2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Voller Einsatz auf dem Hallenparkett: Beim ersten "Claus-Wagner-Gedächtnis-Cup" des TSV 1860 Weißenburg machte der Bayernligist SpVgg Ansbach (in Grün) am Ende das Rennen.  Foto: Uwe Mühling
Voller Einsatz auf dem Hallenparkett: Beim ersten "Claus-Wagner-Gedächtnis-Cup" des TSV 1860 Weißenburg machte der Bayernligist SpVgg Ansbach (in Grün) am Ende das Rennen. Foto: Uwe Mühling

Ansbach siegt beim Weißenburger Claus-Wagner-Cup

In den zwei entscheidenden Spielen gegen den Gastgeber TSV 1860 schlug die SpVgg Sekunden vor Schluss zu +++ Weißenburger „U23“ überraschte mit Final-Teilnahme

Als Sportler war Claus Wagner vor allem dem Tischtennis verbunden. Aber auch für die anderen Abteilungen seines TSV 1860 Weißenburg hatte der langjährige Vorsitzende stets ein offenes Ohr. Das galt insbesondere für die größte Sparte des Turn- und Sportvereins, die Fußballer. Nicht umsonst waren es nun auch die Kicker, die mit dem ersten „Claus-Wagner-Gedächtnis-Cup“ ein Zeichen setzten. Auf Initiative von TSV-Hallenkoordinator Roland Mayer wurde das Turnier zur Erinnerung an den im Mai verstorbenen Vereinschef nun zur Jahreswende in starker Besetzung ausgetragen. So waren unter anderem zwei Bayernligisten und drei Bezirksligisten am Start. Mit der SpVgg Ansbach setzte sich am Ende einer der beiden favorisierten Vereine aus der Bayernliga Nord durch. Klassenkamerad ASV Neumarkt verpasste dagegen knapp das Halbfinale und wurde am Ende Sechster.

Überraschungsteam des Abends war die „U23' des gastgebenden TSV 1860, die es bis ins Endspiel schaffte, dort allerdings wenige Sekunden vor Schluss das 2:3 gegen Ansbach hin­nehmen und sich mit Rang zwei be­gnügen musste. Die Weißenburger „Zweite“ ist vom Papier her ein A-Klassist, allerdings standen auch etli­che Akteure aus dem Bezirksliga-Kader im Team. Angeführt wurden die junge Truppe von „Oldie“ Thomas Schneider, der auch mit 45 Jahren seine Extraklasse unter Beweis stellte.

Maria Wagner als Schirmherrin

Die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Maria Wagner wäre nach dem Geschmack ihres ver­storbenen Mannes gewesen: Ein gro­ßer Sportlertreff zur Jahreswende, gute Stimmung, weitgehend faire Spiele, sehenswerter Fußball, ein guter Zweck ( und ganz viel Spannung. In der Grup­penphase ging es bis zu den letzten Partien sehr eng zu.

In der Gruppe A holte sich der FV Dittenheim (Bezirks­liga) durch ein abschließendes 2:1 gegen den sieglosen SV Wettelsheim (Kreisliga) Platz eins mit sechs Punk­ten vor der U23 des TSV 1860 Weißen­burg (5) und zuvor Neumarkt (4) mit einem 1:1 auf Distanz gehalten hatte.

In der Gruppe B lag der FC/DJK Weißenburg (Kreisliga) mit sechs Punkten vor der Sp Vgg Ansbach (5), dem TSV 1860 Weißenburg (4, Be­zirksliga) und dem SV Ornbau (1, ebenfalls Bezirksliga). Hier hätte der TSV 1860 mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Ansbach den Sprung ins Halbfinale schaffen kön­nen, kassierte aber neun Sekunden vor Schluss das 2:2 und war draußen.

Das erste Halbfinale gewann Ans­bach mit 3:1 gegen Dittenheim, im zweiten Halbfinale (und Derby) setzte sich die U23 des TSV 1860 durch ein Tor von Lukas Siol mit 1:0 gegen den FC/DJK durch. Bei den Platzierungs­spielen gewann Ornbau das Duell um Platz sieben mit 2:0 gegen Wettels­heim, der TSV 1860 besiegte im Match um Platz fünf Neumarkt mit 2:1, und die Dittenheimer holten sich mit einem klaren 4:1 gegen den FC/DJK Rang drei. Bemerkenswert: Die FCler hatten gleich fünf Gastspieler in ihren Reihen, andernfalls hätten sie keine Mannschaft zusammenbekommen. Trainer Martin Huber rekrutierte unter anderem Michael Höppler und Harry Schuster von seinem Ex-Verein SC Stirn. Das passte ins Bild, denn auch etliche andere Trainer klagten darüber, dass sie zahlreiche Spieler er­setzen mussten.

Spannendes Finale

Das Finale war dann – wie viele Spiele zuvor – eine enge und um­kämpfte Kiste. Die Ansbacher gingen durch Oskar König mit 1:0 in Füh­rung, Thomas Schneider glich zum 1:1 aus. Dann folgte das 2:1 für die Gäste durch Jannik Hofmann, doch wie­derum glich Weißenburg aus und zwar durch Johannes Herrmann. Wenige Sekunden vor Schluss gelang Max Störzenhofecker nach einem umstrit­tenen Freistoß das 3:2-Siegtor für den Bayernligisten, der vom Ex-Weißen­burger Andreas Heid trainiert wird. Im Tor stand sein Sohn Sebastian, der in der Jugend auch schon beim TSV 1860 war. Zum Sp Vgg-Team gehörte auch der agile Niklas Reutelhuber aus Alesheim. Er ist zwar erst 17 Jahre alt, darf als Bayernauswahlspieler aber schon bei den Herren mitmischen.

Auch viele weitere Personalien sorg­ten für reichlich Lokalkolorit: So war der Ornbauer (Spieler-)Trainer Mar­kus Vierke sowohl schon beim TSV 1860 als auch beim FC/DJK aktiv, die Dittenheimer werden von den ehema­ligen Weißenburgern Reiner Eisenber­ger und Michael Seitz gecoacht, und der Neumarkter Trainer Dominik Haußner war etliche Jahre am DFB-Stützpunkt in Solnhofen tätig, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie alle freuten sich über das Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, über insge­samt 64 Tore (3,5 pro Spiel) und am Ende auch über den tollen Erlös für eine gute Sache. Abgerundet wurde ein langer Fußball-Abend durch eine After-Soccer-Party in der Discothek Soho, wo die Siegerehrung über die Bühne ging. Der Dank ging auch an die vielen fleißigen Helfer, die zum Ge­lingen des Turniers beigetragen hatten sowie an die beiden Schiedsrichter Magdalena Noderer (TSV Eysölden) und Matthias Schwarz (SV Burgsa­lach).

Aufrufe: 02.1.2017, 11:54 Uhr
Uwe Mühling (WT)Autor