2024-04-24T07:17:49.752Z

Der Spieltag
Unfassbar! Völlig am Boden zerstört saßen Christian Luichtl, Max Linder, Auswechselspieler Maximilian Funk und Torwart Felix Häberl (von links) noch lange nach Spielschluss auf dem Rasen. Spitzenreiter TSV Neusäß hatte soeben gegen Schlusslicht Donauwörth verloren.  Foto: Oliver Reiser
Unfassbar! Völlig am Boden zerstört saßen Christian Luichtl, Max Linder, Auswechselspieler Maximilian Funk und Torwart Felix Häberl (von links) noch lange nach Spielschluss auf dem Rasen. Spitzenreiter TSV Neusäß hatte soeben gegen Schlusslicht Donauwörth verloren. Foto: Oliver Reiser

Am Boden zerstört

Das Schlusslicht stürzt mit einer Aufholjagd Tabellenführer TSV Neusäß +++ Herbe Klatsche für Wemding +++ Frustrierende Heimniederlage für Rain II +++ TSV Wertingen hat bei Wasserschlacht das Nachsehen

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Diese kalte Dusche war kälter als jede Ice Bucket Challenge, wo man sich freiwillig mit eiskaltem Wasser übergießt. In der Nachspielzeit hatte Tim Leimer gerade einen Konter zum 3:4 für den FC Donauwörth abgeschlossen. Während die Donauwörther feierten, schlichen die Spieler des TSV Neusäß wie begossene Pudel vom Platz. Einen Kantersieg feierte der SC Bubesheim in seinem Punktspiel der Bezirksliga Nord. Mit 6:1 fertigten die Bubesheimer den TSV Wemding ab. Eine auch in dieser Höhe verdienten 0:3-Niederlage musste der TSV Rain II im Heimspiel gegen den TSV Meitingen einstecken. Die Schützlinge von Trainer Daniel Schneider fanden nie in ihr Spiel und Meitingen reiche eine durchschnittliche Leistung, um die Punkte zu entführen.

TSV Neusäß - FC Donauwörth 3:4
„Haben wir wirklich gewonnen?“ Volkan Cantürk, der Trainer des FC Donauwörth konnte es kaum glauben, dass seine Mannschaft als bisheriges Schlusslicht gerade beim Spitzenreiter Neusäß den großen Überraschungscoup gelandet hatte. Zum zweiten Mal hintereinander hatte sich der TSV Neusäß gegen einen Tabellenletzten blamiert. Am letzten Spieltag gab es nur ein 1:1 gegen den FC Günzburg.
Der TSV Neusäß hatte noch zehn Minuten vor Schluss beim Spielstand von 3:1 wie der sichere Sieger ausgesehen. Ein Sonntagsschuss am Samstag von Philipp Weber, der aus 22 Metern genau in den Winkel traf (81.) und ein Blackout von Fabian Hampel, der zwei Minuten später völlig unnötig ein Handspiel im eigenen Strafraum beging, drehten das Spiel. Hampel wusste sofort, was die Stunde geschlagen hatte, schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Doch das änderte nichts mehr an der Tatsache, dass er die Gelb-Rote Karte sah und Dominik Marks den fälligen Strafstoß zum 3:3-Ausgleich verwandelte.
Und es sollte noch schlimmer kommen: In der Nachspielzeit setzten die Gäste gegen die völlig aus den Fugen geratenen Neusässer einen Konter und erzielten den 4:3-Siegtreffer. Völlig konsterniert lagen die Lohwald-Kicker auf dem Rasen. Dass Schiedsrichter Beyrle in zwei, drei kniffligen Situationen keinen Strafstoß gegeben hatte, war allerdings keine Ausrede. „Fußball kann so grausam sein“, empfand sogar Donauwörths Spielertrainer Volkan Cantürk Mitleid für den Gegner. Er fehlte aufgrund einer Sperre ebenso wie Torjäger Alexander Museaus.
Das machte sich im ersten Durchgang bemerkbar. Neusäß dominierte eindeutig, hatte die besseren Chancen, traf jedoch nur einmal durch Daniel Birthelmer ins Schwarze (25.). Bei weiteren Gelegenheit köpfte Sebastian Mayer vorbei (7.) oder es behinderten sich Mayer und Christian Luichtl gegenseitig (37.). Einen Freistoß von Lukas Drechsler holte Donauwörths reaktivierter Torhüter Georg Schuster aus dem kurzen Eck (35.). Donauwörth schoss nur ein einziges Mal aufs Tor von Felix Häberl. Nachdem sich Benni Schmoll von Angelo Saad Hintermayer das Leder hatte abluchsen lassen, setzte Maximilian Bschor das Geschenk dankend ins Netz. Statt 3:0 stand es 1:1. Der Rest ist bekannt.
Restlos bedient war nicht nur Trainer Marco Löring, der noch lange nach Spielende mit leerem Blick im Auswechselhäuschen saß. „Wir sind alle bedient“, sagte sportlicher Leiter Günter Hausmann nach der bitteren Pleite. „Wir haben zwar momentan aufgrund einer schlechten Urlaubsplanung nicht alle Spieler zur Verfügung, doch die Mannschaft, die gespielt hat, hat einfach zu wenig Biss gezeigt. Da muss man sich auch mal ganz klar den Spiegel vorhalten lassen.“
Schiedsrichter: Vinzenz Bohmann (JFG Riedberg) - Zuschauer: 50

Tore: 1:0 Daniel Birthelmer (36.), 1:1 Angelo Saad Hintermayer (41.), 2:1 Christian Luichtl (58.), 3:1 Fabian Krug (70.), 3:2 Philipp Weber (81.), 3:3 Dominik Marks (84. Foulelfmeter), 3:4 Tim Leimer (92.)

Platzverweise: Gelb-Rot gegen Fabian Hampel (83./TSV Neusäß)




Rains Trainer Daniel Schneider nahm seine Schützlinge nach der Partie ins Gebet. Mit der Leistung beim 0:3 gegen Meitingen war er nicht zufrieden. Foto: Szilvia Izsó

TSV Rain/Lech II - TSV Meitingen 0:3
Rain II hatte in der siebten Spielminute den ersten Torabschluss des Spieles. Der Schuss von Marco Schütt ging aber am langen Pfosten vorbei. Nur sechs Minuten später stellten die Meitinger die Weichen schon auf Sieg. Sturmspitze Okan Yavuz zog einfach aus 18 Metern in zentraler Position ab. Patrick Höfele fälschte den Ball ab, sodass dieser unerreichbar für Keeper Stefan Besel im Rainer Tor zum 0:1 einschlug.
Rain brachte in der Folgezeit kaum einen vernünftigen Angriff zusammen. Meitingens Keeper Roman Artes war fast völlig arbeitslos. So blieb es bis zur Pause in diesem vom Niveau her sehr überschaubaren Bezirksligaspiel bei der knappen Gästeführung. Rains Trainer Schneider tat in der Pause seinen Unmut über die Leistung kund und forderte eine deutliche Leistungssteigerung. Doch die Forderung konnte die Mannschaft nicht erfüllen. Das Spiel plätscherte ohne großartige Höhepunkte dahin. Bis zur 76. Spielminute, als Gäste-Spielertrainer Ali Dabestani mit der Einwechslung von Denis Buja sein goldenes Händchen bewies. Mit seinem ersten Ballkontakt köpfte Buja zum entscheidenden 0:2 ein.
Noch in der Freude über das 2:0 leisteten sich die Gäste einen Lapsus. Die Abwehr stand zu hoch und Rains Tobias Mauch zog an der Mittellinie auf und davon. 25 Meter vor dem Tor stoppt ihn Keeper Artes mit einem Foul. Dafür sah er Rot, aber in Überzahl konnte Rain keine Schlussoffensive mehr starten. Vielmehr krönte Buja seinen kurzen Arbeitstag mit seinem zweiten Treffer (88.). Rain II muss in den kommenden Spielen aufpassen, dass man sich nicht in Regionen wiederfindet, in denen keiner sein will.

Schiedsrichter: Miriam Bloß (Neunstetten) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Okan Yavuz (13.), 0:2 Denis Buja (76.), 0:3 Denis Buja (88.)
Platzverweise: Rot gegen Roman Artes (78./TSV Meitingen)



Mit Rückkehrer Ömer Koc (Mitte) hatte Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr fürs Spiel gegen Wemding ein Ass im Ärmel: Der Transfer zahlte sich sofort aus, Koc erzielte selbst zwei Treffer und war an fast allen anderen beteiligt. Foto: Ernst Mayer

SC Bubesheim - TSV Wemding 6:1
Einen Kantersieg feierte der SC Bubesheim in seinem Punktspiel der Bezirksliga Nord. Mit 6:1 fertigten die Bubesheimer den TSV Wemding ab. Neuzugang Ömer Koc feierte einen Einstand nach Maß. Der Mittelfeldmann erzielte zwei Tore und leistete die Vorarbeit für weitere Treffer.
Koc kam vom TSV Berghülen zum SCB. Er ist in Bubesheim ein alter Bekannter. Als Kapitän schaffte er mit der Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga. Nach der Aufstiegssaison verlies er den Verein. Jetzt holte SCB-Abteilungsleiter Karl Dirr den Mittelfeldstrategen zurück und gab damit der verletzungsgebeutelten Mannschaft einen Impuls. Kurz vor der Partie schlug das Pech aber nochmals zu: Abwehrspieler Waldemar Schaab musste passen. Er hatte sich einen Nerv eingeklemmt und konnte nicht mitspielen.
Trotz des deutlichen Sieges drückt Karl Dirr auf die Euphoriebremse. „Wir hatten in beiden Halbzeiten jeweils zehn schwache Minuten. Gegen einen anderen Gegner hätten wir dadurch in Schwierigkeiten kommen können.“ Den Torreigen für die Bubesheimer eröffnete mit Firat Pireci ein weiterer Spieler der Aufstiegsmannschaft, der im Sommer zum SC zurückgekehrt war. Er traf nach Vorarbeit von Ömer Koc und Ahmet Kayhan per Kopf.
Koc markierte in der elften Minute den zweiten Bubesheimer Treffer. Er traf aus zehn Metern in den Kasten. Mit einem Eigentor brachte SCB-Verteidiger Peter Eggle den TSV Wemding dann allerdings wieder ins Spiel. Doch zehn Minuten nach der Pause war der alte Vorsprung wieder hergestellt. Nach einem Foul an Ahmet Kayhan verwandelte Ömer Koc den fälligen Elfmeter sicher. Mit einem Traumtor von der Grundlinie stellte Firat Pireci nach einem Solo den Spielstand auf 4:1. Den fünften Bubesheimer Treffer steuerte Maximilian Braun bei. Er traf nach Zuspiel von Koc aus acht Metern ins Schwarze. Für den Endstand sorgte Firat Pireci. Er verwertete in der Schlussminute ein Zuspiel von Kayhan aus acht Metern.
Durch diesen Sieg haben die Bubesheimer den letzten Tabellenplatz verlassen und haben wieder Anschluss ans Mittelfeld.
Schiedsrichter: Tobias Riebe (Göggingen) - Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Firat Pireci (6.), 2:0 Ömer Koc (10.), 2:1 Peter Eggle (39. Eigentor), 3:1 Ömer Koc (54. Foulelfmeter), 4:1 Firat Pireci (67.), 5:1 Maximilian Braun (75.), 6:1 Firat Pireci (90.)



FC Günzburg - SV Cosmos Aystetten 0:1
Trotz einer guten Leistung hat Bezirksligist FC Günzburg im Auwald gegen den SV Cosmos Aystetten mit 0:1 verloren. Beim Liganeuling fehlten neun Stammspieler. Das Verletzungspech blieb den Kreisstädtern auch gegen Aystetten treu. Lukas Hab musste nach einem Foul des Gästetorwarts ins Krankenhaus gebracht werden. Diese Verletzung des agilen Angreifers in der 35. Minute war der Knackpunkt der Partie. Nach dem Foul an Hab forderten die Günzburger Fans die Rote Karte für den Schlussmann und einen Elfmeter. Doch Schiri Tobias Heuberger zeigte nur gelb und verlegte den Tatort aus dem Strafraum.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber durch Max Lamatsch die größte Chance: Nach einem Eckball köpfte Lamatsch den Ball an die Latte (25.). Außerdem hatte Hab in der 20. Und der 28. Minute zwei Gelegenheiten. Auch nach der Pause gab Günzburg den Ton an. Aystetten konzentrierte sich aufs Kontern und war erfolgreich: Max Drechsler kam frei zum Schuss und nagelte das Spielgerät aus zwanzig Metern in den Kasten (60.). FCG-Keeper Jonas Krumpholz war machtlos.
In der Folge drängten die Platzherren auf den Ausgleich. Große Chancen waren aber Mangelware. In der 93. Minute sah der Günzburger Tobias Paust die Rote Karte. Max Drechsler hatte nach einem Konter aufs FCG-Tor geschossen, der Ball sprang Paust an die Hand und Schiedsrichter Heuberger sah ein absichtliches Handspiel. Den Elfmeter schoss Maximilian Klotz weit neben das Tor.

Schiedsrichter: Tobias Heuberger (Möttingen) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Max Drechsler (60.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Martin Greif (92./SV Cosmos Aystetten), Rot gegen Tobias Paust (95./FC Günzburg)
Besondere Vorkommnisse: Maximilian Klotz (SV Cosmos Aystetten) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart (95.)



Diesem Schuss von Dinkelscherbens Torjäger Thomas Kubina kann Wertingens Torwart Florian Gebauer nur hinterherschauen. Zum Glück für die Gastgeber ging der Ball am Kasten vorbei. Wenig später traf Kubina aber doch. Foto: Georg Fischer

TSV Wertingen - TSV Dinkelscherben 1:2
Nichts war es mit einem Dreier für Wertingens Trainer Roger Kindler gegen den Ex-Verein. Der TSV Dinkelscherben hatte bei der Wasserschlacht auf dem Judenberg das glücklichere Ende und gewann mit 2:1. Dabei hätten die Wertinger nicht unbedingt „nass“ gemacht werden müssen. Denn das Spiel begann für die Gastgeber perfekt.
Alexander Rigel flankte den Ball in die Mitte, wo Tobias Niederleitner vollkommen freistand und zur frühen 1:0-Führung einköpfen konnte (2.). Auch danach blieben die Gastgeber am Drücker. In der sechsten Minute setzte sich Matthias Langkait schön auf der rechten Seite durch, sein Schuss ging aber nur an den Außenpfosten. Vier Minuten später gab es Elfmeter für die Hausherren. Christoph Bronnhuber hatte sich im Strafraum durchgesetzt und konnte nur regelwidrig gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß trat er selbst, schoss in die Mitte, wo Dinkelscherbens Michael Wenni den Ball nach vorne abwehren konnte. Den Nachschuss setzte Bronnhuber über das Gehäuse. Das schien den Gästen Antrieb zu geben. Nach einer Ecke von Dinkelscherben brachten die Wertinger den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Nutznießer war Thomas Kubina, der zum 1:1-Ausgleich einschieben konnte (14.). Kubina war auch knapp zehn Minuten später gefährlich. Nach einem langen Ball aus der Abwehr verschätzte sich Anton Fritz, sodass Kubina allein auf das Tor von Florian Gebauer zulief. Sein Schuss ging aber drüber.
Nach Wiederbeginn gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Die erste Chance gehörte den Gästen. Nach einem tückischen Freistoß war Gebauer aber zur Stelle, auch den Nachschuss konnte er abwehren (53.). Zwei Minuten später verzog Moritz Hempel im Anschluss an eine Ecke von der Strafraumgrenze nur knapp. Auch in der 65. Minute war es wieder Hempel, sein Kopfball im Anschluss an eine Flanke ging aber daneben. In der 82. Minute erzielte stattdessen Dinkelscherben den Treffer. Im Anschluss an eine Ecke brachte die Wertinger Defensive den Ball wieder nicht weg, Dominik Mayr konnte über viele Umwege zum 1:2-Siegtreffer verwandeln.

Schiedsrichter: Simon Konrad (Adelzhausen) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Tobias Niederleitner (2.), 1:1 Thomas Kubina (14.), 1:2 Dominik Mayr (82.)
Besondere Vorkommnisse: Christoph Bronnhuber (TSV Wertingen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Michael Wenni (10.)


TSV Möttingen - TSG Untermaxfeld abgesagt




TSV Ziemetshausen - SV Holzkirchen abgesagt




TSV Zusmarshausen - FC Ehekirchen abgesagt

Aufrufe: 031.8.2014, 21:08 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor