2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Ohne den Zusammenhalt würde es nicht funktionieren. Hier packen alle mit an: (von links) Karl Ruder, Andy Speinle, Erster Vorsitzender Helmut Ruder, Moritz Speinle, Ludwig Rappolder, Kassierer Josef Knöpfle, Ursula Knöpfle (ehemalige Abteilungsleiterin Gymnastik) und Elisabeth Hohenögger (Abteilungs- und Übungsleiterin Gymnastik). Nicht auf dem Bild sind Waltraudt Winkler (langjährige Abteilungs-
Ohne den Zusammenhalt würde es nicht funktionieren. Hier packen alle mit an: (von links) Karl Ruder, Andy Speinle, Erster Vorsitzender Helmut Ruder, Moritz Speinle, Ludwig Rappolder, Kassierer Josef Knöpfle, Ursula Knöpfle (ehemalige Abteilungsleiterin Gymnastik) und Elisabeth Hohenögger (Abteilungs- und Übungsleiterin Gymnastik). Nicht auf dem Bild sind Waltraudt Winkler (langjährige Abteilungs-

Alle packen mit an

Obwohl die SpVgg Glöttweng-Landensberg keine Junioren- und Herrenteams mehr stellt, hat der Verein weiter 250 Mitglieder und feiert sein Jubiläum

Erfolge im Fußball hatte die Spielvereinigung Glöttweng-Landensberg, nachdem der Verein vor 50 Jahren gegründet wurde, einige eingefahren. Sowohl mit der ersten und der zweiten Mannschaft, aber auch mit den Jugendmannschaften. Von 1981 bis 1987 gab es sogar eine eigene Frauenmannschaft. „A paar begeisterte Fußballer“ seien es gewesen, die sich um Gründungsvorstand Karl Haltmayer zusammengetan hatten, und damals den Verein gründeten, erzählt Karl Ruder.

Das „Dreigestirn“ mit Ehrenvorstand Günter Kühne, Ludwig Rappolder und Karl Ruder war maßgeblich am weiteren Aufbau des Vereins beteiligt. Die erste Herrenmannschaft spielte anfangs noch auf dem Sportplatz in Röfingen, einen eigenen gab es erst drei Jahre später – in einem Moorgebiet, dem heutigen Barfußpark. Ruder lacht, wenn er sich an das Flutlicht, befestigt an Fichtenstämmen, oder an die einfachen, kleinen Durchlaufduschen erinnert. Das Vereinslokal und die Umkleideräume waren damals beim „Fink“, dem heutigen Landgasthof Zum Adler untergebracht. Neben seinen sportlichen Erfolgen war der Verein schon damals sehr aktiv: 1975, genau vor 40 Jahren, wurde die Gymnastikabteilung vom damaligen Fußballtrainer Leo Meissner gegründet. Die ehemalige Schule in Landensberg wurde zum Vereinsheim umgebaut und bei der einstigen Kiesgrube oben in Landensberg entstand der neue Sportplatz, das „Holzwinkelstadion“. Bereits mit 16 Jahren war Karl Ruder Schriftführer, vier Jahre später trainierte er im Fußball bereits die A-Jugend. Der Nachwuchs lag ihm schon da am Herzen und er baute diesen kontinuierlich auf. „Wenn’s den Karl net gäb’, dann gäb’s den Sportverein nicht“, sagen viele.

Damals wie heute laufen alle Fäden bei Ludwig Rappolder zusammen, wenn es um Informationen geht. „Ich bin ja den ganzen Tag da. Und wenn jemand etwas braucht oder wissen will, dann kommt er zu mir“, sagt er schmunzelnd. Kein Wunder: Seine Kfz-Werkstatt befindet sich ja auch mitten in Glöttweng an der Hauptstraße.

Doch die Zeiten änderten sich: In den vergangenen Jahren wurde auch die Spielvereinigung Glöttweng–Landensberg von Nachwuchssorgen geplagt. Seit 2010 gibt es keine Jugendmannschaften mehr, aufgrund Spielermangels wurde ein Jahr später die zweite Mannschaft abgemeldet und kurz darauf auch noch die erste Mannschaft aufgelöst. Dennoch hat der Verein heute immer noch mehr als 250 Mitglieder.

Wie kann so etwas funktionieren? Ganz einfach: „Weil sich die Mitglieder engagieren“, erzählt der Erste Vorsitzende Helmut Ruder, Karl Ruder’s Cousin. „Wir konnten doch nicht einfach sagen, dass wir von heute auf morgen aufhören“, meint Andy Speinle. Von ihm kam auch die Idee, zusammen mit dem SSV Neumünster – später kamen noch Baiershofen und Altenmünster dazu – eine Altherrenmannschaft zu gründen. Und der Erfolg stellte sich schnell ein. „Mittlerweile hat sich landkreisübergreifend eine tolle Mannschaft gebildet“, sagt der Trainer, der seit einigen Jahren auch Platzwart ist. Zuschauermäßig ist das „Holzwinkelstadion“ manchmal besser besucht als bei den Spielen in den Jahren zuvor. Nach dem Spiel bleibt der Gegner da, es wird gegrillt und es geht richtig familiär zu.

Ideen gibt es immer wieder neue. Neben der Gymnastikgruppe gibt es eine Ü40-Freizeitsportgruppe und immer wieder werden Kurse, von Yoga über Nordic Walking bis hin zum Tanzen angeboten. „Ohne die Dorfgemeinschaft ginge es nicht“, sagt Ludwig Rappolder. „Aber das meiste ist schon auf dem Mist von unserem Karl gewachsen.“ Der wiederum lacht und erzählt von den „Feschtla“ ohne Ende, die es gibt, und von den Sportlerausflügen, unter anderem nach Wien, Prag und sogar nach Paris. Im Winter werden regelmäßig Skiausflüge organisiert. Dafür ist auch heute noch Günter Kühne zuständig. „Letztendlich ist es der Zusammenhalt. Sonst wäre das Ganze nicht gegangen“, sagen sie. Nur eines wünschen sie sich noch: ein Vereinsheim im Bürgerhaus sowie Umkleideräume und Duschen am Sportplatz.

Am Sonntag werden das 50-jährige Bestehen des Vereins sowie 40 Jahre Gymnastikabteilung mit einem Sommerfest am Sportplatz groß gefeiert. Um 9 Uhr beginnt die Aufstellung der Fahrzeuge zu einer Oldtimerausstellung. Um 10.30 Uhr findet eine Festmesse mit anschließender Fahrzeugsegnung statt. Und um 14 Uhr beginnt das Benefizspiel der Altherren-Mannschaften der Spielvereinigung gegen die Günzburger Mittwochskicker zugunsten der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung.

Aufrufe: 024.7.2015, 13:39 Uhr
Günzburger Zeitung / Peter WieserAutor