Amberg aus dem Rennen - Hollfelds 24. Pleite

SC Eltersdorf - FC Amberg 1:0 (0:0)
Wie angekündigt, gingen die Mittelfranken, bei denen wegen vieler verletzter Stammspieler etliche U23-Talente auf der Bank saßen, mit einer defensiven Einstellung in die Begegnung. Dennoch hatten sie nach einer Standardsituation schon nach 120 Sekunden die erste Möglichkeit. Doch FCA-Keeper Matthias Götz klärte Sven Röwes Freistoß aus dem Halbfeld glänzend. Ansonsten waren in der ersten Halbzeit richtige Torraumszenen Mangelware, viel spielte sich im Mittelfeld ab und Amberg versuchte es häufig mit Fernschüssen, die aber kaum Gefahr brachten und meistens abgeblockt wurden. In Durchgang zwei erhöhte der FC Amberg den Druck von Minute zu Minute und hatte erneut Pech, als Lieders Freistoß aus 20 Metern an den Pfosten klatschte (53.). Aber auch die Gastgeber gaben ihre Zurückhaltung aus der ersten Halbzeit nach und nach auf und wurden in ihren Angriffsbemühungen etwas zielstrebiger. Der Lohn dafür: Fast das 1:0 in der 64. Minute, als Patrick Hagen aus 18 Metern nur den Innenpfosten anvisierte, der Ball auf der Linie trudelte und sich dann aber zum Glück für den FCA zurück ins Spielfeld drehte. Der endgültige Weckruf für die Mittelfranken, die nun ihrerseits immer mehr Druck entwickelten. Als Tom Abadjiew in der 72. Minute zum Solo ansetzte, hatten viele schon den Torjubel auf ihren Lippen. Allerdings klärte FCA-Schlussmann Götz im letzten Moment. Chancenlos war er dann jedoch drei Minuten später, als sich Sven Röwe an der Strafraumgrenze gegen Ceesay durchsetzte und mit einem satten Schuss flach unhaltbar ins rechte Eck abschloss. Der FC Amberg hätte sich zwar einen Punkt verdient gehabt, muss nach dem 0:1 nun aber seine Chancen auf Platz zwei endgültig begraben. Am Rande der Partie gab der SC Eltersdorf die Verpflichtung von Maximilian Großmann (vom SV Memmelsdorf) und von Kevin Köhler (vom TSV Neustadt/Aisch) bekannt.
Schiedsrichter: Marcel Geuß (Haßfurt-Sylbach) - Zuschauer: 340
Tore: 1:0 Sven Röwe (75.)


SpVgg Oberfranken Bayreuth - TSV Großbardorf 2:0 (1:0)
Einen letztlich ungefährdeten Heimsieg landete der Meister der Bayernliga Nord gegen den TSV Großbardorf. In einer spannungsbefreiten Partie erzielte Stefan Kolb auf Zuspiel von Eduard Root den Altstädter Führungstreffer (29.). In der Folge erspielten sich die Hausherren deutliche Vorteile, verpassten aber zunächst das 2:0 nachzulegen. Nach dem Seitenwechsel hatten die Großbardorfer ihre einzige echte Drangphase der Partie. Danach verlief das Geschehen vor knapp 600 Zuschauern im Hans-Walter-Wild-Stadion ausgeglichener. Thimothy Nicolaus gelang nach erneuter Vorlage von Root der Treffer zum 2:0-Endstand. Danach konnten die Meisterfeierlichkeiten beginnen. Übrigens: Meister-Trainer Heiko Gröger, der in wenigen Wochen von Dieter Kurth abgelöst wird, übernimmt zur neuen Saison das Traineramt beim Nordost-Landesligisten ASV Pegnitz.
Schiedsrichter: Jonas Schieder (Weiden) - Zuschauer: 596
Tore: 1:0 Stefan Kolb (29.), 2:0 Thimothy Nicolaus (81.)


ASV Hollfeld - SpVgg SV Weiden 0:4 (0:2)
Auch in der vorletzten Heimpartie gab es für den ASV Hollfeld nichts zu holen. Deutlich unterlagen die stark dezimierten Mrusek-Schützlinge gegen eine SpVgg SV Weiden, der eine durchschnittliche Leistung genügte, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Bereits nach fünf Minuten konnte Weiden die Führung erzielen. Sven Kopp stand nach Hereingabe völlig alleine am Elfmeterpunkt und hatte keine Mühe mehr einzunetzen. Bereits eine Zeigerumdrehung danach war es die Latte, die für den Dejan Cukaric im ASV-Tor retten musste. Auch in der Folge brannte es immer wieder im ASV-Strafraum. Hollfeld fand zunächst einfach keinen Zugriff auf die Offensive der Oberpfälzer, die den Ball in ihren Reihen zirkulieren ließen. In der 20. Minute nutzte Michael Riester einen Freistoß, um das Ergebnis aufzustocken. Im weiteren Verlauf ließ der Gast die Zügel ein wenig schleifen und kam durch Maximilian Geber per Nachschuss (65.) und Christoph Hegenbart per freiem Abschluss (69.) zu einem dann doch deutlichen 4:0-Sieg. Somit kassierte der ASV Hollfeld vorm Abgang in die Landesliga die 24. Saisonniederlage vor nurmehr 70 (!) Zuschauern.
Schiedsrichter: Michael Schmitt (Dobenreuth) - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Ralph Egeter (5.), 0:2 Thomas Schneider (20.), 0:3 Maximilian Geber (65.), 0:4 Christoph Hegenbart (69.)

Vorschau - die Freitagsspiele:

SC Eltersdorf - FC Amberg
(Bilanz: 5 Siege SCE - 4 Remis - 7 Siege FCA - Hin: 3:3)*
Die einen kommen aus der Regionalliga und die anderen wollen genau da hin. Der SC Eltersdorf ist Absteiger aus der vierten Liga und hat sich in der Bayernliga Nord stabilisiert. Die Quecken stehen auf Rang acht und haben längst keine Ambitionen mehr gen Tabellenspitze. Immerhin gab es kein Zittern um den Ligaverbleib wie im vorigen Jahr. Die Eltersdorfer haben nun die Chance jungen Talenten wie dem Doppeltorschützen vom Memmelsdorf-Match, Lars Röwe, Bayernliga-Wettkampfpraxis zu verschaffen. Gegen den einstigen Topfavoriten möchten die Gastgeber dieses Mal erneut bestehen. "Ein Punktgewinn ist trotz der angespannten Personalsituation möglich", weiß Manager Joachim Uhsemann. "Der 2:1-Sieg in Memmelsdorf sollte uns Auftrieb geben gegen die favorisierten Amberger." Im Hinspiel reichte es immerhin zu einem 3:3-Unentschieden. Der FC Amberg, der vor wenigen Tagen mit seinem Trainer Timo Rost verlängert hat, liegt drei Spieltage vor Schluss vier Punkte hinter Platz zwei und muss dabei noch zwei Klubs überholen, um an der Relegation zur Regionalliga Bayern teilnehmen zu dürfen. Die Chancen sind nach der 0:6-Klatsche beim SSV Jahn II nicht die besten, aber mit einem Sieg in Eltersdorf könnte man aufgrund des eine Woche später anstehenden Direktduells gegen den TSV Aubstadt vielleicht doch nochmal eingreifen ins Relegationsrennen. "Wir haben die 0:6-Schlappe gegen Regensburg aufgearbeitet und analysiert. Dass man sich mal einen Ausrutscher leistet, ist normal und kann vorkommen. Aber die Art und Weise, wie sich meine Mannschaft beim SSV Jahn präsentiert hat - also nahezu ohne Gegenwehr - geht überhaupt nicht", so Rost.

• Ausfälle: Personell fehlen beim FCA weiterhin die langzeitverletzten Sebastian Müller und Burhan Karasu aus, der in Regensburg fehlende Patrick Eberl ist wieder im Training und wird ebenso dabei sein genau wie der zweite Keeper Adam Afghani. Ausfallen wird André Karczmarcyk, der wegen Magen-Darm-Problemen Antibiotika einnimmt. Eltersdorf muss weiterhin fünf Stammspieler ersetzen.

SpVgg Oberfranken Bayreuth - TSV Großbardorf
(Bilanz: 8 Siege SpVgg - 5 Remis - 2 Siege TSV - Hin: 2:1)*
Schaulaufen für den Meister. Im Hans-Walter-Wild-Stadion darf am Freitagabend gefeiert werden. Denn die Altstadt ist hochverdienter Titelträger und darf - im Falle der erfolgreichen Lizenzierung - in die Regionalliga Bayern aufsteigen. Zuletzt verlor der Spitzenreiter, der seit dem fünften Spieltag ganz oben steht, jedoch zwei Ligapartien in Serie. Dem 1:2 gegen Jahn Regensburg II folgte ein 0:2 in Ammerthal. Gefeiert haben die Fans trotzdem, dank der Ausrutscher der Konkurrenz. Doch nun möchten die Gastgeber auch wieder zurück in die Erfolgsspur. "Mit Großbardorf kommt die Mannschaft mit der derzeit besten Offensive zu uns nach Bayreuth. Ein Spiel, in dem wir defensiv voll gefordert werden, aber selbst auch das Ziel haben, nach dem Spiel selbst als die beste Offensive dazustehen", erklärt Bayreuth-Coach Heiko Gröger. Die letzten acht Vergleiche mit dem Gast aus Großbardorf hat die Altstadt nicht verloren. Somit konnte Hansjürgen Ragati, der Coach der Grabfeld-Gallier, noch keinen Erfolg gegen die Wagner-Städter einfahren. "Das Match gegen Bayreuth ist für uns eine große Herausforderung. Gegen den Bayernliga-Meister wollen wir gut aussehen und lange Zeit Paroli bieten. Unser Ziel ist ein Punkt, wir wissen aber um die große Ausgeglichenheit der Bayreuther", erklärt Ragati, für den es die letzte Chance mit den Galliern ist, in Bayreuth zu punkten. Der Chefanweiser verlässt die Bardorfer bekanntlich zum Saisonende.

• Ausfälle: Bei den Galliern fehlen Markus Kirchner (beruflich verhindert), Felix Kaufmann (muskuläre Probleme) und Marcel Hirn (immer noch rekonvaleszent). Die Altstadt tritt ohne Mino Kayser (Fußverletzung) und Matthias Heckenberger (Oberschenkelverletzung) an.

ASV Hollfeld - SpVgg SV Weiden
(Bilanz: kein Sieg ASV - kein Remis - 1 Siege SVW - Hin: 1:2)*
Die Abschiedstour des ASV Hollfeld geht in die Endphase. Noch drei Bayernliga-Auftritte haben die Oberfranken vor sich. Lange schon steht der ASV als Absteiger fest und seit zwei Wochen ist auch klar, dass Hollfeld diese Klasse als Schlusslicht verlassen wird. Die Mannschaft hat nur zwölf Punkte sammeln können und wird in der jungen Geschichte der Bayernliga Nord erst einmal einen Negativrekord aufstellen. Nur zwei Siege und sechs Unentschieden konnten bejubelt werden. Mit 23 Niederlagen ist schon eine stolze Zahl erreicht und nur 19 Treffer sind ebenfalls Minusrekord. "In Anbetracht unserer personellen Situation wird es am Freitag sicher wieder nur darum gehen, nicht unter die Räder zu kommen", so ASV-Trainer Christoph Mrusek. "Was bleibt mir auch übrig, wenn mit den verletzten Johannes Eberlein, Alexander Fuchs, André Schubert und dem beruflich verhinderten Patrick Gubitz schon wieder vier wichtige Akteure nicht zur Verfügung stehen. Jedoch: Gegen Neumarkt ging die Rechnung auf, wenn auch diesmal mit einer gehörigen Portion Glück." Die Gäste aus Weiden haben Platz sechs inne und haben als Aufsteiger nie ernsthaft um die Liga bangen müssen. Am Wasserwerk herrscht daher Zufriedenheit. Allerdings lief es auswärts zuletzt wenig erfreulich. Die Stadler-Elf verlor in Erlenbach, Eltersdorf und Erlangen-Bruck jeweils mit 0:2. Diese Serie gilt es in Hollfeld zu stoppen, die Chancen dafür könnten aber größer kaum sein. "Wichtig und entscheidend für mich ist, dass wir die zuletzt gezeigten spielerischen Elemente, mit denen wir die Gegner dominiert haben, erneut umsetzen", weiß SpVgg SV-Coach Christian Stadler, der in den letzten Runden noch "so viele Punkte wie möglich" holen will.

• Ausfälle: Der ASV muss auf Johannes Eberlein, Alexander Fuchs, André Schubert und Patrick Gubitz ersetzen. Weiden reist ohne Johannes Kohl (Sehnenriss im Oberschenkel) und Peter Schecklmann (Hochzeit) nach Hollfeld. Co-Kapitän Thomas Wildenauer steht wieder im Kader.

* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal ab 10/11)