2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Am Benefiztag dreht sich alles in der Briesker Elsterkampfbahn um den schwerkranken Tyler (r.). Alle Helfer und Unterstützer der beeindruckenden Aktion tragen ein "Smiley für Tyli"-T-Shirt. Foto: Peter Aswendt
Am Benefiztag dreht sich alles in der Briesker Elsterkampfbahn um den schwerkranken Tyler (r.). Alle Helfer und Unterstützer der beeindruckenden Aktion tragen ein "Smiley für Tyli"-T-Shirt. Foto: Peter Aswendt

Alle spielen für den zwölften Mann: Tyler

1000 Gäste strömen zur Fußball-Benefiz-Nacht, um Briesker Familie zu unterstützen

Soviel Anteilnahme, soviel Herzenswärme und Nächstenliebe hat Brieske noch nicht erlebt. Zur Fußball-Benefiz-Nacht für den an einem bösartigen, inoperablen Tumor am Gehirnstamm erkrankten Briesker Fußballjungen Tyler Tschage (7) strömen am Freitag bis kurz vor Mitternacht 1000 Menschen, die das Schicksal der vierköpfigen Familie aus Brieske nicht kalt lässt.

Tyler ist ein Knappe durch und durch. Bis zum Ausbruch seiner Krankheit kickte er leidenschaftlich bei den Briesker G-Junioren. Der Anruf zu Tylers schwerer Erkrankung ereilte die Briesker Mannschaft Mitte Juni. "Uns war sofort klar, dass wir helfen müssen", sagt Steffen Rietschel, Trainer der 1. Männermannschaft des FSV Glückauf. In enger Zusammenarbeit mit einer eingeschworenen Truppe aus Freunden und Nachbarn entsteht so die Idee für eine ganz besondere Benefizaktion.

Als sich am Freitag um 15 Uhr die Tore der Elsterkampfbahn öffnen, füllt sich die Fläche schnell. Auffallend ist, dass viele junge Muttis mit ihren Kindern dabei sind. Von der großen Anteilnahme zeigt sich Vater Peter Tschage zutiefst gerührt: "Ich weiß nicht was ich sagen soll", presst er mit den Tränen ringend hervor. Mutter Annett wird von einem in den anderen Arm genommen. Die Benefizaktion hat sich auch bis zum Lausitzring herumgesprochen. "Meine Tochter Leoni geht in die Parallelklasse an Tylers Schule", erklärt Tino Hanf von der Rennstrecke. Er übergibt einen Scheck in Höhe von 500 Euro an die Eltern. Zum Anpfiff des All-Stars-Spiels vom FSV und Fortuna Senftenberg sind schon weit mehr als 700 Menschen im Stadion. "Man sieht, was Fußball bewegen kann", zeigt sich Steffen Rietschel beeindruckt.

Extra aus Lübbenau ist Melanie Bredow mit ihrem Sohn Hugo zum Benefiznachmittag gekommen. Ihr Sohn ist im gleichen Alter und spielt in Lübbenau in der G-Jugend. "Das Schicksal bewegt uns sehr", so die junge Mutti. Auch Dortmunder Besuch gibt es am Freitag. Rico Kretschmer und Yassin Groll, zwei nach Dortmund ausgewanderte Ex-Senftenberger und Fortuna-Mitbegründer, haben Tyler spontan einen BVB-Fußball geschenkt.

Wie wichtig Spenden für Familie Tschage sind, weiß Mitorganisatorin Heike Borisch nur zu gut: "Tyler braucht unbedingt ein Kommunikationstablett, weil er sich durch die Lähmung nicht mehr richtig verständigen kann", erklärt die Krankenschwester, die im Elbe-Elster-Klinikum arbeitet. Weil Mutter und Vater jetzt ausschließlich ihrem schwerkranken Sohn beistehen, fehlt zudem das Geld für einen gemeinsamen Familienurlaub. Deshalb freut sich Justine Loeper aus dem Freundeskreis der Familie, als sie stolz ihre Flohmarkteinnahme von knapp 500 Euro präsentieren kann.

Aufrufe: 027.7.2015, 07:19 Uhr
LR-Online.de/Peter AswendtAutor