„Nach langer Überlegung habe ich mich entschlossen, eine neue Herausforderung zu suchen“, sagt Ivan Konjevic. Für den 44-jährigen Ex-Profi war der TSV Gersthofen, für den er in der laufenden Saison sogar zehn Spiele absolviert hat, nach eigenen Angaben immer eine Herzensangelegenheit. Bereits von 2005 bis 2007 hat der Kroate, der seit vielen Jahren auch in der Gersthofen wohnt, die Schwarz-Gelben als Spielertrainer von der Bezirksoberliga nach über 40 Jahren wieder in die Landesliga zurückgeführt. Sein größter Erfolg.
Nach Stationen beim SV Thierhaupten, TSV Meitingen und BC Aichach ist er im November 2012 zurückgekehrt. Seine Verpflichtung war eine der letzten Amtshandlungen des damaligen Managers Robert Walch. Konjevic hat damals das Zepter von Christian Kleer übernommen, der für den zurückgetretenen Gerhard Hildmann in die Bresche gesprungen war. Der Abstieg aus der Bayernliga konnte trotzdem nicht verhindert werden.
Nach einer durchwachsenen Saison in der Landesliga arbeitet Ivan Konjevic seit Beginn dieser Runde daran, mit einer völlig runderneuerten Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen. Diese Truppe, die zum größten Teil aus Kickern der ehemaligen zweiten Mannschaft (Kreisklasse) und eigenen Nachwuchsspielern besteht, ist nach Ansicht von Experten eigentlich nicht wettbewerbsfähig. Das Schlusslicht hat jedoch nach vier Punkten aus den ersten drei Spielen dieses Jahres wieder Anschluss gefunden. Lediglich vier Punkte beträgt der Rückstand auf den ersten Relegationsplatz. „Die letzten zehn Spiele werden ich und Co-Trainer Dario Kucjenic noch voll durchziehen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Schau’ mer mal, ob wir die Relegation noch packen“, gibt sich Konjevic wie immer kämpferisch.
„Es waren drei aufreibende Jahre, die Ivan Konjevic bei uns verbracht hat. Er hat immer das Beste gegeben. Und ich bin überzeugt, dass er auch den Rest der Saison durchziehen wird“, stellt Abteilungsleiter Klaus Assum dem scheidenden Trainer ein hervorragendes Zeugnis aus. Warum man sich dann trennt? „Wir wollen uns einfach neu orientieren und einen Neuanfang starten“, sagt Assum.
Bei der Frage nach einem Nachfolger wird er wesentlich wortkarger. Namen wie Stefan Strohhofer oder Sören Dreßler geisterten durch die Selgros-Arena. Dort verfolgte am vergangenen Samstag Eddi Keil, derzeit noch in Diensten der TSG Thannhausen, die 0:3-Niederlage gegen die Sportfreunde Dinkelsbühl. Der 28-jährige, ehemalige TSV-Spieler scheint ein heißer Kandidat zu sein. „Es ist noch nichts unterschrieben“, will Klaus Assum diese Personalie nicht weiter kommentieren.