2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht

Alle Augen schauen auf Wuppertaler SV

Ein Ausblick auf die neue Oberliga Niederrhein

Die Oberliga startet am 28. Juli mit 20 Mannschaften in die neue Saison. Zwangsabsteiger Wuppertaler SV dürfte neuer Publikumsmagnet werden, für den Aufstieg kommen aber auch TuRU Düsseldorf und Germania Ratingen in Frage.

In der Oberliga Niederrhein wird es für die beiden Kreisvertreter SC Kapellen und SV Uedesheim in diesem Jahr voraussichtlich nur um den Klassenverbleib gehen. Dabei müssen sie sich mit 18 weiteren Konkurrenten auseinandersetzen, von denen mindestens vier, möglicherweise aber auch sieben Klubs absteigen.

Die größte Aufmerksamkeit zieht der Wuppertaler SV auf sich, der nach seinem Anfang vergangener Woche vom Amtsgericht stattgegebenen Insolvenzantrag in die Oberliga absteigt – sehr zur Freude von Uedesheim und dem TuS Bösinghoven, die des trotz sportlichen Abstiegs \'drinbleiben dürfen. Der neue Vorstand um Lothar Stücker, Alexander Eichner und Achim Weber überzeugte die Mitglieder mit der "Initiative WSV 2.0" davon, dass ein Neuanfang in Liga fünf unumgänglich ist. Mit einem doch sehr ähnlichen Konzept scheiterte Ex-Profi Weber übrigens vor gut einem Jahr bei dem Versuch, den VfR Neuss zu übernehmen.

Die WSV-Fans werden ähnlich wie zuvor der KFC Uerdingen allerorts für volle Sportplätze sorgen: Allein 300 Besucher schauten sich den Trainingsauftakt an, das erste Testspiel (1:1 gegen den SC Verl) sahen sogar knapp 450 Zuschauer. Unabhängig davon wird Trainer Peter Radojewski eine Mannschaft zur Verfügung haben, die den direkten Wiederaufstieg packen kann. Genügend Spieler aus dem Regionalliga-Kader haben ihren Verbleib schon angekündigt, sechs Neuzugänge durften die Wuppertaler bislang begrüßen.

Weiter ist in seinen Planungen TuRU Düsseldorf. Die grandiose letzte Saison ging in Anbetracht der Uerdinger Dominanz fast unter, dieses Jahr ist das Team von Coach Frank Zilles jedoch ein ernstzunehmender Aufstiegskandidat. Der muss im Mittelfeld zwar die Abgänge der torgefährlichen Sebastian Schweers, Daniel Rey Alonso und Oliver Thederan verkraften, im Gegenzug gelangen in Patrick Becker und Benny Schütz echte Transfercoups. Beide spielten beim SC Kapellen in der Vorsaison schlichtweg überragend.

Auch der aus der Jugend des SV Glehn stammende Robert Norf (zuletzt Fortuna Düsseldorf II) verstärkt TuRU. Immer auf der Rechnung muss man auch Ratingen 04 haben, das keinen namhaften Akteur abgeben musste und sich mit Chamdin Said (Homberg) und Yusuf Keser (Unterrath) zusätzliche Torgefahr gesichert hat.

Einen kompletten Umbruch wird es hingegen beim VfL Rhede geben. Inklusive Trainer Manuel Jara verlassen nicht weniger als zehn Akteure den VfL in Richtung des Landesligisten 1. FC Bocholt. Schwarz-Weiß Essen verstärkt die ohnehin schon fünftbeste Abwehr der Liga mit den Brüdern Ioannis und Georgios Ketsatis vom FC Kray.

Der TV Jahn Hiesfeld erhöht seine individuelle Qualität mit Danny Rankl (22 Tore beim SV Sonsbeck) und Dominik Borutzki von Rot-Weiß Oberhausen deutlich. Im Abstiegskampf wird sich hingegen der SV Sonsbeck wiederfinden, der fast seine ganze Stammelf verlor. Einen rundum erneuerten Kader gönnte sich auch der VfB Homberg, der allerdings auch zu einem Überraschungsteam werden könnte.

Bei den Sportfreunden Baumberg entfachte die Verpflichtung eines allseits bekannten Trainers Euphorie: Der ehemalige Kölner Profi Markus Kurth strebt mit Baumberg einen Mittelfeldplatz an. Der wird auch für den VfB Speldorf drin sein, der Topstürmer Carlos Penan abgeben musste, sich im Gegenzug aber die Dienste von Miles Adeoye (Uedesheim) gesichert hat.

Eng dürfte es auch für die Aufsteiger VfB Hilden und PSV Wesel-Lackhausen werden. Wie gewohnt schwer einzuschätzen sind die Zweitvertretungen des MSV Duisburg, Rot-Weiß Essen und Rot-Weiß Oberhausen.

Aufrufe: 08.7.2013, 13:00 Uhr
NGZ / Christos PasvantisAutor