2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Michael Lejan (r.) sieht sein Team auf einem guten Weg.
Michael Lejan (r.) sieht sein Team auf einem guten Weg.

Antwerpen öffnet die Tür zum Feiern

Für Viktoria Köln geht es am Samstag beim SV Rödinghausen um Regionalliga-Punkte, am Rosenmontag haben die Spieler dann frei

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Köln. Karneval ist offenbar nicht die Sache von Marco Antwerpen: „Diese Tradition habe ich nicht so aufgesogen, schließlich bin ich ja ein Westfale“, sagt der Trainer des FC Viktoria Köln, der indes alles andere als humorlos wirkt.
Ohnehin haben sie bei der Viktoria in den närrischen Tagen ja nicht ganz so viel Zeit, sich in das jecke Treiben zu stürzen: Am Samstag (14 Uhr, Häcker Wiehenstadion) gastiert der Tabellenzweite der Fußball-Regionalliga beim SV Rödinghausen, dem Tabellenneunten. Wobei Kölns Coach ja kein Unmensch ist und seinem Team eine Tür zum Feiern offen lässt: „Rosenmontag ist frei. Ich werde an diesem Tag aber zu Hause bleiben und mich erholen.“

Erholen, oder sich auf sein Comeback vorbereiten kann sich in den Karnevalstagen auch Florian Heister, der aufgrund einer Sprunggelenkverletzung noch einige Wochen ausfällt. Ansonsten sind alle Spieler einsatzbereit und vermutlich auch willens, den Angriff auf die Tabellenspitze einzuläuten.
Michael Lejan zumindest weiß um die Qualitäten, die die Mannschaft in dieser Saison ausmacht: „Wir sind ein verschworener Haufen, topfit und geben bis zur letzten Minute immer alles.“

Von diesen Tugenden konnten sich auch die Zuschauer am Wochenende beim 2:1-Erfolg gegen RW Essen ein Bild machen: In der zweiten Halbzeit drückten die Höhenberger ihren Gegner spielerisch und läuferisch förmlich an die Wand – der knappe Sieg spiegelte die Überlegenheit der Mannschaft nur unzureichend wider. Marco Antwerpen ist mächtig stolz, er meint: „Wir haben nicht nur mit Willen und Leidenschaft gespielt, sondern hatten auch gutes Tempo und tolle Spielzüge drin.“

Auseinandersetzungen mit dem SV Rödinghausen gehören traditionell nicht unbedingt zu den beliebtesten aus Kölner Sicht: Seit dem Aufstieg der Ostwestfalen im Jahr 2014 konnten die Rechtsrheinischen nicht einmal beim vom holländischen Ex-Profi Alfred Nijhuis betreuten SVR reüssieren, auch das Hinspiel verlor der FC Viktoria im vergangenen September daheim mit 1:2. Die Gäste, die bereits am Freitag die Reise in den Kreis Herford antreten, sind also gewarnt: „In den letzten Jahren haben wir nicht viel gegen sie geholt. Das wollen wir natürlich ändern“, fordert Antwerpen, der mit Respekt vom Kontrahenten spricht: „Gerade gegen sogenannte Spitzenteams sind sie immer richtig gut. Der Fußball, den sie spielen, ist äußerst attraktiv.“

Es ist stark anzunehmen, dass der Viktoria-Trainer den elf Akteuren vom vergangenen Samstag von Beginn an das Vertrauen schenkt – also auch dem jungen Hamza Saghiri, der gegen Essen ein vorzügliches Spiel im Kölner Mittelfeld bestritt. Sein Coach zumindest lobt den 20-jährigen Techniker, der die Jugendabteilung von Alemannia Aachen durchlief: „Er besticht durch eine unheimliche Spielfreude, ist sehr laufstark und griffig in den Zweikämpfen.“ Für den Fall, dass alle Spieler des FC Viktoria Köln eben diese Fähigkeiten in Rödinghausen auf den Platz transportieren, dürfen sie mit Sicherheit auch noch ein wenig Karneval feiern.

Aufrufe: 023.2.2017, 21:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor