Die ersten beiden Ligapartien auf dem im Sommer eröffneten Kunstrasen schloss die Mannschaft im Dezember mit nur einem Punkt gegen Windeck (1:3) und Hürth (1:1) ab. Zu dieser Zeit pfiff man allerdings personell aus dem letzten Loch und sehnte die Saisonunterbrechung geradezu herbei. Jetzt ist die Lage ganz anders: Außer den dauerhaft Fehlenden Stefan Kemmerling (Kreuzbandriss), Jérôme Muckel (Sprunggelenkverletzung), Jan-Niklas Schregel (Studium in den USA) und Fabian Jopek (Stand-by) sind alle aus dem 24-köpfigen Kader am Sonntag im Aufgebot und fit. Auch Okan Dikenli ist nach überstandenem Kreuzband- und Meniskusriss erstmals wieder dabei. Diese Auswahl bietet schon mal beste Voraussetzungen für das Duell mit Friesdorf.
Vom Tabellenzehnten hat Wilfried Hannes eine hohe Meinung. Der Borussen-Trainer äußert sich überzeugt, dass die Platzierung nicht die wahre Leistungsfähigkeit des Teams aus dem Bonner Stadtteil wiedergibt. Im Interview mit borussia-freialdenhoven.de rechnet Hannes damit, dass die Blau-Weißen „in der Tabelle mit ziemlicher Sicherheit nach oben steigen werden“. Die Defensive der Friesdorfer ist in der Tat mit nur 20 Gegentoren die drittbeste der Liga, unmittelbar vor der Borussia mit 21. Dazu kamen die Freialdenhovener Gäste am letzten Wochenende kometenhaft aus den Startblöcken: Beim 6:0 gegen Siegburg zeigten sie ihre stärkste Saisonleistung und fuhren ihren höchsten Sieg ein. Die lokalen Gazetten überschlugen sich mit Komplimenten für den „berauschenden Galaauftritt“ (Zitat aus dem „Bonner General-Anzeiger“), in dem der gefährlichste Friesdorfer Lukas Püttmann seine Ausbeute auf sechs Saisontore schraubte und auch Winter-Neuzugang Tiziano Lo Iacono gleich einen Doppelpack schnürte. Bemerkenswert: Siegburg war bis zur herben Schlappe gegen Friesdorf Vierter und kassierte in den vorangegangenen 16 Spielen zusammen nur 15 Gegentreffer. „An der großartigen Leistung müssen wir uns messen lassen“, legt Coach Giuseppe Brunetto die Latte hoch für seine Blau-Weißen.
In jedem Fall erwartet man im Borussen-Lager eine spielerischere Auseinandersetzung als in der vergangenen Woche. Das 3:0 beim Schlusslicht Rheinbach verlief lange mühsam. „Letztlich nahmen wir das reine Kampfspiel auf dem miserablen Platz an. Nach der Vorbereitung waren wir durch die tollen Bedingungen auf unserer Anlage zunächst vielleicht etwas verwöhnt“, vermutet Hannes. Zumindest das Geläuf erfüllt am Sonntag wieder die Ansprüche höchster Güte. In die Komfortzone dürfen die Freialdenhovener aber nicht verfallen, damit es mit dem ersten Sieg auf Kunstrasen klappen kann.