2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar
Foto: Facebook Amateurfußball
Foto: Facebook Amateurfußball

Amateurfussball damals und heute

Gastbeitrag zum Thema "Amateurfußball damals und heute"+++"Durch die schönste Nebensache der Welt verbunden"

Ein markantes Gründungsdatum hat sich die Facebook-Seite „Amateurfußball“ gewählt, den 13. Juli 2014. Da war doch was? Genau, 113. Minute im Maracana, Schürrle auf Götze und der ab zum vierten Stern in die argentinischen Maschen. Über 100. 000 Fußballverrückte haben die Seite bereits mit "Gefällt-mir" markiert und wir wollen euch einen Kommentar, der auf dieser Seite zum Thema "Amateurfussball damals und heute" veröffentlicht wurde, nicht vorenthalten. Was sagt ihr zu der im Text behandelten Thematik? Kommentiert und diskutiert fleißig unter dem Artikel oder via Facebook mit:

Mal etwas zum Nachdenken...

Damals und heute: Hand auf gegen Koffer auf! Wer Anfang 20 ist und schnell beleidigt sollte nicht weiterlesen- ansonsten bitte mit einem Augenzwinkern sehen. Ich bin 28 Jahre und kam vor ca. 10 Jahren aus der A-Jugend in den Seniorenbereich und habe mitbekommen, wie sich alles verändert hat. Hier ein paar Beispiele: Damals: „Du musst Sonntag nach Deinem Spiel bei der 1. Mannschaft auf die Bank!“ „Klar gerne.“ So wurde dann am Freitag die Tasche gepackt und gewartet. Sonntag nochmals die Schuhe geputzt. Mit Schuhcreme. Dann ging es ab. Erst das eigene Spiel und dann bei den „Großen des Vereins“ Heute: „Du musst Sonntag nach deinem Spiel bei der 1. Mannschaft auf die Bank!“ „Krass Bro…auf die Bank? Ne Sorry meine Tante hat Geburtstag“. Alternativ auch „Was ist mit Prämie?“ oder „Hab keine Schuhe!“ oder aber „Bin isch Bundesliga oder was? 2 Spiele….nachm Feiern“. Schuhcreme kennen die Wenigsten. Haben ja bunte Schuhe und auf Asche will ja niemand mehr. „Da kann ich nicht drauf spielen. Is nich mein Boden!“ Als Jüngster musste ich auch immer den Koffer tragen und die Trikots verteilen: „Stift, mach den Koffer auf!“ Heute müssten die Trikots in der Kabine hängen, denn irgendwie sind wir alle ja doch ein bisschen Bundesliga.

„6 Pils und das was Du willst“

Man kann das natürlich auch auf das Training beziehen. 5 gegen 2. Die Jüngsten rein. Ein ungeschriebenes Gesetz. Heute haben wir aber nur noch Edeltechniker in den Kreisligen, also erst mal eine lockere Diskussionsrunde nach der dennoch die Rotzigen drin sind. Tor tragen? Meine Fresse habe ich die Trainingstore geschoben….und ich schiebe immer noch. Bälle weg, Hütchen weg…“Coach, bin kaputt von der Arbeit!“ Einmal wurde ich vom Keeper der 1. Mannschaft, nach einem Handspiel, so niedergemacht, dass mir übel wurde. Die Kernaussage war, dass er sich nach der Arbeit abhetzt und nicht für so eine Scheiße. Hatte ich kapiert. Heute ist um 19 Uhr Trainingsbeginn und man kann froh sein, wenn es denn alle mal zum Training schaffen, denn so ein Leben als Azubi, Schüler oder Student ist hart. Nach dem Training gab es dann von einem Älteren 10 € mit der klaren Anweisung „6 Pils und das was Du willst“ Danach wurden die Alltagsgeschichten ausgetauscht. Man fragte auch die jungen Spieler, was sie so treiben. Es wurde geraucht, getrunken und gelacht. Stundenlang. Bis das Wasser in der Dusche kalt wurde.

Freundschaften für´s Leben

Und heute? Habe ich nachm Training die erste Kippe weg sind nahezu 2/3 des Kaders verschwunden. Die Playstation ruft oder die Freundin steht schon am Eingang.Nach den Spielen oft das gleiche Bild, während man sich damals mit den vereinseigenen Rentnern (häufig auch Sponsoren) unterhalten hat sind heute viele Jungs direkt weg. Nach Siegen dauert es vielleicht ein paar Minuten länger. Nur die Alten, also alles über Mitte 20, sitzen noch heute am Platz. Sie rauchen und trinken immer noch. Manchmal auch mit dem Gegner. Das Leben in einer Gemeinschaft. Durch die schönste Nebensache der Welt verbunden. Freundschaften für´s Leben. All das macht den Amateurfußball aus.

Quelle: Facebook Amateurfußball

Aufrufe: 025.11.2015, 10:00 Uhr
FuPa Mosbach/AmateurfußballAutor