2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fußballschuhe soweit das Auge reicht: Bastian Schweinsteiger schnürt seine Schuhe. Archivbild: Roland Holschneider
Fußballschuhe soweit das Auge reicht: Bastian Schweinsteiger schnürt seine Schuhe. Archivbild: Roland Holschneider

Am Fuß ein Ausdruck der Persönlichkeit

Entwicklung des klassischen Fußballschuhs nimmt unvorstellbare Ausmaße an +++ Fokussierung auf Marketing seitens der Hersteller +++ Sammel- und Kultobjekt

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Region. "Es ist ein sehr leichter Schuh, der mir mehr Kontrolle auf dem Spielfeld und ein verbessertes Ballgefühl verleiht", schwärmt Kevin de Bruyne von seinem neuen Modell, "ich bin ein kreativer Spieler auf dem Platz, weshalb dieser Schuh ideal zu mir passt - ich spüre die starke Verbindung zwischen meinem Fuß und dem Ball." Das Schuhwerk bekommt heutzutage im Fußballsport eine immer größere Bedeutung - auch bei Amateurkickern.

Der Schuh eines Fußballspielers ist so ziemlich das einzige Kleidungsstück, welches ihn individuell auszeichnet. In den letzten Jahren setzen daher die großen Sportartikelhersteller immer mehr auf das Marketing der Schuhe. Und die Preise sind nur so in die Höhe geschossen: So kostet das gute Stück am Fuß von Kevin de Bruyne stolze 290 Euro. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Arten an Fußballschuhen, welche vor einigen Jahren noch unvorstellbar waren.

Blicken wir zurück auf die Entwicklung des Fußballschuhs: Bis in die 60er spielte man regelrecht mit "Fußballstiefeln", um den größtmöglichen Schutzfaktor zu erreichen. Zu Hundert Prozent aus Leder hergestellt, waren diese Stiefel den Kickern jedoch eher eine Last. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich ein Fußballschuh, der den Akteuren tatsächlich Vorteile brachte. Durch weniger Gewicht und Schraubstollen wurde es leichter, sich schnell über den Platz zu bewegen und Richtungswechsel zu tätigen. Der Adidas Copa Mundial war schon in den 70ern ein Klassiker unter den Fußballschuhen.


Der bekannte Adidas Predator (Foto) brachte den Kickern vorher unvorstellbare Vorteile: höhere Passgenauigkeit, verbesserte Schusstechnik und ein innovativeres Spiel. Foto: Marco Kohlmeyer.

Jahrzehntelang prägte der Predator die Ära der Fußballschuhe - bis Nike den leichtesten Schuh der Welt herausbrachte. Die neue Art von Sohlen verbesserte die Balance der Spieler. Stand früher noch die Wirkung und Funktion des Schuhs im Vordergrund, gibt es heutzutage unglaublich viele stilistische Merkmale. Und die neuesten Modelle ähneln schon wieder dem Fußballstiefel. Nur dient dies nicht dem Schutz, sondern der Stabilität und Kontrolle. Neueste Entwicklungen sind Schuhe ohne Schnürung, um ein noch besseres Ballgefühl zu erhalten.

Der populäre Fußballprofi John Terry verbraucht gar drei Paar Schuhe pro Spiel, in drei Jahren gingen so 376 Schuhe drauf. Chelseas Klub-Ikone trägt jeweils ein Paar zum Aufwärmen, in der ersten Halbzeit und in der zweiten Halbzeit. "Wenn sie sich etwas ausdehnen, verliere ich an Stabilität", begründet Terry dieses Ritual. Ohne Frage nimmt die Bedeutung der Fußballschuhe im Profibereich stark zu. Die Hersteller bieten den Profis teure Werbeverträge, um den Schuh bestmöglich zu vermarkten. Ein "Remake" des alterwührdigen Predator kann man heute für knapp 450 Euro erwerben - eine früher unvorstellbare Summe für einen Fußballschuh. Alte Modelle gehen bei Ebay für mehrere hundert Euro weg - sie sind begehrte Sammlerobjekte geworden.


Farbenfrohheit unter den Fußballschuhen auf dem Bodenheimer Sportplatz: Die Amateurkicker weisen ihrem Schuhwerk einen großen Wert zu. / Foto: hbz/Harry Braun.

Kevin de Bruyne ist nicht alleine, wenn es um die Schwärmerei von Fußballschuhen geht. Auch in den Amateurligen legen die meisten Kicker einen großen Wert auf den Schuh. So zum Beispiel der Nachwuchsspieler Tim Schmidt von der Spvgg. 07 Hochheim: "Er ist der Ausdruck meiner spielerischen Persönlichkeit und Kreativität." Kult-Modelle wie der Adidas Copa Mundial oder Nike Tiempo sind in den Amateurligen häufig gesehenes Gut. Ernest de Champris von Alemannia Laubenheim behauptet sogar: "Besitzt man keine guten Fußballschuhe, kann man nicht sein ganzes Potenzial ausschöpfen."

Auch für Jürgen Wilhelm (ehemals Borussia Dortmund) spielen die Treter eine große Rolle. Der Tor des Jahres-Schütze von 1983 trägt seit 30 Jahren das selbe Modell an seinem Fuß. "Jeder muss für sich die besten Schuhe finden", so Wilhelm, der sich häufig auf den Sportplätzen im Kreuznacher und Binger Raum blicken lässt, "für meine Füße sind es die besten Schuhe, da brauch ich keine Neuen mehr." Die heutige Entwicklung des Fußballschuhs schätzt Wilhelm eher skeptisch ein: "Die neuen Modelle bestehen nur aus Plastik, wiegen nichts, gehen schnell kaputt und werden auch noch immer teurer."

Im FuPa-Shop bieten wir Euch u.a. ein großes Angebot an unterschiedlichen Fußballschuhen. Also schaut vorbei und findet das perfekte Schuhwerk für euch, um euer fußballerisches Können optimal unter Beweis zu stellen!


Aufrufe: 030.8.2016, 18:00 Uhr
Christopher BrassAutor