Ein Unglück im Freibad Mammendorf beendete Schöpfs Karriere: Der damals 22-Jährige wurde von einem Unbekannten vom Beckenrand gestoßen und krachte mit dem Kopf gegen die Betonkante des Bads. „Da ist viel Blut geflossen“, erinnert sich Schöpf. Sein Leben hat sich ab diesem Tag mächtig verändert: Der gelernte Schlosser erlitt einen Schädelbruch und konnte seinem Beruf nicht mehr nachgehen – der Amtsarzt attestierte ihm eine Berufs- und Sportinvalidität. Mit dem Leistungssport war es vorbei.
Doch er arbeitete hart an sich – und kehrte eines Tages zu seiner Lieblingssportart Fußball zurück: für eine Saison noch als Aktiver beim SC Fürstenfeldbruck, dann als Trainer der Bayernliga-Jugend des SCF. Tausende von Schülern und Jugendlichen sind in den vergangenen 25 Jahren durch seine „Schule“ gegangen.
Als Fußballlehrer ist Schöpf nach wie vor am Ball: Beim FC Penzing trainiert er die C-Jugend und auf dem Sportplatz des FC Issing steht er seit 2010 Montag für Montag in Diensten des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) in Bayern: Als Stützpunkttrainer fördert er die Talente von der älteren E- bis zur C-Jugend. Nur ein kleiner Teil der Kinder, die zunächst zum „Vorspielen“ kommen, schafft den Sprung in die Regional- und später in die Bayernauswahl. Von 150 Bewerbern kommen 15 bis 20 weiter, die bei Schöpf und den zeitweise helfenden Trainern – Sven Kresin vom Landesliga-Spitzenreiter TSV Landsberg war auch schon dabei – den besten Eindruck hinterlassen haben.
Bei der Förderung der Talente legt Schöpf großen Wert auf die technische Ausbildung und das Grundlagentraining wie Ballannahme und Passspiel: „Mitunter sehen einzelne Buben, auch ein paar Mädchen sind im Stützpunkt dabei, zunächst nicht ein, dass sie nicht erfolgreich sein können, wenn sie Fehler machen“, berichtet er. Das ändere sich im Lauf der Zeit.
Auffallend sei eine weitere Tendenz: „Es gibt Spieler, die in der D-Jugend nicht auffallen. Und sich dann so positiv entwickeln, dass man an ihnen nicht mehr vorbeikommt.“ Für den DFB-Stützpunkttrainer ist es jedenfalls hochinteressant, die Lernprozesse bei den Kindern mitzuerleben.