Ammendorf II trotzt Reideburg

Ammendorf II, dank der nicht so tollen Vorbereitungsergebnisse schon auf dem Weg zum Seelenklempner oder mit einem Bein auf dem Stadtgottesacker, Reideburg mit beachtlichen Erfolgen in derselben Zeit. Aber wie so oft, Vorbereitungsresultate sind was für Mathemtikstudenten oder Pastoren, die den Teufel an die Wand malen. Ammendorf war jedenfalls gewillt, einen ordentlichen Start hinzulegen und Reideburg das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Die ersten Probleme sah man allerdings schon beim Blick aufs Spielerformular. Wissenbach musste wieder in der Kiste ran und auf der Bank saß mit Schnelle nur ein etablierter Zweitmännerspieler. Wenn man bedenkt, dass in der Vorbereitung zur Halbzeit teilweise mannschaftsweise gewechselt werden konnte ... Dazu kam mit Felix Neubert ein Wintereuzugang, noch ohne Spielpraxis in der Meisterschaft.

Reidburg war mit enormen Selbstvertrauen ausgestattet, Ammendorf wollte sie mit Einsatz und Willen stoppen. Nach wenigen Minuten gab es Eckball für die Hausherren. Eigentlich Zeit um Bier holen, zu harmlos sind unsere Standards. Aber diesmal gab es sogar eine Chance daraus. Gruni am Ende einer Kopfballverlängerung mit Rechts (!!!) und kurz vor der Torlinie klärte ein Reidburger. Danach übernahm der Tabellenführer ein wenig mehr das Zepter, vor allem das Umschalten von Abwehr auf Angriff klappt bei den Reideburgern fast perfekt und so stand Lang, nach eben so einem Blitzangriff, völlig frei vor Wissenbach, aber verzog zum Glück knapp.

Viel Einsatz war im Spiel, aber das muss man auch sagen, meist im fairen Bereich. Da gab es schon ganz andere "Schlachten" gegen die Randhallenser. Möglichkeiten gab es meist durch Freistöße, einer von Reideburg ging knapp über das Tor und auch Ammes ruhende Bälle versprühten, in diesem Spiel, ab und zu Gefahr. Aber noch war es nicht das Brüllerspiel, wenn auch Spannung in der Luft lag. So gings in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte war dann deutlich offener und es ergaben sich auch genügend Chancen. Das beiderseitige Abtasten wie beim ersten Date war vorbei und nun gings in die Vollen. Reideburg wollte den Sieg, das spürte man. Mitte der zweiten Hälfe schnürte Reideburg unsere Amme regelrecht ein, es gab es eine Eckenserie, gefährliche Eingaben und daraus resultieren auch gute Chancen für den Spitzenreiter. Die größte sicherlich, ein Foulefmeter in der 63. Minute. Gruber foulte Köhler und der gut leitende Schiedsrichter Ußfeller zeigte zurecht auf den Punkt. Schulz nahm Maß, allerdings zu genau, der Ball landete am Pfosten, der Nachschuss ging daneben. Kollektives Aufatmen bei Amme und Fans. Obsti hatte kurz vor dieser Drangphase, nach einer Einzelaktion, ebenfalls den Pfosten getroffen, so stand es wenigsten nach Metalltreffern 1:1.

Auf echte Tore mussten die Zuschauer warten. Reideburg versuchte viel, aber unsere Abwehrarbeit war diesmal sicher, kaum ein gefährlicher Abschluss mehr. Was kam wurde Beute auf Kopf, Rücken oder Bein von Felix, Grubi, Renni oder Hermi, der Rest landete in den Händen von Wissenbach. Im Gegenteil, kurz vor Abpfiff stand, nach einem Fangfehler vom Reideburger Keeper, Kanditt Mutterseelenallein vor dem Tor, aber er war wahrscheinlich so erschrocken, dass er den Ball nicht traf. Ein Fernschuß vom Senker noch und dann war Schluss.

Amme freute sich über den verdienten Punkt. Fazit: Vor schöner Kulisse, auf sogar recht ordentlich bespielbaren Platz ein spannendes, wenn auch nicht hochklassiges Spiel. Chancen hier wie da, so das dieser Punkt für beide Seiten verdient war. Amme zeigte endlich wieder mal die Null hinten, nun sollte auch mal vorne der Knoten platzen. Sehr diszipliniert und unaufgeregt auftretend, war das ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, nun heißt es dranbleiben, damit auch mal wieder ein Dreier gefeiert werden kann. Reideburg wird den Weg in die Landesklasse gehen. Dieser Punktverlust tut ihnen tabellarisch nicht weh. Für unsere Amme heiß der nächste Gegner Kröllwitz, auf dem kleinsten Platz der Liga wird es wieder einen heissen Tanz geben.