2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Schön anzusehen, aber wirkungslos und noch dazu eigentlich Handspiel: Der akrobatische Einsatz von Bujar Bytyqi (TSV 1862 Friedberg/weißes Trikot) nutzte in Thannhausen nichts.  Foto: Otmar Selder
Schön anzusehen, aber wirkungslos und noch dazu eigentlich Handspiel: Der akrobatische Einsatz von Bujar Bytyqi (TSV 1862 Friedberg/weißes Trikot) nutzte in Thannhausen nichts. Foto: Otmar Selder

Am Boden zerstört

Das 0:5 in Thannhausen tut dem TSV Friedberg wegen der vielen individuellen Fehler richtig weh +++ In Kissing ist man dagegen froh um die drei Punkte gegen Fellheim

Er ist noch selber ganz am Boden: Willi Gutia, der Trainer des Bezirksligisten TSV Friedberg. Nicht, weil man beim Mit-Absteiger und der heuer klar favorisierten TSG Thannhausen deutlich verloren hat. „So viele Einzelfehler, das ist Wahnsinn!“ Es ist die Art und Weise, wie das 0:5 am Samstagnachmittag zustande kam, wie leicht man dem Gegner das Toreschießen machte.

Jonas Achter und Torhüter Dominik Bader war sich schon in der fünften Minute nicht einig, wer den Ball nehmen sollte – Korenik tat es und traf zum 1:0. Bujar Bytyqi als noch erfahrenster Mann der TSV-Fohlentruppe ließ sich ohne Not den Ball nach einer guten halben Stunde den Ball vom Fuß spitzeln. Beim 3:0 dann kullerte dieser Richtung zweiter Pfosten und wieder fühlte sich kein Friedberger vollends zuständig. „Die Punkte sind weg, ob du 0:1 verlierst oder 0:5“, versucht sich Gutia in Langmut. Wobei er durchaus gesehen hat, dass Max Kandler so seine Chancen hatte, der Ball aber versprang und dass der TSV eigentlich noch zwei Elfmeter hätte bekommen müssen. „Wir werden am Mittwoch wieder alles versuchen. Wir geben nicht auf“, sagt Trainer Gutia.
Dass der TSV Friedberg II zum Saisonauftakt in der Kreisklasse Aichach gegen Gerolsbach gleich acht Treffer kassierte, ist da schon fast symptomatisch. Dem Ex-Landesligaverein geht es derzeit gar nicht gut.



Rudelbildung in Kissing beim Bezirksligaspiel gegen den ASV Fellheim. Schiedsrichter, Trainer und Betreuer bekamen die Situation in der 85. Minute aber bald wieder in den Griff. Foto: Anton Schlickenrieder

Das ist beim Ligakonkurrenten Kissinger SC derzeit ganz anders. „Ein Kompliment an mein Team, dass sie das noch hingekriegt haben. Denn solche Spiele verlierst du normalerweise“, lobt Trainer Sören Dreßler. Sehr, sehr gute Chancen wurden vor der Pause liegen gelassen. „Da beginnt es im Kopf schon zu arbeiten.“ Und Gegner Fellheim versuchte alles, um zu Punkten zu kommen. Als Dominik Barkhurst den Ball zum 1:0 unter die Latte knallte, ging der Tanz erst so richtig los. Kissings „Shorty“ Christoph Friedrich und Jonas Gottwald waren aber auch keine Kinder von Traurigkeit, Sebastian Lang musste mit Gelb-Rot gehen.
Höhepunkt war aber die Rudelbildung in der 85. Minute, in deren Verlauf zwei Kissinger umgestoßen wurden, aber nur Fellheims Andre Lassnig die Rote Karte erhielt. Der Schiedsrichter war an diesem Tag schlichtweg überfordert. KSC-Trainer Dreßler schiebt aber auch noch Lob nach: „Dass ein Oli Mühlberger nach mehreren Wochen Pause 90 Minuten lang als Außenverteidiger ein überragendes Spiel macht, dass ein Robin Scheurer noch mit Operationsnarbe von seiner Zahn-OP spielt, das sind die Qualitäten, die dazugekommen sind.“

Große Freude gab es in Stätzling schon am Freitagabend nach dem 2:1-Sieg bei Tabellenführer TSV Mindelheim. Es war ein harter Arbeitssieg, „das Spiel war nicht so, dass man großartig in Euphorie verfallen musste“, sagt Trainer Bobby Riedl. Sein Team habe fußballerisch noch viele Fehler gemacht, sei aber hinten wesentlich bessergestanden als zuletzt. Man habe es schon gemerkt, dass mit Sebastian Schäffler wieder ein Führungsspieler mit auf dem Feld stand. „So einen braucht man einfach.“ Besonders gefallen hat Riedl, dass seine Mannschaft den Mindelheimer Ausgleich weggesteckt hat und dem Druck der Gastgeber danach widerstand.

Aufrufe: 019.8.2014, 14:41 Uhr
Friedberger Allgemeine / Anton SchlickenriederAutor