Bereits seit 33 Jahren ist Harald Riegler als Funktionär bei der SpVgg Ansbach im Amt. Der 62-Jährige kennt den Laden bei den Westmittelfranken wie kein Zweiter und sagt: “Es ist unser Ziel, dass wir unser Image einer Fahrstuhl-Mannschaft ablegen.” 2014 ging es als Meister der Landesliga Nordwest rauf in die Bayernliga. Ein Jahr später war nach Rang 15 in der Bayernliga Nord in der ersten Runde der Relegation der Abstieg nach dem Ausscheiden gegen den 1. FC Bad Kötzting perfekt. Die Ansbacher spielten unter Trainer Andreas Heid eine überragende Saison in der Landesliga Nordwest, wurden erneut Meister und stiegen in die Bayernliga auf. Doch nun droht am Saisonende das gleiche Schicksal wie 2015. “Unser Problem ist, dass der Kader doch recht klein ist. Zudem hatten wir im bisherigen Verlauf auch mit Verletzungspech zu kämpfen”, schildert Riegler die Situation. Immerhin ist in der Sportstadt Ansbach bei der Spielvereinigung eines sehr positiv. “Die Nachwuchsquelle sprudelt weiter”, weiß Riegler und so werden in den nächsten Jahren weitere Talente in den Herrenbereich auch dank des Nachwuchsleistungszentrums Ansbach nachrücken. Allerdings steht die U21 der Ansbacher derzeit auf einem Abstiegsplatz, es droht der Sturz in die Kreisklasse. “Der Abstieg wäre schlimm, denn dann würden wir sicher viele eigene Talente an höher spielende Vereine in der Region verlieren”, befürchtet Riegler.
Am Ende dieser Spielzeit wird es einen Trainerwechsel geben. Andreas Heid hat im Herbst angekündigt, dass er im Sommer gehen wird. Der 48-Jährige hatte Anfang November 2014 von Fredi Skurka übernommen, konnte den Abstieg 2015 aber nicht verhindern. Doch der Verein hielt an dem Pofelder fest und mit Heid stiegen die Ansbacher wieder auf. Doch am Ende dieser Spielzeit soll Schluss sein. “Ich schaffe es zeitlich einfach nicht mehr. Beruf, Familie und Trainerjob lassen sich nicht mehr koordinieren”, gibt Heid zu Protokoll, der seine Truppe am 30. Januar zum Trainingsauftakt bitten wird. Die Nachfolgelösung ist bereits gefunden. Zwei ehemalige Spieler, die schon jetzt im Verein sind, werden gemeinsam die erste Mannschaft übernehmen. Auserkoren wurden Duane Carl Collins (34) und Marco Schülein (40). Collins, der im erfolgreichsten Jahr 2001/02 in der Regionalliga in Ansbach gespielt hat, trainiert die U19, und Schülein ist der aktuelle U17-Coach. Beide kennen den Laden genau, beide sind dem Klub eng verbunden und bringen Erfahrung mit. “Wir haben darauf geachtet, dass beide in der Bayernliga und bei Abstieg auch in der Landesliga übernehmen”, erklärt Riegler. Doch bis die endgültige Entscheidung gefallen ist, sind noch 13 Partien zu absolvieren. Dann wird auch die Flügelzange Patrick Pfahler und Lukas Schmidt nach Verletzungen wieder zur Verfügung stehen und Knipser Patrick Kroiß “füttern”. Der 22-Jährige aus Külbingen ist mit neun Treffern bester Schütze und ist laut Riegler die “Lebensversicherung”. Denn die Relegation soll laut dem erfahrenen Funktionär Riegler unter allen Umständen vermieden werden: “Das ist Lotterie und das kennen wir.”