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Vereinsnachrichten

Am Tag, als die SpVgg. 1910 Merzig 105 Jahre alt wurde!

Erfolgreiche Präsentation des neuen Jugendkoordinators

Bernd Paulus im Clubheim der Spvgg Merzig

Am Mittwoch, dem 15. April 2015, war Bernd Paulus im Clubheim der Spvgg. Merzig zu Gast, um sich als Jugendkoordinator vorzustellen.

Ca. 20 Personen waren gekommen, um den Ausführungen von Bernd zu folgen, darunter die Vereinsspitze, die Aktiventrainer N. Marmon und O. Hein sowie zahlreiche Jugendtrainer.

Bernd Paulus ist gebürtiger Merziger und der Spielvereinigung von Kindestagen an verbunden. Als Spieler hat er die größten Vereinserfolge in der Geschichte des ruhmreichen Traditionsclubs mitgefeiert, während sein Vater Josef Paulus als Vorsitzender hinter den Kulissen die Fäden zog. Bernd war zunächst mit der A Jugend 1968 Südwestdeutscher Vizemeister geworden und hat in den folgenden Jahren den Aufschwung seines Heimatvereines weitgehend mitbegründet. So hatte er mit Hans Hein, der später bei Waldhof Mannheim aktiv war und Robert Pötzschke, der zum Hamburger SV wechselte, prominente und überregional bekannte Mitspieler. Lange Jahre spielte die Spvgg. Merzig in dieser Zeit in der damaligen Saarlandliga mit den besten Mannschaften aus dem gesamten Verbandsgebiet.

Bereits in frühen Jahren hatte er den Wunsch, später einmal als Trainer zu arbeiten. Nach dem Erwerb der Trainer B Lizenz mit seinen Teamkollegen Manfred Scheuer und Horst Gleser sowie Manfred Hermann absolvierte er den Kurs zum Erwerb der Trainer A Lizenz in Hennef, den er 1974, zusammen mit Jupp Heynckes, erfolgreich abschloss.

Er spielte anschl. noch erfolgreich für den SV Mettlach, dem er bis heute freundschaftlich verbunden ist.

Nach der Heirat und dem damit verbundenen Umzug nach Überherrn startete Bernd Paulus seine Trainerkarriere überwiegend im Saarlouiser und Saarbrücker Raum, ehe er 1995 seine Liebe zum Jugend- und Kinderfussball entdeckte. Er arbeitete in diesem Bereich u.a. bei SC Großrosseln, SSV Überherrn, FV 08 Püttlingen, Sportfreunde Saarbrücken und Borussia Neunkirchen. Derzeit betreut er noch die A Junioren der JFG Litermont, die in der gleichen Spielklasse verteten sind wie die Spvgg. Merzig. Übrigens findet das Zusammentreffen dieser beidenTeams am Samstag, dem 25. April 2015, um 16:30 h im Blättelbornstadion zu Merzig statt.

Vor 2 Jahren kam es zu einem Zusammentreffen mit Herrn Ralf Keiling, dem Vorsitzenden des Merziger Traditionsvereins und man lootete eine gemeinsame Zusammenarbeit aus. Da Bernd Paulus zu diesem Zeitpunkt den Vertrag für eine weitere Zusammenarbeit mit der JFG Litermont unterschrieben hatte, vertagten sich beide Parteien auf dieses Jahr und man fand schnell einen Konsens und die Basis für eine Zusammenarbeit.

Jugendleiter Michael Kollmen eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort an Bernd Paulus, anschließend sprach R. Keiling für die Vereinsführung und wünschte eine erfolgreiche, harmonische Zusammenarbeit zum Wohle beider Parteien.

Bernd Paulus fand dann schnell in die vorgegebene Thematik, die Jugendarbeit, die, wie er es formulierte, von einer der aktuellen Zeit angepassten, moderne, transparente Arbeitsweise, die sich am Wohl der Kinder und Jugendlichen auszurichten hat.

Er sprach von den 4 wichtigen Säulen des Jugend- und Kinderfussballs:

  1. Ein Herz für Kinder haben ist die Basis.
  2. Der fußballerische Kern ( sprich: Training und Spiel ) ist wichtig, aber nicht alles!
  3. Der Ball ist der Mittelpunkt unseres Tuns.
  4. Der Trainer ist die wichtigste Bezugsperson.

Aufbauend auf diesen Punkten kam er dann in seinem Referat zu den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen. Er leitete Zielvorstellungen ab und zeigte Möglichkeiten auf, die Jugendarbeit zu verbessern und effizienter zu machen.

Auch der Ausbildung der vereinseigenen Jugendtrainern und der gemeinsamen Zusammenarbeit aller Vereinsgremien widmete er einen Schwerpunkt seiner Ausführungen.

Er zeigte auf, wie wichtig gute und nachhaltige Jugendarbeit ist. Dabei verglich er die Jugendarbeit mit dem Herzen im menschlichen Körper. Das Herz, als lebenswichtiges Organ muss in einem Verein schlagen, das Herz muss die Jugendarbeit sein. Ohne dieses Herz wird kein Verein eine Zukunft haben. Dies zu stärken wird eine elementare Aufgabe von B. Paulus sein. Eine harmonische Zusammenarbeit mit Jugendleitung, den Aktiventrainern und der Vereinsführung sieht er als Basis für sein Tun und Handeln an. Gedankenaustausch auf allen Vereinsebenen ist angestrebt, um gleiche Zielvorstellungen und gleiche Spielphilosophie zu vertreten und umzusetzen.

Ein weiterer gewichtiger Punkt seiner Ausführungen war die ganzheitliche Erziehung und Förderung der Jugendlichen. Neben fußballspezifischer Ausbildung steht gleichrangig die Ausbildung zu gesellschaftsfähigen jungen Menschen im Vordergrund der Vereinsbemühungen. Positive Werte wie Anstand, Ehrlichkeit, Offenheit Andersdenkenden und Andersgläubigen gegenüber, Respekt und Achtung sowie die Unterstützung Schwächerer innerhalb und außerhalb des Vereins sollen wieder mehr Nachhaltigkeit erfahren.

Auf der Basis dieser Leitlinien möchte die Spielvereinigung Merzig wieder eine dominante Rolle im Jugendfußball im Kreis Westsaar spielen, wie dies in den sechziger und siebziger Jahren der Fall war. Junge Spieler sollen sich vom Verein angezogen fühlen und dort ihre sportliche und auch menschliche Heimat finden.

Hierzu wird verstärkt auch der Kontakt zu Schulen und Kindergarten gesucht. Ein Tag der „Offenen Tür“ , ein Zeltlager für die Kinder und weitere Vereinsaktivitäten runden die Bemühungen des Vereins ab.

Kinder für das Fußballspielen im Verein zu begeistern, aus Sympathie zum Fußball Liebe werden zu lassen, positive Eindrücke von der Atmosphäre in den Mannschaften miterleben zu dürfen, spielen fernab von Leistungsdruck, Spaß und Freude am Fußball haben, Spielstunden für die Kleinsten, soziale Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen, die Kinder selbst Lösungen suchen lassen, nicht zu schnell eingreifen, Geduld und Zuversicht verbreiten, ein konstruktives Mieteinander pflegen, das ist die Ausrichtung des Vereins in der Zukunft.

Altersangepasste Ausbildung, sportlich und sozial, nicht ergebnisorientiert trainieren, sondern ausbildungsorientiert, gleiche Anzahl von Spielminuten für alle Kinder, jedes Kind ist wichtig und willkommen ist eine der Vorgaben des neuen Jugendkoodinators.

Erfolg bedeutet nicht unbedingt oder ausschließlich positive Spielerlebnisse, sondern möglichst viele Spielerlebnisse für alle Kinder, gleich ob gut, oder weniger gut. Erfolg spiegelt sich in der Ausbildung der Kinder wieder. Erfolge der Trainer werden am Fortschritt der Kinder gemessen und nicht primär an der Anzahl der erzielten Spielpunkte.

Mit diesem zukunftsorientierten Programm, dass unter der Leitung von Michael Kollmen, dem Jugendleiter und Bernd Paulus, dem neuen Koordinator, seine Umsetzung erfahren soll, stößt der Verein in eine neue Dimension der zeitgemäßen Jugendarbeit vor.

Der Verein hofft auf diesem Weg eine größerer Akzeptanz in der Bevölkerung zu finden. Er erhofft sich mehr Aufmerksamkeit durch die Medien. Diese Fokussierung auf den Verein und seine Leistungen wird mehr junge talentierte Spieler nach Merzig ziehen. Leistungsorientierter Jugendfußball kann dann in Merzig wieder stattfinden. Hochbegabte werden durch zusätzliche Trainingseinheiten unter bestens ausgebildeten Trainern geschult, verbessert und auf höhere Aufgaben vorbereitet. Aber auch die sportlich und sozial Schwächeren bleiben nicht auf der Strecke. Keine Gruppe wird vernachlässigt oder kommmt zu kurz. Jeder wird entsprechend seinem Talent und seinen Möglichkeiten gefördert und gefordert.

Für diese hochinteressante, spannende Aufgabe sucht der Verein noch Mitarbeiter, die dann entsprechend ihrer Fähigkeiten ausgebildet und eingesetzt werden.

Wer länger jung bleiben möchte, wer sich geistige und körperliche Frische bis ins Alter bewahren möchte, sollte sich angesprochen fühlen, mitzumachen. Jeder ist hierbei herzlich willkommen. Keiner ist überflüssig oder zuviel.

Die Vereinsführung weiß sehr wohl, wie der Vorsitzende Ralf Keiling, in seinem abschließenden Statement anmerkte, dass dieser Weg der einzig Richtige und Gangbare ist, um die Existenz des Vereins langfristig zu sichern.

Er bedankte sich bei dem neuen Jugendkoordinator Bernd Paulus für seine expliziten Ausführungen und wünschte Allen viel Erfolg bei der Umsetzung dieses Projektes.

Aufrufe: 017.4.2015, 06:13 Uhr
Ottmar HeinAutor