2024-04-16T09:15:35.043Z

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Die Sandersdorfer (grün) müssen nun kurzfristig erstmals beim FC Carl Zeiss Jena II auf Kunstrasen ran (FOTO: Holger Bär)
Die Sandersdorfer (grün) müssen nun kurzfristig erstmals beim FC Carl Zeiss Jena II auf Kunstrasen ran (FOTO: Holger Bär)

Anstoßzeit auf Jenaer Kunstrasen nach hinten verschoben

Carl Zeiss Jena II empfängt Union Sandersdorf nun auf Kunstrasen

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„Die zweiten Mannschaften verzerren das Bild in der Oberliga“, lautete jahrelang die landläufige Meinung der Fans und vermeintlichen Fußballexperten. Alles Schnee von gestern. Die mitteldeutschen Profiklubs haben vom eingeräumten Recht der DFB- Statuten Gebrauch gemacht, haben nach und nach ihre U23- Teams aufgelöst. Heute nach vier Jahren Oberliga darf man auf Seiten von Union Sandersdorf sagen: Schön, dass man es wenigstens noch mitmachen durfte und man sich in den vergangenen Jahren mit den Reserven der Dynamo, Energie, Erzgebirge, der Chemnitzer Himmelblauen, der Rot- Weißen von der Saale und der Rot- Weißen aus Thüringens Landeshauptstadt messen durfte. Im Sandersdorfer Oberliga- Premierenjahr besaß man das Glück und die Qualität, jeden einzelnen der aufgeführten Vereine sogar einmal in Hin- oder Rückspiel zu bezwingen.

Ein letzter Mohikaner ist aus dem bunten Feld der U23- Teams übrig geblieben. Einzig der FC Carl Zeiss Jena mit seinen fantastischen infrastrukturellen Trainings- und Wettkampfbedingungen im heimischen Ernst- Abbe- Sportfeld gönnt sich jene 2. Mannschaft noch. Und das, obwohl die eigene Erste als Aushängeschild nur eine Liga darüber präsent ist. Und genau diese Kicker aus der Licht- und Optikstadt inmitten der Kernberge galten und gelten für Union Sandersdorf quasi als „Angstgegner“. Als man all die anderen U- Teams im Aufstiegsjahr 2013/14 einmal stellenweise so richtig bezwang (4:0 in Aue, 2:0 beim HFC und Dynamo, 3:1 gegen Cottbus und Chemnitz sowie 2:1 gegen Erfurt), war da immer noch dieser FC Carl Zeiss. Ausgerechnet jener Verein, wo Uniontrainer Mike Sadlo seine ersten Schritte in den bezahlten Fußball unternahm und wo er auch heute stets einen Gesprächspartner alter Tage findet, dieser Verein sollte den Sandersdorfern in Sachen Punkte und Tore immer wieder Kopfzerbrechen bereiten. Im Aufstiegsjahr hieß es für Union gegen die Thüringer 0:3/H und 0:5/A. Ok, es gab ein zweites Oberligajahr 2014/15. Da glaubte man, der FCCZ könnte auch zum „normalen“ Gegner werden. Zuhause bezwangen die Sandersdorfer die Blau- Weiß- Gelben mit 3:0 um in Jena ein 2:2 nachzureichen. Aber spätestens ein Jahr später schien dieser Gedanke bereits wieder hinfällig, verlor man wieder mit 2:4 zuhause und später 0:2 in Jena.

Union Sandersdorf steht im vierten Oberligajahr und nimmt am Samstag den vierten Anlauf mit einem Ausflug nach Jena. Man hofft, dass es wirklich kein „Ausflug“ wird, sondern dort zu einem Vergleich kommt, den Union mit Anstand und Bravur absolviert. Das alles scheint jedoch rein aus personeller Sandersdorfer Sicht ein schweres Unterfangen. Lehmann, Römling, Oertel, Wießner, Wawrzyniak, Cholewa hieß zuletzt das Sixpack an Verletzten Kickern. Hinzu kamen mit Brenner und Eberhard zwei, welche nicht im topfitten Zustand unterwegs waren. Und genau in diese Phase hinein geht es zu einem FC Carl Zeiss II, welcher das letzte Mal am 29. Oktober 2016 mit 1:2 in Plauen verlor und zuletzt den FSV Barleben mit einem 7:0 aus dem heimischen Paradies katapultierte.

„Wir sahen oft gar nicht so schlecht aus. Das aber nur bis zu einem gewissen Punkt im Spiel, der dann oft alles kippen ließ“, schaute Co- Trainer Michael Stelzl auf die Sandersdorfer Auftritte in der Vergangenheit bei Carl Zeiss zurück. Der einstige Vorzeigeklub des DDR- Fußballs, Europapokalfinalist von 1981 und „Produktionsstätte“ reichlich namhafter Fußballgrößen strebt mit der 1. Mannschaft den Aufstieg in die 3. Bundesliga an. Die Grundlagen dafür sehen mit der Tabellenführung in der Regionalliga Nord-Ost aktuell sehr gut aus. Aber genau die Enge der Ligen von erster und zweiter Jenaer Mannschaft macht das Reservoir für die Aufstellung der Mannschaften für beide Trainerteams so groß und für die Gegnerschaft unberechenbar.

Für Timo Breitkopf (re.) und Co. geht es aufgrund des Kunstrasenspiels nun erst eine Stunde später in Jena zur Sache (FOTO: Holger Bär)

Während der Regionalligist erst am Sonntag beim Berliner AK antreten muss, begrüßt Jenas Oberligateam unsere SG Union bereits einen Tag zuvor. Für Sandersdorf gilt es bereits am Samstag (11. März). Der Anstoß wurde am heutigen Freitag seitens des FC Carl Zeiss mit Blick auf den Samstag und das stellenweise Regenwetter der letzten Tage von ursprünglich 13:00 Uhr auf 14:00 Uhr und gleichzeitig auf Kunstrasen verlegt. Im Ernst- Abbe- Sportfeld gilt es trotz allem für Union Sandersdorf alle Kräfte zu bündeln, um nicht wie der FSV Barleben zum eigentlichen Spielball des Gastgebers zu werden.

Aufrufe: 010.3.2017, 16:04 Uhr
Holger BärAutor