2024-06-06T14:35:26.441Z

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F: Kolb
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Altstädter steuern auf Sparkurs

In der kommenden Regionalliga-Saison bäckt die SpVgg Oberfranken Bayreuth kleinere Brötchen

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Der Sportliche Leiter Wolfgang Mahr hatte es angedeutet, der Aufsichtsratsvorsitzende Mathias Fleischmann lieferte die Bestätigung nach: Die SpVgg Oberfranken Bayreuth wird in der kommenden Regionalliga-Spielzeit kleinere Brötchen backen, die Altstädter schlagen einen Sparkurs ein.

Fleischmann konkretisierte seine Aussage noch: „Wir müssen klug und konzentriert vorgehen. Denn die kommende Saison wird eine unter schwierigen Rahmenbedingungen.“ Bekanntlich steht das Hans-Walter-Wild-Stadion wegen der Umbauarbeiten ab Mitte September nicht mehr zur Verfügung. „Wir haben, was die Zuschauer angeht, keine Planungssicherheit“, sagt Fleischmann. „Zwar werden wir versuchen, mit Sondergenehmigung das eine oder andere Spiel noch in Bayreuth auf unserem Gelände auszutragen, doch im Kern werden unsere Heimspiele im Waldstadion Weismain, das bekanntlich ebenfalls regionalligatauglich ist, stattfinden. Und unsere Fans werden sich mit diesem Gedanken anfreunden müssen.“ Fleischmann schiebt nach: „Diese Lösung ist in jedem Fall billiger, als sich beispielsweise für viel Geld im Nürnberger Stadion einzumieten und überhaupt keine Zuschauer zu haben. Das reißt ein noch größeres Loch in unsere Kasse.“ Aber Fleischmann freut sich auch auf die Spielzeit 2017/18, „wenn wir dann eine überdachte Gegentribüne und Flutlicht haben. Aber wir müssen erst einmal diese schwierige Situation meistern“.

In allen Bereichen 
werden Kosten reduziert

Einsparungen werden auch beim Etat für die erste Mannschaft vorgenommen, über den sich die Altstädter Verantwortlichen derzeit den Kopf zerbrechen. In der laufenden Saison lag er unter 600 000 Euro. „Und wir streben in allen Bereichen eine Kostenreduzierung an“, stellte Fleischmann in Aussicht. So wird die Stelle eines Co-Trainers gestrichen – Jörg Pötzinger wird bekanntlich Coach beim FSV Bayreuth –, und auch das Funktionsteam muss sich auf eine Verschlankung einstellen. Diverse auslaufende Verträge mit Spielern werden nicht verlängert, „und bei den geplanten Neuverpflichtungen werden wir genau hinsehen, ob sie geholt werden oder nicht. Sie müssen in unser Anforderungsprofil passen“. Mit drei Akteuren sei man bereits handelseinig, doch wer diese Spieler sind, ließ sich Fleischmann noch nicht entlocken. „Auf jeden Fall sind es schnelle Leute, denn in diesem Bereich hatten wir in der laufenden Spielzeit erhebliche Defizite.“ Mit Torwart Jonas Hempfling (22) vom VfL Frohnlach steht der erste Neuzugang für die kommende Serie bekanntlich bereits fest. Und an der Strategie, die Mannschaft immer weiter zu verbessern, werde trotz des geplanten Sparkurses nach wie vor festgehalten.

Fünf Verträge wurden 
schon verlängert

Das Altstädter Team für die neue Spielzeit nimmt nun auch langsam Formen an. Jeweils um ein Jahr verlängert wurden die Verträge der beiden Abwehr-Eigengewächse Bastian Horter und Mikel Seiter, von Mittelfeldspieler Marius Strangl sowie des Top-Torschützen Tobias Ulbricht. Gleich für zwei weitere Jahre hat sich Abwehrspieler Philipp Hannemann an die Gelb-Schwarzen gebunden. Neben dem Quintett besitzen bislang zehn weitere Spieler einen für die kommende Spielzeit gültigen Vertrag: die beiden Torhüter Erik Arkenberg und Florian Veigl, Abwehrspieler Florian Hoffmann, die Mittelfeldspieler Kristian Böhnlein, Steffen Jainta, Friedrich Lieder, Tayfun Özdemir und Chris Wolf sowie die Angreifer Sebastian Glasner und Stefan Kolb. Die Verträge der übrigen Spieler laufen zum Saisonende aus. „Wir führen im Moment mit allen Spielern Gespräche, wie es weitergeht“, sagt Mahr, „in den nächsten Tagen wird es sicherlich weitere Entscheidungen geben“.
In der kommenden Saison nicht mehr aktiv mit an Bord sein wird indes Florian Ascherl. Der 34-jährige Kapitän sagte dem Kurier auf Anfrage: „Als Spieler höre ich auf, es kann aber durchaus sein, dass ich dem Verein in anderer Funktion zur Verfügung stehen werde.“ Angedacht ist eine Scouting-Tätigkeit, die das Sichten von Talenten und die Beobachtung der Gegner beinhaltet, oder gar ein Engagement als Co-Trainer von Christoph Starke. „Aber bislang habe ich vom Verein noch kein Feedback bekommen“, sagt Ascherl.

Florian Ascherl in 
Neudrossenfeld im Gespräch

Falls sich diese sportliche Zukunft auf der Jakobshöhe zerschlagen sollte, könnte es durchaus sein, dass Ascherl seine Fußballstiefel doch wieder vom Nagel nimmt und in der kommenden Saison ein anderes Trikot überstreifen wird. Der Innenverteidiger soll beim Nordost-Landesligisten TSV Neudrossenfeld im Gespräch sein. Gewisse Kontakte zu den Grün-Weißen bestätigte Ascherl, „doch ist eine endgültige Entscheidung noch lange nicht gefallen“.

Aufrufe: 013.5.2016, 07:00 Uhr
Herbert Steininger / Nordbayerischer KurierAutor