2024-04-25T14:35:39.956Z

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Leben beim SV Wiesbaden professionelle Einstellung vor (v. l.):  Co-Trainer Ermin Melunovic, Torwarttrainer Frank Utsch, Chefcoach Djuradj Vasic und Teammanager Rudi Collet.	Foto: Mario Raab
Leben beim SV Wiesbaden professionelle Einstellung vor (v. l.): Co-Trainer Ermin Melunovic, Torwarttrainer Frank Utsch, Chefcoach Djuradj Vasic und Teammanager Rudi Collet. Foto: Mario Raab

An Schwebezustände gewöhnt

SVW Mannschaft und Trainerteam werden ungeachtet der Allianz-Pläne weiter Vollgas geben

Wiesbaden. Die Fußballer des SV Wiesbaden sind sturmerprobt. Sind spätestens seit dem vergangenen Jahr gefeit gegen sich anbahnende Veränderungen, um in Zeiten von Ungewissheiten stets ihr Engagement beizubehalten. Trainer Djuradj Vasic verschwendet vor dem Heimspiel gegen den SC Hessen Dreieich (Sa., 15 Uhr) keinerlei Gedanken an ein etwaiges Nachlassen im Sog der Allianz-Ideen mit dem SV Wehen Wiesbaden.

,,Weiter unser Ziel verfolgen": ,,Vor einem Jahr herrschte über mehrere Monate ein Schwebezustand, ohne dass sich das auf die Bereitschaft der Spieler ausgewirkt hätte. Ich gehe davon aus, dass wir uns weiter im bestmöglichen Licht präsentieren. Fakt ist, dass wir mit Trainerteam und Mannschaft als Siebter dort stehen, wo wir nicht sein wollten. Aber ganz egal, was in Zukunft sein wird, müssen sich die Spieler durch Leistung empfehlen", sieht Vasic sich und seine Schützlinge unverändert in der Pflicht. Zumal alle Spieler bis zum Rundenende einen Vertrag haben und nach den Erfahrungen der vergangenen Spielzeiten sicher sein dürfen, ihr Salär bis zum letzten Tag auch zu erhalten. Kapitän Marko Kopilas: ,,Wir werden weiter unsere Ziele verfolgen. Alles andere können wir ohnehin nicht beeinflussen. Wir vertrauen unserem Präsidenten, der zeitnah mit uns sprechen will."

Thema Regionalliga vom Tisch: Doch das Thema Regionalliga-Aufstieg ist auf jeden Fall vom Tisch, selbst wenn der SVW am Ende Hessenliga-Champion wäre. Käme der Schulterschluss zwischen SVW und SVWW zustande, würde die derzeitige Formation des Sportvereins in der Hessenliga zur zweiten Mannschaft unterhalb der Profis mit Einsatzoptionen ohne Alterseinschränkungen. Voraussetzung für einen Unterbau in Form einer U 23 auf Regionalliga-Ebene wäre zwingend die Zweitliga-Zugehörigkeit. Die dürfte beim SVWW 2016/17 aber nicht gegeben sein.

SVW-Zukunft so oder so völlig ungewiss: Platzt das Verschmelzungs-Vorhaben, würde Reich beim SVW nach der Runde als Hauptsponsor aussteigen (Ausgabe 6. Oktober), wodurch keine finanziellen Grundlagen für höherklassigen Fußball mehr gegeben wären. Es sei denn, der SVW - falls er selbstständig bliebe - erhielte plötzlich Sponsorenzulauf vom Kaliber Kartina TV, sprich Andreas Reich. Eher ist jedoch davon auszugehen, dass man unter eigener Flagge mit kleinem Etat einige Klassen tiefer gehen müsste.

Kommen noch Zuschauer? Bleibt nun abzuwarten, wie sich die neue Lage auf den ohnehin nicht überdurchschnittlichen Zuschauer-Zuspruch auswirken wird. In der Regel kommen zwischen 350 und 500 Besucher. ,,Die nächsten zwei, drei Heimspiele werden genaue Aufschlüsse über die Reaktion der Zuschauer liefern", sagt Geschäftsführer Alexander Seitz.



INFOKASTEN

- Flügelspieler Michael Seidelmann umreißt die veränderte Situation mit Blick auf das Spielerlager: ,,Ich werde die Runde auf jeden Fall beim SVW zu Ende spielen. Ich denke, das gilt für das gesamte Team. Obwohl wir bislang nicht das erreicht haben, was wir wollten, ist die Stimmung gut. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass im Winter zehn Mann gehen werden. Vielmehr können wir dem Sponsor beweisen, dass wir den Plan in Richtung Aufstieg, den wir vor der Runde hatten, noch erfüllen können."

- Weiter sagt der 24-Jährige: ,,Die Idee des Zusammengehens ist ja nicht schlecht. Ich kann unseren Sponsor verstehen, aber auch Mitglieder und Anhänger, die alles kritisch sehen. Mein Gefühl sagt mir, dass es bei unserer Mitgliederversammlung Probleme geben wird, die benötigte Mehrheit für eine Allianz mit dem SV Wehen Wiesbaden zu bekommen."

Aufrufe: 08.10.2015, 15:30 Uhr
Stephan NeumannAutor