Freilich hat die jetzige Unterhachinger Mannschaft mit der damaligen nicht mehr viel zu tun. Nicht weniger als 14 Abgänge verzeichnete das Team von Trainer Claus Schromm, darunter auch den zweifachen Torschützen aus dem Pokal-Halbfinale, Pascal Köpke, Sohn des Bundes-Torwarttrainers Andreas Köpke. Zwölf neue Gesichter kamen hinzu und mit Maximilian Nicu ein Rückkehrer in den Sportpark Unterhaching. Dass die neuformierte Truppe Eingewöhnungsprobleme hatte, lag in der Natur der Sache. Nach vier Spieltagen stand erst ein magerer Zähler zu Buche, doch dann schien Schromm das Rezept gefunden zu haben. In nicht weniger als sechs Spielen blieben die Hachinger ungeschlagen und sogar ohne ein Gegentor. Erst nach 580 Spielminuten klingelte es wieder im Kasten von Stefan Marinovic: Das war das 1:1 im Ronhof bei der Reserve der SpVgg Greuther Fürth, die dann auch noch einen zweiten Treffer zum 2:1 nachlegte und damit den ersten Heimsieg dieser Saison schaffte.
Gerade diese beeindruckende „Zu-Null“-Serie ringt dem Altstädter Trainer Respekt ab. „Die Unterhachinger haben eine junge, ehrgeizige Mannschaft, die uns einiges abverlangen wird. Zudem sind sie heimstark.“ Nur dem Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg gelang es bislang, die volle Beute aus dem Sportpark mitzunehmen. Seitdem stehen drei Siege und ein Remis zu Buche. „Wir werden einen guten Matchplan brauchen, um dort zu bestehen“, weiß der 50-Jährige, der darauf hofft, dass sein Team willens und in der Lage ist, eine ähnliche Leistung wie beim jüngsten 4:2-Erfolg in Illertissen abzurufen. „Darauf kann meine Mannschaft megastolz sein. Schließlich hat sie nach der Gelb-Roten Karte gegen Michael Eckert fünfzig Minuten lang in Unterzahl spielen müssen.“ Mit viel Glück habe sein Team dann den Dreier nach Hause gebracht, der die Altstädter auf den fünften Platz hievte.
„Die beiden Siege gegen Amberg und in Illertissen haben uns sehr gut getan. Und nun wollen wir diese kleine Serie ausbauen, um die Distanz nach hinten weiter zu vergrößern“, weiß Starke um die Ausgeglichenheit, in der sich die Regionalliga in diesem Jahr präsentiert. Nur vier Punkte ist der erste Relegationsplatz entfernt. „Wir müssen zusehen, dass wir leistungsmäßig unsere Berg- und Talfahrt beenden und auf einem gewissen Level bleiben. Und wenn uns das gelingt, können wir mit jeder Mannschaft der Liga mithalten.“ Was die Altstädter ja schon eindrucksvoll unter Beweis stellten. Dass es allerdings auch anders gehen kann, unterstrich der 0:5-Pokal-K.o. in Seligenporten, für den Starke noch immer keine Erklärung gefunden hat.
Was das Personal angeht, kann Starke nahezu aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die Langzeitverletzten und Eckert, der nach seiner Ampelkarte für ein Spiel gesperrt ist, steht der zuletzt erfolgreiche Kader zur Verfügung. Bastian Horter, Dominik Schmitt und der zum Linksverteidiger umfunktionierte Daniel Gareis plagen sich allerdings mit muskulären Problemen herum. „Vielleicht sind wir zu Umstellungen gezwungen“, sagt Starke, der bei einem Gareis-Ausfall wohl Chris Wolf in die Abwehr beordern wird.
Die letzten Punktspieltreffen mit einer ersten Garnitur der SpVgg gab es für die Altstädter in der Saison 1993/94. Und an diese haben die Bayreuther beste Erinnerungen: Einem 3:2-Erfolg in Unterhaching nach Toren von Thomas Klein und Aleksandar Abutovic (2) folgte im Rückspiel ein 3:1-Sieg im Städtischen Stadion. Da trafen Heinz Schneider und zweimal Frank Kuss.