2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Dem FC Amberg – hier gegen Raigering – fehlt vor allem die Durchschlagskraft im Angriff.  Foto: agt
Dem FC Amberg – hier gegen Raigering – fehlt vor allem die Durchschlagskraft im Angriff. Foto: agt

Amberg zeigt Schwächen im Angriff

Der Bayernligist tritt auch gegen den SV Erlenbach ohne „richtigen Stürmer“ an. Sebastian Schulik ist immer noch verletzt.

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In der letzten Saison noch herrschte „Todesstimmung, jetzt sieht das schon ganz anders aus“, lautet die Situationsbeschreibung von Trainer Marco Roth (43) nach vier Spielen in Erlenbach. Das muss auch angesichts von sieben Punkten, dem 2:1 gegen den Würzburger FV, dem 2:1 gegen SC Feucht und dem 0:0 im (vorverlegten) Derby gegen Aschaffenburg in Serie niemand mehr wundern.

Die Elf vom Main hat offenbar ihren Ruf als gern gesehene Mannschaft, weil großzügig mit Punkten, heuer abgelegt. In einem etwas schwächeren Spiel gegen Aschaffenburg hat Erlenbach in der Abwehr wenig zugelassen, war auch die aktivere Mannschaft, aber letztlich herrschte Zufriedenheit ob des Unentschiedens in einer Partie, die sich überwiegend zwischen den Strafräumen abspielte, weil das prestigeträchtige Duell niemand verlieren wollte. „Vielleicht hat ja dieses Spiel wieder ein wenig mehr dazu beigetragen, die Expertenprognosen vor der Saison zu korrigieren, Erlenbach scheint ebenso wenig der erste Absteiger zu sein wie Aschaffenburg“, hieß es. Jedenfalls ist der SV Erlenbach derzeit die erste Kraft am Untermain.


Dilemma im Angriff

Der FC Amberg ist noch die „Macht an der Vils“, übt sie jedoch derzeit weniger aus. Das 0:0 beim Würzburger FV, das war nicht gut, das war nicht schlecht, das war mittendrin halt. „Mit einem Torjäger gewinnen wir dieses Spiel“, sagte Teammanager Hubert Kirsch, aber das Dilemma hält nach wie vor an. Sebastian Schulik ist immer noch verletzt und wird wohl erneut nicht zum Einsatz kommen. So tritt der FC Amberg gegen den SV Erlenbach erneut ohne „richtigen Stürmer“ an. Was allerdings am Sonntag passiert, denn die Begegnung wurde von Samstag auf Sonntag verlegt, weil Trainer Günther Brandl am Samstag in München bei einem BFV-Lehrgang ist. Dies muss man dann im Zusammenhang sehen mit kommenden Dienstag. Das sind zwei Heimspiele binnen drei Tagen, erst Erlenbach dann die SpVgg Weiden. „Da werden wir dann schon eher sehen, ob wir gut rauskommen oder wir uns eher nach hinten orientieren müssen“,lässt Hubert Kirsch wissen. Die Sorgen gäbe es nicht, hätte der FC Amberg sein Heimspiel gegen Frohnlach (1:2) gewonnen, alles Wenn und Aber nutzt jedoch nichts. Gegen den SV Erlenbach soll ein Sieg her. Wobei Kirsch sagt: „Trainer Brandl wäre mit vier Punkten aus diesen 180 Minuten wohl auch zufrieden.“

Eine „gute Abwehrarbeit“ hat Coach Günter Brandl seiner Mannschaft nach Würzburg attestiert, vorne im Sturm gelte es die Chancen konsequent zu nutzen. Das ist das alte FC-Lied, nur neu angestimmt. Nach vier Spielen sagt die Tabelle noch gar nichts, dass aber der SV Erlenbach als Rangdritter kommt, ist ungewohnt. Zuletzt haben die Mainfranken in der Saison 14/15 gegen den FC Amberg in der Bayernliga gespielt (0:0, 1:1), sie sind auch diesmal wieder mindestens wieder auf ein Unentschieden aus, weil mit großem Selbstbewusstsein ausgestattet und zumindest mit einem guten Stürmer. Sagt auch Sportchef Lars Nowag: „Wir wollen in Amberg mitspielen, ein Punkt sollte schon drin sein, aber ich bin nicht der Vorstand der Unentschieden“, sagte er im Hinblick auf die beiden Punkteteilungen 14/15, die mit einem 14. Rang endete. Warum’s denn so gut läuft heuer in Erlenbach, wurde Nowag gefragt. Er macht das an „einer ordentliche Vorbereitung“ fest. Mit Gegner Würzburg habe man dann schon im Pokal gute Erfahrungen gemacht und das Spiel des SC Feucht sei seiner Mannschaft entgegengekommen. Und gegen Aschaffenburg habe man auch ein interessantes Spiel gezeigt, „leider haben die Tore gefehlt“.


Im „erweiterten Favoritenkreis“

Der FC Amberg gehört seiner Meinung nach mit zum „erweiterten Favoritenkreis“, weil er „ein sehr schwer zu bespielender Gegner ist“. Der aber im Angriff derzeit nicht so richtig zu kultiviertem Ballzauber und erfolgreichen Abschluss in der Lage ist: „Wir sind im Angriff quantitativ einfach zu wenig besetzt“, sagte Hubert Kirsch, wir müssen schauen, dass wird das Spiel überstehen, denn ganz ohne jegliche Probleme ist die Personallage insgesamt auch diesmal nicht. Ob dann Schulik gegen Weiden dabei ist, das ließe sich nicht sagen, meinte Kirsch. Abwehrmann Kevin Kühnlein ist angeschlagen, Scott Kennedy ist verletzt, Brian Gallo im Urlaub, da trifft es sich gut, dass Andreas Graml wieder mit von der Partie ist. Und im übrigen sollte der FC Amberg auch beste Eigenwerbung für die Begegnung gegen die SpVgg Weiden am Dienstagabend betreiben.
Aufrufe: 029.7.2016, 17:30 Uhr
Klaus HöglAutor