2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Bis auf die Unterwäsche: Die Spieler des FSV Bruck legten alles in die Waagschale, um den Favoriten aus Amberg zu ärgern. Am Ende standen sie dennoch mit leeren Händen da. F: Harald Sippel
Bis auf die Unterwäsche: Die Spieler des FSV Bruck legten alles in die Waagschale, um den Favoriten aus Amberg zu ärgern. Am Ende standen sie dennoch mit leeren Händen da. F: Harald Sippel

Bruck kassiert erwartete Niederlage

23. Spieltag: Die SpVgg Ansbach verpasst Überraschung +++ SC Eltersdorf gelingt Auswärtstreffer aus unmöglichem Winkel +++ Forchheim hält Anschluss an Spitzenränge

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Der FSV Bruck musste gegen den FC Amberg am Sonntag die erwartete Niederlage hinnehmen. Verloren - und dennoch teuer verkauft. So lautet das Fazit der SpVgg Ansbach nach dem tollen Kampf, welchen die Heid-Elf dem Tabellenführer SpVgg SV Weiden auch in Unterzahl lieferte. Hart gekämpft - und dafür auch belohnt, heißt es dagegen in Forchheim. Das Heimspiel gegen den SV Alemannia Haibach gewann der Jahn 2:1 - anschließend feierte die Mannschaft Torwart Rüdiger Beck. Dem SC Eltersdorf ist der Auftakt nach der Winterpause nur bedingt gelungen. Beim TSV Großbardorf reichte es letztlich zu einem 1:1-Unentschieden, mit dem die "Quecken" aber besser leben konnten als ihr unterfränkischer Gegner.

FSV Erlangen-Bruck - FC Amberg 0:1 (0:1)

Die sportlichen Unterschiede konnten vor dem Bayernligaduell zwischen dem FSV Bruck und dem FC Amberg kaum größer sein. Während die Brucker um den Klassenerhalt kämpfen, wollen die Oberpfälzer unbedingt in die Regionalliga aufsteigen. So war der 1:0- Sieg des Favoriten keine echte Überraschung und spiegelte über weite Strecken des Spiels, auch den tabellarischen Unterschied beider Mannschaften wieder..

Sowohl der FSV Bruck, als auch die Gäste gönnten sich zu Beginn des Spieles eine längere Phase des gegenseitigen Abtastens, wobei die Amberger ihre spielerische Linie suchten, der FSV Bruck mit Kampf dagegen hielt. Die ersten guten Chancen hatte freilich der FC Amberg, als Tobias Wiesner mit einem Drehschuss aus wenigen Metern am Brucker Torwart Markus Pröll scheiterte und Kai Hempel aus zwanzig Metern knapp über das Tor zielte. Mit zunehmender Spieldauer erspielte sich der FC Amberg Feldvorteile und sorgte auch für einige gefährliche Situationen vor dem Brucker Tor. Allerdings fehlte es zunächst an der letzten Durchschlagskraft, um die aufopferungsvoll kämpfende FSV-Hintermannschaft zu überwinden. So musste eine Standardsituation für die Amberger Führung sorgen, Sven Seitz schlenzte einen Freistoß aus achtzehn Metern gekonnt ins rechte obere Tordreieck. und sorgte für die insgesamt verdiente Führung der Oberpfälzer.

Danach waren die Oberpfälzer endgültig im Spiel angekommen und hatten durchaus Chancen das Ergebnis noch zu erhöhen. Benjamin Werner kam aus halbrechter Position frei zum Schuss, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Auch der sehenswerte Kopfball von Frank Lincke verfehlte das Ziel nur knap. Der FSV Bruck sah sich meistens in der Defensive - ein Kopfball von Patrick Mai der über das Amberger Tor flog, war alles was der FSV offensiv zu bieten hatte - und musste vor dem Halbzeitpfiff des schwachen Schiedsrichters noch einige gefährliche Situationen überstehen, war aber mit dem 0:1 letztlich gut bedient. Kurz nach der Pause tauchte der FC Amberg gleich wieder gefährlich im Strafraum der Brucker auf. Nach einem Freistoß von Seitz scheiterte Julian Ceesay mit einem Flugkopfball an Torwart Pröll. Danach plätscherte das Spiel ohne nennenswerte Höhepunkte dahin und hatte nur bei Freistößen für die Amberger so etwas wie Glanzpunkte zu verzeichnen.

Die Gäste verwalteten die Führung clever - die sich trotzdem ergebenden guten Chancen blieben ungenutzt- und der FSV Bruck versuchte wenigstens ab und zu in die Nähe des Amberger Tores zu kommen, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Dafür, dass es nach monatelanger Winterpause für beide Mannschaften das erste Pflichtspiel war, musste man mit der Qualität des Spiels zufrieden sein. wohlwissend das beide besseren Fußball spielen können und noch werden.Weil der FC Amberg personell besser besetzt ist als der FSV Bruck und dies auch über weite Strecken nachgewiesen hat, war der Sieg natürlich verdient. Hätte der FSV Bruck in der Schlussphase etwas mehr Mut bewiesen, wäre vielleicht eine Überraschung möglich gewesen.

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (Sulzberg) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Sven Seitz (28.)

Am Samstag spielten:

TSV Großbardorf - SC Eltersdorf 1:1 (1:1)

„Wir können mit dem Punkt besser leben als Großbardorf“, fasst SCE-Manager Joachim Uhsemann das intensive Spiel zusammen. Dabei spielte der SC Eltersdorf zunächst den gepflegteren Fußball und ließ Ball und Gegner sehr gut laufen. Die ersten, wenn auch nicht zwingenden Torchancen, hatten allerdings die Gastgeber.

Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe die Eltersdorfer mittels Freistößen die ersten Gelegenheiten hatten. Röwe brachte den Ball aber gleich zwei Mal nicht gefährlich genug auf das Großbardorfer Tor. Keine der beiden Mannschaften konnte im Offensivspiel überzeugen und so war die Eltersdorfer Führung in der 35. Minute gleichermaßen überraschend wie auch kurios. Nach einem Missverständnis in der unterfränkischen Hintermannschaft schob Tobias Herzner den Ball aus unmöglichem Winkel ins Tor. „ Der hätte gar nicht ins Tor gehen können“, so Uhsemann.

Danach war der Sport-Club dann aber besser im Spiel und hätte das Ergebnis ausbauen können, aber der Weitschuss von Dotterweich strich knapp am Tordreieck vorbei. Der Torhüter wäre in dieser Situation ohne Chance gewesen. So kam es wie es kommen musste. Nach einem überflüssigen Foul von Völker im Strafraum verwandelte Leicht den berechtigten Foulelfmeter zum 1:1-Halbzeitstand.

Nach der Pause drückten die Gastgeber dann aufs Tempo und es war deutlich anzumerken, dass für die Unterfranken mehr herausspringen sollte, als nur der eine Punkt. SCE-Torwart Rainer Hausner und Sebastian Lindner rückten immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens, denn sie hatten alle Hände voll zu tun, um den SCE nicht ins Hintertreffen geraten zu lassen. Vor allem Torwart Hausner zeigte sein ganzes Können, als er in der 70. Minute in einer Eins-zu-Eins-Situation gegen Ries das bessere Ende für sich behielt. Aber es blieb weiter turbulent vor dem Eltersdorfer Tor.

Ein Freistoß von Leicht verfehlte das Tor knapp und Lindner musste sogar einmal auf der Linie retten. Erst in der Schlussphase kamen die Eltersdorfer wieder besser ins Spiel und hatten durchaus noch gute Chancen. Großmann hob den Ball kurz vor Spielende gekonnt über den Torhüter, aber schließlich auch über das Tor. Als auch Mirschberger in der Schlussminute nur den eigenen Mann statt das Tor traf, musste man sich endgültig mit dem Remis zufrieden geben. Für den Sportclub war es ein verdientes, aber glückliches Unentschieden. „In der zweiten Halbzeit haben wir mehr reagiert statt agiert“, fand Uhsemann das richtige Schlusswort. Ralf Foith

Schiedsrichter: Sven Engl (Ittling) - Zuschauer: 230
Tore: 0:1 Tobias Herzner (35.), 1:1 Manuel Leicht (45. Foulelfmeter)

SpVgg Jahn Forchheim - SV Alemannia Haibach 2:1 (1:0)

Das Spiel war schon jenseits der 90 Minuten. Schon zuvor war Jahn-Trainer Michael Hutzler an der Seitenlinie auf- und abgelaufen und hatte wiederholt nach der Zeit gefragt. Seine Mannschaft führte mit 2:1, doch Haibach hatte seit dem Anschlusstreffer in der 67. Minute durch Marat Britaev Morgenluft gewittert und in den letzten Minuten alles nach vorne geworfen: Sogar Torwart Patrick Emmel war mit nach vorne gekommen und wartete auf einen der Freistöße, mit denen der SV noch den Ausgleich erzwingen wollte. Den wehrten die Forchheimer - wieder einmal - zu kurz ab, Fnan Tewelde kam an den Ball, flankte in die Mitte und fand dort den Torschützen Britaev. Der zog ab, doch Torwart Rüdiger Beck tauchte ab.

„Jaaaaaaa!“, schallte es von der Forchheimer Trainerbank, als Sekunden später abgepfiffen wurde. Hutzlers Spieler versammelten sich im Kreis und sangen, für Beck: „Happy Birthday to You“. Der Keeper war an diesem Tag 42 Jahre alt geworden.

Umgepflügter Platz

Man könnte meinen, Beck habe sich und seinem Team ein besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht. Doch Beck wehrte ab. „Er hat den Ball nicht richtig getroffen, der war nicht schwer zu halten“, sagte er. Ziemlich bescheiden, denn zuvor war den Bayernliga-Fußballern auf dem aufgeweichten Boden immer wieder der Ball versprungen. Der Platz zeigte nach dem Spiel tiefe Furchen, an denen die Techniker schon während des Spiels verzweifelt waren. „Das war nicht einfach“, sagte Hutzler zu den Bedingungen.

Mit dem Spiel war an sich war er jedoch recht zufrieden. Nach kurzem Abtasten hatte der Jahn die Kontrolle übernommen und im System mit zwei Stürmern, Mergim Bajrami und Klaus Faßold, auch immer wieder den gewünschten Druck auf Haibach aufgebaut. Mehrmals kam der Jahn zu Chancen. Faßold hatte so eine in der 28. Minute auf rechts, brachte nach Zuspiel von Thomas Roas aber nicht genug Druck hinter den Ball. Ähnlich ging es in ähnlicher Position nur wenige Minuten später Oliver Seybold nach Zuspiel von Bajrami.

Da führte der Jahn schon 1:0, nachdem Seybold einen Ball an der Grundlinie noch erwischt und in die Mitte geflankt hatte. Dort wartete Maximilian Göbhardt und hatte keine Probleme, den Ball unterzubringen (16.). Kurz vor der Pause verlor der Jahn den bis dahin guten Faßold. Nach einem Foul musste er ausgewechselt werden, die Diagnose lautet auf Schultereckgelenksprengung. Bitter, nachdem sich der 21-Jährige in der Vorbereitung in die Startelf gespielt hatte. Für ihn kam Adem Selmani, der sich in der 61. Minute stark durchsetzte und zum 2:0 einschob. Sicherheit gab das aber nicht - im Gegenteil, die durch viele Fouls unterbrochene Partie schien Forchheim immer mehr zu entgleiten. Haibach wurde stärker, hatte jedoch auch keine zwingenden Chancen: Pfiffe oder Ballverluste stoppten die Angriffsbemühungen beider Teams.

"Auftakt nach Maß"

Der Anschlusstreffer - aus dem Nichts - gab Haibach dann noch einmal Schub. Hutzler konnte es nach dem Spiel noch nicht fassen, wie einfach das Tor gefallen war: Sven Becker hatte sich überlaufen lassen, der sonst so überaus zweikampfstarke Kapitän Hayri Özdemir den Ball nicht konsequent ins Aus gegrätscht. Der sonst abgemeldete Top-Torjäger Christian Breunig kam an den Ball und schob quer zu Britaev.

Man hätte den Sack einfach schon früher zumachen müssen, haderte Hutzler. Rüdiger Beck nahm den Verlauf des Rückrundenauftaktes gelassen: Es sei das erwartete Kampfspiel gewesen. Immerhin, zum Geburtstag sei es „ein Auftakt nach Maß gewesen“. Denn mit dem insgesamt verdienten Sieg schiebt sich Forchheim auf Platz drei, Großbardorf und Amberg hatten kein Geburtstagskind, das den letzten Schuss hält. Stefan Bergauer

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 252
Tore: 1:0 Maximilian Göbhardt (16.), 2:0 Adem Selmani (62.), 2:0 Adem Selmani (63.)

SpVgg SV Weiden - SpVgg Ansbach 3:2 (2:0)

Die Ansbacher begannen die Partie offensiv, doch es waren die Hausherren, die in Führung gingen: Bereits in der dritten Minute verwandelte Egeter ein Zuspiel von Lieder. In der Folge übernahmen immer mehr die Weidener das Spiel und legten noch zum 2:0-Halbzeitstand nach. Doch nur Sekunden nach dem Seitenwechsel traf Döllinger für die Gäste zum Anschlusstreffer. Für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte Schneider per Foulelfmeter, nachdem Suttor wegen einer Notbremse vom Platz musste. Zwar gelang der Heid-Elf abermals der Anschlusstreffer, doch in Unterzahl konnte sie die Niederlage nicht mehr abwenden.

Schiedsrichter: Julian Kreye (SSV Warmensteinach) - Zuschauer: 260
Tore: 1:0 Ralph Egeter (3.), 2:0 Benjamin Burger (23.), 2:1 Fabian Döllinger (46.), 3:1 Thomas Schneider (66. Foulelfmeter), 3:2 Christoph Hasselmeier (72. Foulelfmeter)
Platzverweise: Rot gegen Marc Suttor (65./SpVgg Ansbach)

Aufrufe: 08.3.2015, 19:03 Uhr
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