2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Sarah Akkaya-Foest
F: Sarah Akkaya-Foest

Amerner belasten die Nerven ihrer Fans

Zwei Landesliga-Spielzeiten zitterten die VSF-Fußballer bis zum Schluss um den Klassenverbleib.

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Anhänger der VSF Amern in der Landesliga zu sein, war in den beiden zurückliegenden Spielzeiten kein einfaches Los. Nachdem den Amernern voriges Jahr der Klassenverbleib erst in der Relegation gelungen war, mussten sie in der kürzlich beendeten Saison bis zum letzten Spieltag zittern, ehe sie durch das 2:1 beim VfL Repelen ein weiteres Landesligajahr buchen konnten.
Nervenschonung sieht anders aus. Doch in der neuen Meisterschaftsrunde wollen es die VSF auf keinen Fall wieder so spannend machen. Deswegen haben sie frühzeitig begonnen, ihren Kader quantitativ und qualitativ aufzurüsten. Mit 24 Spielern plant Trainer Dennis Sobisz.

Dabei hatte es zunächst gar nicht so ausgesehen, als sollte die zurückliegende Saison erneut zur Zitterpartie geraten. Denn nach nur zwei Niederlage aus den ersten elf Spielen lagen die Amerner gut im Rennen und fern der Abstiegsränge. "Da hat die Euphorie der erfolgreichen Relegation uns noch getragen. Doch dann hatten wir ein bisschen Verletzungspech, und die Gegner haben uns vielleicht etwas ernster genommen", nennt Sobisz Gründe, wieso seine Mannschaft im Verlauf der Hinrunde dann aber immer mehr aus dem Tritt kam. Zwar retteten sich die VSF noch über dem Strich in die Winterpause, doch dann ging die Misere erst richtig los. Dennis Sobisz beschreibt das so: "Die Rückrunden-Vorbereitung war eine Katastrophe." Zum einen verhinderte die schlechte Witterung auf den regenanfälligen Plätzen im Rösler-Stadion und am Happelter den geplanten Trainingsablauf, zum anderen verkannte die Mannschaft offenbar auch den Ernst der Lage. "Wir sind das zu locker angegangen", bestätigt der Trainer im Rückblick. Die Quittung folgte recht bald. Vielleicht auch mit einem durch den 2:0-Derbysieg auf eigenem Platz gegen den 1. FC Viersen vernebelten Blick für die Realität rumpelten die Amerner durch die zweite Saisonhälfte und konnten bis zum drittletzten Spieltag nur noch eine weitere Partie gewinnen. Erstmals stand die Mannschaft sogar auf einem Abstiegsplatz "Da kam viel zusammen. Durch Verletzungen fehlte der Konkurrenzdruck. Bei einigen Spielern war vieles wichtiger als Landesliga-Fußball, und ich habe die Gefahr zu spät erkannt", analysiert Dennis Sobisz.

Da kam es den Amernern gerade recht, dass es vor den letzten drei Spieltagen ein spielfreies Wochenende gab. Genau der richtige Zeitpunkt, um den Reset-Knopf zu drücken. Aus der Erkenntnis heraus, dass es in der Regel dann herbe Niederlagen hagelte, als er seiner Mannschaft eher defensives Auftreten verordnet hatte, schwor Dennis Sobisz seine Truppe auf eine offensive und aggressive Spielweise ein. Der Mut wurde belohnt, es folgten drei Siege in Folge und der viel umjubelte Klassenverbleib. Doch so nervenaufreibend das Saisonfinale auch war, vergessen wollen es die Amerner nicht. Denn es soll als Blaupause für die taktische Ausrichtung in der neuen Spielzeit dienen. Wenn Sobisz nächste Woche Mittwoch zum Vorbereitungsstart bittet, dann will er mit einem aufgestockten Kader Folgendes erarbeiten: "Offensives Auftreten, ohne dabei die Abwehr zu vernachlässigen. Das heißt, in beide Richtungen schnell umschalten." Ziel muss es sein, die schlechte Ausbeute von 44 Treffern in der vergangenen Saison zu verbessern. Dazu braucht Kapitän und Sturmspitze René Jansen dringend Unterstützung. Dem haben die Amerner Rechnung getragen, indem sie in Pascal Wüsten vom Bezirksligisten Bracht und Dominik Bischoff vom Regionalliga-Absteiger FC Wegberg-Beeck zwei ausgewiesene Offensivkräfte verpflichtet haben. Ihren ersten Leistungsnachweis können sie am 10. Juli im Testspiel beim TSV Kaldenkirchen erbringen.

Aufrufe: 029.6.2016, 11:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor