Amern glückt die Revanche im Derby

Platt, aber glücklich fielen die Amerner Spieler auf den Rasen. Nach langen deprimierenden Wochen der Erfolglosigkeit hatten sich die Akteure der VSF den Erfolg redlich verdient, weil die Mannschaft den Gästen kaum eine Torchance ermöglichte. "Amern hat das gespielt, was wir spielen wollten. Sie haben verdient gewonnen", räumte Gäste-Trainer Chiquinho unumwunden ein. Lediglich vor der Pause habe sich sein Team die eine oder andere Möglichkeit erspielt. Die beste Chance vergab Richard Hormes, als er sich von rechts gegen drei Amerner durchsetzte und den Ball knapp am Tor von Dennis Metten vorbeisetzte. Aber auch die Amerner drangen in der umkämpften Partie zunächst kaum in den gegnerischen Strafraum vor. In der Halbzeitpause fand VSF-Trainer Rainer Bruse dann deutliche Worte. Schnell spielen bedeute nicht, den Ball schnell loszuwerden, sagte er.

Während Bruse seinen Spielern die Marschrichtung in der Kabine erklärte, verlegte Chiquinho die Halbzeitansprache von der Kabine auf das Feld. Vielleicht ist seinen Spielern die Sonne nicht bekommen, jedenfalls kamen sie in der zweiten Hälfte überhaupt nicht mehr ins Spiel. Die Amerner entwickelten immer mehr Spaß an der Partie und verlegten das Geschehen überwiegend in die Nettetaler Hälfte. Aus dem Nichts stellte dann einer der auffälligsten Amerner, Max Kapell, die Zeichen auf Sieg. "Ich habe den Ball nicht so richtig gut mitgenommen und habe mir gedacht, dann schieße ich einfach mal. Der Winkel war gut", erzählte Kapell. Im Abwehrzentrum schienen die Nettetaler mit einer Flanke zu rechnen. Kapells Schuss aber zogen sie nicht ins Kalkül, und der Ball schlug nach 53 Minuten im langen Eck ein.

Fünf Minuten später waren die Nettetaler im Defensivverbund erneut nicht so ganz auf der Höhe. Toni Weis drückte den Ball über die Linie erhöhte auf 2:0. Ein Elfmeter, von Tom van Bergen in der 69. Minute zum 1:2 verwandelt, sorgte dann noch einmal für Spannung. Doch die Nettetaler Schlussoffensive blieb aus. Stattdessen erarbeitete sich die Amerner serienweise Ecken und Freistöße. In der 88. Minute gelang den Gastgebern nach der schönsten Kombination des Tages das 3:1. Über die linke Seite legte Kosta Agathagelidis Pano Savvidis den Ball vor, der aus zentraler Position nur einschieben brauchte. "Endlich drei Punkte", jubelte Kapell.

Der Erfolg war ein Verdienst des unermüdlichen Engagements der gesamten Mannschaft. In vorderster Front ackerte René Jansen unablässig. Der Stürmer war an fast allen gelungenen Angriffsaktionen in irgendeiner Form beteiligt. "Mir hat auch Maximilian Gotzen gut gefallen. Er hat gut für die Mannschaft gearbeitet", sagte Bruse. Und natürlich stach die linke Seite mit Kapell, der eigentlich für Dominik Heythausen verteidigte, ins Auge. "Die ganze Mannschaft hat das sehr gut gemacht. Wir haben Nettetal fast nichts erlaubt", sagte Bruse. Ansatzweise sei das richtig guter Fußball gewesen, er bleibe dennoch viel Phantasie zur Leistungssteigerung nach oben, berichtete der Coach.