2024-04-15T13:50:30.002Z

Interview
F: Will
F: Will

"Anspruch muss ein Platz in der oberen Tabellenhälfte sein."

SV Memmelsdorf: Innenverteidiger Nicolas Müller vor dem Start

Nicolas Müller ist fester Bestandteil der Innenverteidigung des SV Memmelsdorf. Der 19-jährige und 1,88 m groß gewachsene Innenverteidiger spielt nicht zum ersten Mal unter Trainer Rolf Vitzhthum. Schon in der B-Jugend war der geborene Augsburger Schützling des jetzigen Trainers.

Herr Müller, dies ist Ihre erste richtige Saison im Herrenbereich. Normalerweise lautet die typische Frage nun, ob Sie Probleme haben, körperlich mit den gestandenen Herrenspielern mitzuhalten. Bei 1,88 m Körpergröße und 80 kg erübrigt sich die Frage…

Kann man durchaus so sagen, wenn man meine Körpergröße betrachtet. Zumal ich schon letzte Saison zweimal die Bayernligaluft schnuppern durfte und in der zweiten Mannschaft aushelfen konnte. Deswegen wusste ich, was auf mich zukommt und habe mich schnell darauf eingestellt.

Wann stand für Sie fest, dass sie die Position des Innenverteidigers einnehmen werden?

Bei meinem vorherigen Verein in Bamberg habe ich ursprünglich die ganze Zeit als Außenverteidiger gespielt. Da war ich aber auch noch nicht so groß. Erst im zweiten B-Jugendjahr, unter meinem jetzigen Trainer Rolf Vitzthum, hat man mich in die Innenverteidigung gestellt.

Sie gehören mit 19 Jahren zu den jüngsten Spielern der Mannschaft. Überrascht es Sie selbst, dass Sie so schnell zum Stammspieler avanciert sind?

Ich war durchaus überrascht, denn mein primäres Ziel war es in den Kader aufgenommen zu werden. Die beiden Bayernligaspiele in der letzten Saison habe sehr viel Spaß gemacht und nachdem es sich in der aktuellen Spielzeit nach den ersten Spielen so gut entwickelt hat, bin ich natürlich froh, dass ich so viele Spiele absolvieren durfte. Wir haben vier etatmäßige Innenverteidiger, wovon einer ebenso andere Positionen besetzen kann. Das Ziel in der Rückrunde ist es, weiterhin als Stammspieler der Mannschaft zu helfen.

Vor kurzem fand ein Hallenturnier ihres Vereins statt. Zum 16. Mal konnte der SV Memmelsdorf das Turnier für sich entscheiden. Dient das Event nur als unwichtiger Lückenfüller oder zieht die Mannschaft aus solchen Turnieren Kraft für die Rückrunde?

Ich denk schon, dass Hallenturniere wichtig sind. Denn nach dem Abstieg hat es einen großen Umbruch innerhalb der Mannschaft gegeben. Wenn wir während der Winterpause gute Erfolge feiern können, rücken wir noch geschlossener zusammen und werden zu einer noch stärkeren Mannschaft

Bald nimmt der Verein das Training wieder auf. Wie sehr freuen Sie sich auf den Start ins Fußballjahr 2016?

Die erste Hälfte der Saison war ziemlich lang, da wir bereits fünf Rückrundenspiele spielen mussten. Deswegen hat die Winterpause sehr gut getan. Nach zwei Monaten Pause hat man jedoch wieder Lust auf Fußball.

Als Absteiger kann ein unmittelbarer Wiederaufstieg nicht immer erwartet werden. Trotzdem muss man nachhaken: Wieso unterlagen Sie den starken Mannschaften (1:5 gegen Ansbach, 1:5 gegen Schweinfurt und 0:4 gegen Würzburg) teilweise sehr deutlich?

Man muss wissen, dass wir eine ganz junge Mannschaft sind, die einen Umbruch miterlebt hat. Es sind wenige Spieler aus der Bayernligamannschaft geblieben. Unser Trainer setzt auf junge Spieler und Spieler aus dem Verein und das ist auch gut so. Die Spitzenteams sind da ein wenig erfahrener, uns mangelt es an Erfahrung. Gegen andere Mannschaften holen wir die Punkte, für die Spitzenteams reicht es noch nicht ganz.

Fehlt da die nötige Stabilität (Anm. d. Red. 43 Gegentreffer in 22 Spielen) in der Defensive?

Die vielen Gegentreffer kann man sich so erklären, dass wir in einzelnen Spielen, wie gegen Würzburg, Ansbach oder Schweinfurt, sehr viele Gegentore kassiert haben. Ansonsten schätze ich uns sehr stabil ein. Gegen direkte Konkurrenten kriegen wir nicht viele Gegentreffer und wie schon erwähnt, wir holen die Punkte vor allem gegen Mannschaften, die tabellarisch in unserer Nähe vorzufinden sind.

Was erhoffen Sie sich von der restlichen Saison?

Das Minimalziel war der Nichtabstieg. Mit dem wollen wir nichts zu tun haben. Um unter den ersten fünf mitspielen zu können, müssen wir uns noch ein wenig steigern, das Potential haben wir aber. Der Anspruch muss ein Platz in der oberen Tabellenhälfte sein. Wenn der Kern die nächsten Jahre zusammenbleibt, dann kann man über andere Ziele nachdenken.

Jetzt wollen wir mal auf Ihre persönliche Karriere blicken: Die Anatomie eines Innenverteidigers haben Sie ja schon. Fehlt nur noch ein wenig Glück, dann könnten wir Sie in naher Zukunft eventuell höherklassig spielen sehen. Wunschdenken oder realisierbar?

Nachdem ich letztes Jahr in der Bayernliga auflaufen durfte und fühlen konnte, wie es ist im Herrenbereich einer ersten Mannschaft zu spielen, verspüre ich durchaus Lust daran. Ich trau mir dies auch zu. Selbstverständlich spielen die Faktoren Entwicklung und Glück eine wichtige Rolle, ob es am Ende reicht und man noch höherklassiger Fuß fassen kann. Im Moment bin ich aber sehr zufrieden. Das Niveau in der Landesliga ist sehr gut.

Wie lautet das persönliche Ziel des Fußballjahres 2016?

Natürlich möchte meinen Platz innerhalb der Mannschaft behalten und versuche so viele Spiele wie nur möglich zu machen. Wichtig wird es jedoch sein, meine Defizite zu beheben. Was Ruhe am Ball betrifft und in Sachen Spielaufbau kann ich noch viel von meinen Mitspielern lernen.

Aufrufe: 023.1.2016, 15:30 Uhr
Kai HeermannAutor