2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
F: Oliver Ossenbühl
F: Oliver Ossenbühl

Angeblich krebserregend - Kunstrasen-Skandal in Holland

In Deutschland wohl eher keine Gefahr

Am Wochenende wurden in Holland 30 Fußball-Spiele abgesagt: Grund war ein TV-Bericht, der besagte, dass in den Gummi-Granulaten, die in aller Regel auf dem Kunstrasen liegen, krebserregende Stoffe seien. Nun fürchten Eltern und Spieler auch in Deutschland um die Gesundheit der Kicker.
Journalist Roelof Bosma hat im Rahmen seiner siebenmonatigen Untersuchungen für seinen Beitrag "Gefährliches Spiel” herausgefunden, dass von 3000 Kunstrasenplätzen in Holland 90 Prozent mit potentiell krebserregendem Granulat ausgestattet sind. Das Gummi stammt demnach aus alten Reifen und enthalte Weichmacher-Öle mit polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Diese können beispielsweise über Atemwege oder über die Haut in kleinen Wunden, etwa nach einer Grätsche, in den Körper gelangen. Das Granulat ist sehr verbreitet, weil es als das billigste Produkt am Markt gilt. Konkurrenzprodukte aus Kork sind teurer. In Deutschland wird laut Experten jedoch in aller Regel neu-Gummi verwendet, das speziell für Kunstrasen hergestellt wird. Dieses wiederum gilt sowohl umwelttechnisch als auch gesundheitlich bedenkenlos.

Der "Express" hat bei Werner Jakobs, dem Chef vom Kunstrasen-Hersteller "Greenfields" aus Düsseldorf und Mitglied im DIN-Ausschuss für Sportstätten-Bau, nachgefragt: "Im Gegensatz zu Holland gibt es in Deutschland sogenannte Umwelt- und Humanverträglichkeitsanforderungen, nach DIN-Norm geregelt. Solche Richtlinien gibt es in Holland nicht. Das ist für uns ein Grund, kein Granulat aus Holland zu kaufen."

Aufrufe: 012.10.2016, 12:55 Uhr
redAutor