2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht
Wie eine Meisterschaft feierten die Ankumer erleichtert und ausgelassen den Klassenerhalt. Foto: Rolf Kamper
Wie eine Meisterschaft feierten die Ankumer erleichtert und ausgelassen den Klassenerhalt. Foto: Rolf Kamper

Ankum außer Rand und Band

Quitt bleibt nach 0:0 gegen Kloster Oesede in der Bezirksliga

Es ist geschafft: Quitt Ankum hat den Abstieg abgewendet und spielt im sechsten Jahr in Folge in der Bezirksliga 5. Zwar reichte es am frühen Samstagabend nur zum torlosen Unentschieden gegen Kloster Oesede, die zeitgleiche 0:1-Heimniederlage von Türkspor Melle ließ im Quitt-Stadion dennoch alle emotionalen Dämme brechen.

Es war exakt 19.19 Uhr, als Schiedsrichter Lukas Bührmann die Partie mit einem kräftigen Pfiff beendete: Wohl genau so kräftig fiel allen Quitt-Anhänger, Spielern und Verantwortlichen eine Last von den Schultern. Mit einer lautstarken Jubeltraube im Mittelkreis ließ der Druck der vergangenen Wochen spürbar ab. ,,Die Erleichterung ist sehr groß", strahlte Mittelfeldregisseur Florian Schnurpfeil, der nach fünfmal Gelb zum Zuschauen verdammt war. ,,Es ist das Schlimmste am Rand zu sitzen und nicht eingreifen zu können. Ich konnte vor Spannung kaum hingucken und habe daher vielleicht nur zehn Minuten vom Spiel gesehen", gestand der 25-Jährige, der im gleichen Atemzug prophezeite: ,,Jetzt wird das ganze Wochenende durchgefeiert."

Dabei stand die spannungsreiche Partie gegen die Klosteraner vor allem im zweiten Durchgang auf Spitz und Knopf. Die Gäste schenkten nichts her und spielten auf Sieg. So wurde es für die Heimelf eine regelrechte Abwehrschlacht - mit David May-Johann im Tor als starken Rückhalt. Mit einer Vielzahl von Paraden hielt er Quitt im Spiel. Ein Extralob wollte 25-Jährige aber nicht annehmen. ,,Alle haben heute ihren Teil dazu beigetragen, den wichtigen Klassenerhalt zu sichern. Die Erleichterung ist extrem groß", sagte der hoch aufgeschossene Schlussmann. Zwar machten die Zwischenstände der Abstiegskonkurrenten im weitläufigen Quitt-Stadion die Runde, doch die Mannschaft war daran nicht interessiert. ,,Wir wollten es gar nicht wissen. Da kommt dann schnell der Schlendrian rein. Wir wollten das gesamte Spiel Gas geben und gewinnen", verriet May-Johann.

Die Feierlichkeiten machten auch vor dem Trainer kein Halt. ,,Es wird jetzt die ganze Nacht gefeiert. Das werden wir uns nicht nehmen lassen", freute sich Dirk Siemund. Auf derartige Situationen könnte der Übungsleiter aber auch gerne verzichten. ,,Ehrlich gesagt, öfters brauche ich das nicht", gab der 50-Jährige mit einem Schmunzeln zu und zeigte sich dankerfüllt. ,,Es ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich, dass in schwierigen Phasen der Trainer nicht angezweifelt wird. Ich bin sehr dankbar, dass der Verein meine Position nie infrage gestellt hat und wir in Ruhe arbeiten konnten", schilderte Siemund, der sich im Anschluss vor einer Wasserdusche von Patrik Bremke nicht mehr verstecken konnte.

Aufstellungen, Quitt Ankum: Da. May-Johann - Bremke, De. May-Johann, Middendorf, Lünnemann - Timpe, Thale - Leinweber (90. Jungmann), von dem Brinke, Greten - Hesse (87. Sandbrink), VfL Kloster Oesede: Hügelmeyer - Meyer, Miebach, Brüning-Wolter, Beinlich (78. K. Hülsmann) - Moschner, D. Hülsmann - L. Hülsmann (87. Kavermann), Niermann, Brinkmeyer (61. Eichler) - Hötzei.

Aufrufe: 024.5.2015, 19:10 Uhr
Christian Hesse, Bersenbrücker KreisblattAutor