2024-05-08T14:46:11.570Z

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Die Kicker der SpVgg Ansbach stecken mitten im Abstiegskampf F: Würthele
Die Kicker der SpVgg Ansbach stecken mitten im Abstiegskampf F: Würthele

Ansbach will weg vom Image der Fahrstuhlmannschaft

Mittelfranken wollen Bayernliga-Abstiegskampf erfolgreich meistern +++ SpVgg noch auf der Suche nach Winter-Neuzugängen

Wegkommen vom Image Fahrstuhl-Klub möchte die SpVgg Ansbach. Der Aufsteiger in die Bayernliga Nord belegt in der Winterpause mit 22 Punkten und 31:41 Toren aus 21 Spielen den 14. Platz. Das ist der beste Relegationsplatz, der allerdings im Vergleich mit der Bayernliga Süd nach jetzigem Stand zum zweiten Mal nach 2015 die Abstiegs-Relegation bedeuten würde. Die Westmittelfranken wollen versuchen diese mit aller Macht zu vermeiden, denn vor eineinhalb Jahren musste der Abstieg in die Landesliga Nordwest hingenommen werden. Die Vereinspolitik in Ansbach bleibt indes unverändert. Die finanziellen Möglichkeiten sind nach wie vor begrenzt, daher wird auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs gesetzt. Ein Neuzugang steht mit Marco Pfeffer vom TSV Kareth-Lappersdorf fest, es gibt aber auch zwei Abgänge. Nach Möglichkeit soll der Kader vor allem in der Defensive noch ergänzt werden. Zwei oder drei Spieler wären der Wunsch. Es muss aber abgewartet werden, was realisiert werden kann.

Bereits seit 33 Jahren ist Harald Riegler als Funktionär bei der SpVgg Ansbach im Amt. Der 62-Jährige kennt den Laden bei den Westmittelfranken wie kein Zweiter und sagt: “Es ist unser Ziel, dass wir unser Image einer Fahrstuhl-Mannschaft ablegen.” 2014 ging es als Meister der Landesliga Nordwest rauf in die Bayernliga. Ein Jahr später war nach Rang 15 in der Bayernliga Nord in der ersten Runde der Relegation der Abstieg nach dem Ausscheiden gegen den 1. FC Bad Kötzting perfekt. Die Ansbacher spielten unter Trainer Andreas Heid eine überragende Saison in der Landesliga Nordwest, wurden erneut Meister und stiegen in die Bayernliga auf. Doch nun droht am Saisonende das gleiche Schicksal wie 2015. “Unser Problem ist, dass der Kader doch recht klein ist. Zudem hatten wir im bisherigen Verlauf auch mit Verletzungspech zu kämpfen”, schildert Riegler die Situation. Immerhin ist in der Sportstadt Ansbach bei der Spielvereinigung eines sehr positiv. “Die Nachwuchsquelle sprudelt weiter”, weiß Riegler und so werden in den nächsten Jahren weitere Talente in den Herrenbereich auch dank des Nachwuchsleistungszentrums Ansbach nachrücken. Allerdings steht die U21 der Ansbacher derzeit auf einem Abstiegsplatz, es droht der Sturz in die Kreisklasse. “Der Abstieg wäre schlimm, denn dann würden wir sicher viele eigene Talente an höher spielende Vereine in der Region verlieren”, befürchtet Riegler.

Riegler. »Unser Problem ist, dass der Kader doch recht klein ist.«

Der Verlauf der bisherigen Runde war laut Riegler ein “Auf und Ab”. Es gab Negativserien wie auch Überraschungen. “Ein Tiefpunkt war sicher das 0:4 gegen Amberg”, blickt der Spartenchef zurück. Aber es gab auch Positives wie der 3:2-Erfolg beim Regionalliga-Absteiger in Aschaffenburg, gegen den das neue Spieljahr beginnt. “Da werden wir wohl nicht viel erben. Im Anschluss beginnt dann aber für uns der Kampf um die Punkte, die wir für den Klassenerhalt benötigen”, vermutet Riegler. Personell hat sich etwas getan. Eric Friedlander hat den Verein in die Heimat USA verlassen. Schwer wiegt der Abgang von Ilian Ivanov. Der hatte mit Knieproblemen und Heimweh zu kämpfen und ist daher in seine Heimat Bulgarien zurückgekehrt: “Das tut uns richtig weh.” Denn der Bulgare konnte sein Können mehrfach unter Beweis stellen. “Wir bräuchten noch Ergänzungen, vor allem für die Defensive. Zwei oder drei Neuzugänge wären gut. Aber das wird sicher schwer zu realisieren sein.” Riegler hofft aber, dass der eine oder andere Kicker in der Winterpause den Weg in die Pigrol-Sportpark noch finden wird.

Collins und Schülein treten Trainerposten auch bei einem Abstieg an.

Am Ende dieser Spielzeit wird es einen Trainerwechsel geben. Andreas Heid hat im Herbst angekündigt, dass er im Sommer gehen wird. Der 48-Jährige hatte Anfang November 2014 von Fredi Skurka übernommen, konnte den Abstieg 2015 aber nicht verhindern. Doch der Verein hielt an dem Pofelder fest und mit Heid stiegen die Ansbacher wieder auf. Doch am Ende dieser Spielzeit soll Schluss sein. “Ich schaffe es zeitlich einfach nicht mehr. Beruf, Familie und Trainerjob lassen sich nicht mehr koordinieren”, gibt Heid zu Protokoll, der seine Truppe am 30. Januar zum Trainingsauftakt bitten wird. Die Nachfolgelösung ist bereits gefunden. Zwei ehemalige Spieler, die schon jetzt im Verein sind, werden gemeinsam die erste Mannschaft übernehmen. Auserkoren wurden Duane Carl Collins (34) und Marco Schülein (40). Collins, der im erfolgreichsten Jahr 2001/02 in der Regionalliga in Ansbach gespielt hat, trainiert die U19, und Schülein ist der aktuelle U17-Coach. Beide kennen den Laden genau, beide sind dem Klub eng verbunden und bringen Erfahrung mit. “Wir haben darauf geachtet, dass beide in der Bayernliga und bei Abstieg auch in der Landesliga übernehmen”, erklärt Riegler. Doch bis die endgültige Entscheidung gefallen ist, sind noch 13 Partien zu absolvieren. Dann wird auch die Flügelzange Patrick Pfahler und Lukas Schmidt nach Verletzungen wieder zur Verfügung stehen und Knipser Patrick Kroiß “füttern”. Der 22-Jährige aus Külbingen ist mit neun Treffern bester Schütze und ist laut Riegler die “Lebensversicherung”. Denn die Relegation soll laut dem erfahrenen Funktionär Riegler unter allen Umständen vermieden werden: “Das ist Lotterie und das kennen wir.”

Aufrufe: 031.12.2016, 10:38 Uhr
Dirk Meier Autor