2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Zur Sache ging es auch im Hinspiel zwischen dem SV Surwold und Blau-Weiß Papenburg. Damals gewannen die Papenburger mit 1:0. F: Dirk Hellmers
Zur Sache ging es auch im Hinspiel zwischen dem SV Surwold und Blau-Weiß Papenburg. Damals gewannen die Papenburger mit 1:0. F: Dirk Hellmers

Als Derbysieger zum Vizemeister

Letzter Spieltag steht an - Pöling bedankt sich für Vertrauen - Abschiedsspiel für HSV - ASV will Platz 6 - Manemann vor Abschied - Singh vor der Kanone

Verlinkte Inhalte

Nur noch ein Tag, dann ist die Saison 2014/2015 in der Bezirksliga schon wieder beendet. Am Freitagabend findet geschlossen der 30. Spieltag statt. Auch wenn die Meisterfrage mit Vorwärts Nordhorn und die Abstiegsfrage mit TuS Gildehaus, Türkischer Verein Nordhorn und Haselünner SV bereits geklärt ist, sind auch die anderen Teams um einen versöhnlichen Saisonabschluss bemüht.

SC Blau-Weiß 94 Papenburg - SV Surwold (Fr 19:00)

Zum Saisonabschluss noch einen Derbysieg und der Gewinn der Vizemeisterschaft? „Das könnte sich sehen lassen“, meint Blau-Weiß Papenburgs Trainer Thomas Priet vor dem anstehenden Spiel in der Fußball-Bezirksliga gegen den SV Surwold (Freitag, 19 Uhr).

Beide Teams können völlig befreit in das prestigeträchtige Nordduell gehen, nachdem die Surwolder bereits am letzten Wochenende den Klassenerhalt sicherten. „Ich bin froh, dass es um nichts mehr geht und Surwold gerettet ist“, freut sich Priet über den Ligaverbleib des Kontrahenten. „So kann man sich auf ein faires, schönes und offenes Spiel freuen. Wir wollen unseren Zuschauern nochmal was bieten.“

In jedem Fall gehen die Kanalstädter sicher nicht ohne den nötigen Ehrgeiz in die Partie. Denn die erneute Vizemeisterschaft wäre angesichts der Umstände, die Papenburg in dieser Spielzeit begleiteten, ein bemerkenswertes Resultat. „Ein Dreier wäre das Sahnehäubchen“, sagt deshalb auch Priet. Über die gesamte Saison hinweg, aber vor allem in der Rückrunde ereilte die Blau-Weißen ein extremes Verletzungspech. Doch der kleine Kader, der regelmäßig mit Spielern aus der 2. Mannschaft oder der A-Jugend angereichert werden musste, ließ sich davon nicht beirren und spielte eine richtig gute Rückserie. So könnten die Papenburger mit etwas Glück noch Meister Vorwärts Nordhorn als bestes Rückrundenteam verdrängen. „Die Mannschaft kann sich noch einmal selbst belohnen. Wenn wir in dieser Saison Vizemeister werden, hätten wir das absolute Maximum erreicht“, kann Priet nicht verhehlen, dass die Auftritte seiner Mannschaft für eine Portion Stolz sorgen. „Das Team hat Charakter gezeigt“, so Priet.

Das Derby ist für einige Papenburger Akteure das persönliche Abschiedsspiel. So werden Torhüter Jens Westerhoff, Abwehrturm Stephan Richter und Angreifer Jan-Philipp Prins zum letzten Mal das blau-weiße Trikot überstreifen. „Wir wollen ihnen den bestmöglichen Abschied bescheren“, hofft er auf eine gelungene Leistung seines Teams. Auch auf Surwolder Seite gibt es einen Abschied. Trainer Hermann Eiting wird am Freitagabend zum letzten Mal an der Seitenlinie stehen und danach seine Karriere als Trainer beenden. Zur neuen Saison wird er von Hermann-Josef Bruns abgelöst.

VfL Weiße Elf Nordhorn - Haselünner SV von 1920 (Fr 19:30)

Abschiedsspiel für den Haselünner SV. Am Freitagabend (19.30 Uhr) absolvieren die Hasestädter für mindestens ein Jahr das letzte Spiel in der Fußball-Bezirksliga. Zum Abschluss tritt das Team von Alo Weusthof beim VfL WE Nordhorn an.

Bekanntermaßen zieht sich der Tabellendritte am Saisonende in die Kreisliga zurück. Doch im letzten Saisonspiel wollen die Haselünner wie zuletzt noch einmal eine gute Leistung abrufen und das volle Engagement schonen. „Von unserer Einstellung, alles zu geben, werden wir keinen Deut abweichen“, sagt Weusthof, der noch auf die Vizemeisterschaft schielt. Dabei soll auch das noch anstehende Bezirkspokal-Finale bei Grün-Weiß Firrel nicht dafür sorgen, dass die Haselünner mit weniger Einsatz an die Aufgabe in Nordhorn herangehen. Der Plan, die Partie in Firrel auf den 31. Mai vorzuziehen, scheint in jedem Fall ad acta gelegt. Stattdessen bleibt es nun doch voraussichtlich beim 6. Juni. „Das ist mein letzter Stand“, bestätigt Weusthof.

Geschont wird allerdings in Nordhorn in jedem Fall Florian Hillebrand, der nach seiner Schulterverletzung aus dem Spiel gegen den SV Meppen II noch nicht wieder gänzlich schmerzfrei ist. „Da ist das Risiko zu groß“, berichtet Weusthof. Deshalb wird erneut Altherrenkeeper Josef Hus zwischen den Pfosten stehen. Da auch Leo Homann und voraussichtlich Rene Hillebrand und Elmar Bruns nicht dabei sein werden, stellt sich die Mannschaft zudem wohl wieder von selbst auf.

SV Concordia Emsbüren - FC Schapen 27 (Fr 19:30)

Keine einfache Saison neigt sich für Fußball-Bezirksligist Concordia Emsbüren am Freitagabend (19.30 Uhr) dem Ende entgegen. Zum Abschluss empfangen die Concorden vor heimischem Publikum den FC 27 Schapen.

Mit einer denkwürdigen Negativserie starteten die Emsbürener in die Spielzeit. Nur ein Punkt stand nach elf Spielen auf dem Konto, der Abstand ans rettende Ufer war bereits beträchtlich angewachsen. Im Umfeld des Vereins wurde auch für das neue Trainergespann Stefan Pöling und Tim Meiners die Luft dünner. Doch die Verantwortlichen um Fußball-Obmann Stefan Humbert behielten die Ruhe und vertrauten dem Trainerduo. Einige Monate später kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass diese Rechnung aufging. Denn die Concorden starteten eine fulminante Aufholjagd, präsentierten sich in der Rückrunde bärenstark und sicherten sich bereits deutlich vor Saisonende den Klassenerhalt. Mit 34 Punkten stehen die Schwarz-Gelben mittlerweile auf einem sicheren und guten elften Tabellenplatz. „Der ganzen Truppe an und um der Mannschaft gilt ein großes Lob. Dass wir im Nachhinein zwei Spieltage vor Schluss und in souveräner Art die Klasse gehalten haben, da haben sicherlich nicht viele mit gerechnet. Umso schöner ist es insbesondere für unseren Fußballobmann Stefan Humbert und die Leute, die uns das ganze Jahre großes Vertrauen geschenkt haben und uns super unterstützt haben“, bedankt sich Pöling noch einmal explizit für das Festhalten an seiner Person und die Ruhe im Verein.

„Ich ziehe meinen Hut vor Stefan und der Mannschaft“, zollt auch Humbert selbst der Leistung Respekt. „Wie sie sich da rausgezogen haben, ist aller Ehren wert. Wir können jetzt noch einmal ohne Druck in das Spiel gegen Schapen gehen, aber mit einer guten Leistung feiert es sich hinterher natürlich auch besser. Außerdem will sich die Mannschaft bei den Zuschauern, die uns auch zu Saisonbeginn gut unterstützt haben, möglichst mit einem Sieg bedanken.“ Außerdem haben die Concorden gegen Schapen noch etwas gutzumachen. Das Hinspiel ging nämlich mit 0:2 verloren. „Das war eines unserer schlechtesten Saisonspiele“, erinnert sich Humbert ungern an den chancenlosen Auftritt.

ASV Altenlingen 1965 - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (Fr 19:30)

Das zweite Jahr ist immer das Schwerste? Diese These hat Fußball-Bezirksligist ASV Altenlingen in dieser Spielzeit eindrucksvoll belegt. Am Freitagabend (19.30 Uhr) kann im letzten Saisonspiel gegen Blau-Weiß Dörpen eine ohnehin schon richtig gute Saison noch einmal gekrönt werden.

Denn mit einem Sieg können die Altenlingener am direkten Tabellennachbarn auf den sechsten Platz vorbeiziehen und ständen dann bei 50 Punkten. „Wir wollen jetzt auch die 50-Punkte-Marke erreichen, um aus einer guten eine herausragende Saison zu machen“, kündigt Trainer Jan Zevenhuizen selbstbewusst an. Bereits vor Wochen steckte sich der ASV intern das Ziel, die Ausbeute aus dem Vorjahr von 41 Punkten zu toppen. „Das ist uns verdammt schnell gelungen, nachdem wir einen tollen Lauf in der Rückrunde hatten. Jetzt wollen wir die Saison mit 50 Punkten auch rund machen. Ich muss der Mannschaft meinen größten Respekt machen und ein Riesen-Kompliment aussprechen“, ist er begeistert von den Auftritten in diesem Kalenderjahr. Zuletzt bezwangen die Altenlingener den Haselünner SV nach Zevenhuizens Ansicht hochverdient mit 2:1 und riefen erneut eine starke Leistung ab.

Allerdings verliert der ASV zum Saisonende mit Tim Zevenhuizen einen unheimlich wichtigen Mann in der Offensive, der in dieser Rückrunde seinen Wert für die Mannschaft eindrucksvoll unterstrichen hat. Nachdem der Bruder von Jan weite Teile der Hinserie aufgrund eines Meniskusrisses verpasste, erzielte er letztlich dennoch in 13 Spielen acht Tore und bereitete diverse weitere vor. „Er hat uns richtig geholfen“, weiß auch Zevenhuizen. Doch der Aufwand, den sein Bruder, der in Düsseldorf lebt und in Mönchengladbach arbeitet, betrieb, ist auf Dauer einfach zu hoch gewesen. „Er wollte einfach noch einmal bei seinem Heimatverein kicken“, sagt Zevenhuizen, der über die Pläne seines Bruders seit dem Winter Bescheid weiß. In jedem Fall wird der gefährliche Angreifer am Freitagabend im Rahmen des Spiels verabschiedet. „Wir hoffen auf einen schönen Abschluss“, so Zevenhuizen. Im Anschluss an das Spiel schenkt der Verein Freibier aus und beendet die Saison mit einer Abschlussfeier.

SG Freren 1921 - SV Meppen II (Fr 19:30)

„Wir wollen einen versöhnlichen Abschluss“, gibt SG Frerens Trainer Uli Manemann vor dem letzten Saisonspiel und seinem persönlichen Abschiedsspiel die Devise vor. Am Freitagabend (19.30 Uhr) empfängt der Aufsteiger den SV Meppen II.

Denn die jüngste Darbietung bei der 0:3-Niederlage gegen Union Lohne stimmte in Freren niemanden zufrieden. „Wir hatten zwar auf vielen Positionen gewechselt, aber dennoch hat keiner seine Leistung abrufen können“, ärgerte sich Manemann. „Aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf, denn wir haben wohl unter der Woche zu lasch trainiert“, räumt er selbstkritisch ein.

So sind die Frerener gegen die Meppener auf Wiedergutmachung aus und haben den Fokus in dieser Woche wieder komplett auf das anstehende Spiel gelegt. Denn Manemann hat noch ein wichtiges Ziel vor den Augen: „Wir wollen über dem Strich bleiben und am Ende sagen können, dass wir auch sportlich den Klassenerhalt geschafft haben.“ Derzeit sind die Frerener auf dem ersten regulären Nichtabstiegsplatz. Der Vorsprung auf Verfolger SV Surwold beträgt zwei Zähler. „Ich werde die beste Elf auf den Rasen schicken“, kündigt Manemann in jedem Fall an, dass die große Rotation diesmal ausbleibt. „Meppen ist nicht mehr so gut drauf und für die geht es um nichts mehr. Wenn wir wieder in jeden Zweikampf gut reinkommen, dann ist ein Sieg sicher drin. Ich möchte den Verein auf jeden Fall mit einem Heimsieg verlassen“, hofft er auf ein gutes Ende seiner zweijährigen Amtszeit.

Mit Christian Freese vom SV Bawinkel haben die Frerener Verantwortlichen bereits in dieser Woche einen neuen Trainer für die kommende Saison verpflichtet. Eine Entscheidung, die der Noch-Trainer, der mit seinem Nachfolger noch selbst zusammengespielt hat, entschieden begrüßt: „Ich finde das richtig gut. Das passt eins zu eins, er verfolgt die gleiche Philosophie wie ich und kommt als junger Trainer viel über das Emotionale. Die Mannschaft braucht genau so einen Trainer, der weiß, wie die jungen Spieler ticken. Ich bin fest überzeugt, dass das eine gute Entscheidung ist“, wünscht Manemann Freese viel Erfolg.

Türkischer Verein Nordhorn - SV Union Lohne 1920 (Fr 19:00)

Nach einer schwierigen Rückrunde mit vielen Niederlagen zum Auftakt bekam Fußball-Bezirksligist Union Lohne in den letzten Wochen noch einmal die Kurve. Seit fünf Spielen ist die Mannschaft von Ralf Cordes ungeschlagen. Am Freitagabend (19 Uhr) geht es im letzten Saisonspiel zum Türkischen Verein Nordhorn.

Für die Nordhorner ist es der letzte Auftritt in der Bezirksliga. Auch sportlich hätte es wohl nicht zum Klassenerhalt erreicht, doch zur neuen Saison fusioniert der Verein bekanntermaßen mit Eintracht Nordhorn, sodass viele Spieler weiterhin in der Liga bleiben werden. Die Lohner werden indes versuchen, den vierten Tabellenplatz zu verteidigen und könnten mit etwas Glück bei den anderen Spielen auch noch einen Platz klettern. Einen Titel hat Union in jedem Fall sicher: Kamaljit Singh wird sich die Torjägerkanone nicht mehr nehmen lassen. 26-mal traf der Neuzugang von Eintracht Nordhorn und schlug somit in dieser Spielzeit gleich komplett ein. Seine ersten Verfolger, Kevin Kamp und Stefan Bojer, stehen bei 18 Treffern, womit schon ein absolutes Wunder geschehen müsste, um Singh noch einzuholen.

Aufrufe: 021.5.2015, 20:00 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor