund 34% seiner Jugendmannschaften verloren; dies sind absolut 103 Teams.

Die größten Verluste bei den Jungen gegenüber der Vorsaison sind bei der B- und F-Jugend aufgetreten. Hier sind jeweils fünf Teams weniger zu vermelden als vor einem Jahr. Allgemein kann festgestellt werden, dass andere Freizeitinteressen, zeitliche Konflikte mit der Schule und der Berufsausbildung sowie Motivationsprobleme die wesentlichen Indikatoren sind, die die Heranwachsenden zum Vereinsaustritt veranlassen.

Wie im männlichen Bereich verläuft auch die Tendenz bei den Mädchen schon recht dramatisch. Mit einem Rückgang um 9,5% auf nunmehr nur noch 19 Teams wird die Basis hier immer schmaler. Nur sieben Vereine im Ammerland haben den Mädchenfußball im Angebot. Zu Beginn der Spielzeit 2011/2012 wurde im Ammerland mit 32 Mädchenmannschaften der bisher höchste Stand erreicht.

Ursache für diesen Sprung nach oben damals war wohl die gerade zu Ende gegangene Frauen-Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Seitdem ist es nicht mehr gelungen, diesen Trend aufrecht zu erhalten und die Mädchen an die Vereine zu binden. Die Analyse dieser Zahlen zeigt ganz eindeutig, dass der weitere Spielbetrieb für die nächsten Jahre nur durch den angestrebten Zusammenschluss in 2018 mit den Fußballkreisen Friesland, Oldenburg-Stadt, Wesermarsch und Wilhelmshaven gewährleistet werden kann. Das wird aber auch nicht allein auf Dauer ausreichen. Gerade im Mädchenfußball müssen neue Wege gegangen werden, um das zweifellos vorhandene Potential und Interesse der Mädchen am Fußballsport zu nutzen, und den weiblichen Nachwuchs an die Vereine heranzuführen.

Aufrufe: 022.7.2017, 12:41 Uhr
Jürgen Hinrichs/NFV AmmerlandAutor