2024-05-10T08:19:16.237Z

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Umkurvt: Im Hinspiel setzten sich Johannes Landerer (li.) und der TSV Kottern mit 3:0 in Ruhmannsfelden durch. Am 5. März starten die Allgäuer gegen die SpVgg in die Frühjahrsrunde.  F: Weiderer
Umkurvt: Im Hinspiel setzten sich Johannes Landerer (li.) und der TSV Kottern mit 3:0 in Ruhmannsfelden durch. Am 5. März starten die Allgäuer gegen die SpVgg in die Frühjahrsrunde. F: Weiderer

Alle Augen auf den Start: Für Kottern geht's gleich um alles

TSV-Coach Kevin Siegfanz (40) ruft den Frühjahrsstart gegen die Teams aus Ruhmannsfelden, Hankofen, Kirchanschöring und Bogen zur entscheidenden Phase aus

Nach zwei Jahren Abwesenheit ist der TSV Kottern im vorigen Sommer als Meister der Landesliga Südwest wieder in die Bayernliga Süd zurückgekehrt. Das Team aus dem Kemptener Stadtteil Kottern St. Mang konnte die Aufstiegseuphorie mitnehmen und kam gut aus den Startlöchern. Aber auch aufgrund zahlreicher zum Teil längerfristiger Verletzungen kamen die Allgäuer ins Trudeln und verharren nach drei Niederlagen vor der Winterpause auf dem 15. Platz, der am Saisonende die Abstiegs-Relegation bedeuten würde.

Dennoch gibt sich Trainer Kevin Siegfanz (40), der in seiner vierten Saison bei den Allgäuern im Amt ist, optimistisch, den direkten Klassenerhalt schaffen zu können. Zwar gab es mit Erkut Cirak und Umut Akan nur zwei Neuzugänge, aber es kehren zahlreiche Kicker aus dem Verletztenlager zurück. Warum zum Jahreswechsel für seinen durchaus spielstarken Kader nur zum 15. Tabellenplatz reicht, macht Kottterns Coach an zwei Umständen fest: Zum einen musste der Aufsteiger schon acht Mal die Punkte teilen. Zusammen mit dem BCF Wolfratshausen ist das der Spitzenwert in der Bayernliga Süd. "Sicher wäre der eine oder andere Sieg mehr drin gewesen", räumt Siegfanz ein. Als Hauptgrund für die aktuelle Bilanz sieht der 40-Jährige aber das große Verletzungspech: "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Zum Glück haben wir einen so großen und guten Kader, sonst hätten wir jetzt wohl größere Probleme." 22 Spieler kamen zum Einsatz, nur Michael Liebherr fehlte keine einzige Minute. Anfang November konnte Kottern ein emotionales Allgäu-Derby mit 2:1 für sich entscheiden. Seltsamerweise war danach die Luft raus. "Wir hatten am 19. Spieltag in unserem Derby den 1. FC Sonthofen mit 2:1 geschlagen. Anschließend haben wir die drei letzten Spiele verloren. Das war für mich enttäuschend, das hatte ich mir anders vorgestellt. In diesen drei Spielen, auch wenn da die Gegner Rosenheim, Heimstetten und Pullach hießen, waren wir viel zu leicht zu schlagen", ärgert sich der TSV-Chefanweiser.

Ein neuer Torjäger sollte im Winter kommen: »Das war nicht möglich.«

Ein Problem ist sicher, dass der TSV Kottern neben Johannes Landerer (25), der zehn Mal einnetzen konnte, über zu wenig torgefährliche Akteure verfügt und damit für die Gegner zumeist leicht auszurechnen ist. Tanju Köse (25) bringt es noch auf sechs Volltreffer, aber dann wird`s schon überschaubar. "Es war sicher ein Weihnachtswunsch, da etwas zu verändern, aber das war nicht möglich", bedauert Siegfanz, dass kein weiterer Knipser in den Kemptener Stadtteil gelotst werden konnte. Doch der Chefanweiser gibt sich kämpferisch: "Wir müssen das dann eben über das Kollektiv lösen und das werden wir in den restlichen Spielen auch versuchen. Ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen werden." Vielleicht kann ja auch Erkut Cirak dabei einen Beitrag leisten. Der einzige Winterneuzugang kommt zwar nur aus der Kreisklasse von Türk Gücü Immenstadt, hat aber dort in elf Spielen zehn Treffer erzielt. "Erkut war eigentlich für die zweite Mannschaft geplant, ich habe ihn aber jetzt dazugenommen", hofft Siegfanz, dass der 27-Jährige den Sprung schaffen wird. Ansonsten hat sich mit Umut Akan (20) noch ein junger Angreifer vom Kreisligisten FC Türksport Kempten dem TSV angeschlossen, Abgänge gibt es keine. Siegfanz sehnt die Rückkehr zahlreicher verletzter Leistungsträger geradezu herbei: "Das sind für mich auch alles Neuzugänge, mit denen wir den Klassenerhalt schaffen werden."

Siegfanz: »Die ersten fünf Spiele sind für uns entscheidend.«

Dennoch werden sich die Allgäuer strecken müssen. Es wird darum gehen, enge Spiele für sich zu entscheiden. Acht Remis sprechen nicht unbedingt dafür, in den entscheidenden Phasen den Lucky-Punch setzen zu können. Immerhin kann der TSV auf die Unterstützung seiner Fans bauen: 574 Zuschauer verfolgen im Schnitt die Heimauftritte der Siegfanz-Elf. Bedeutet Platz zwei in der Zuschauergunst, mehr Interessierte zieht nur der SV Kirchanschöring an (613). Die Vorbereitung, die im Allgäu naturgemäß witterungsbedingt schwieriger ist als in anderen Regionen, gestaltet sich bisher positiv. Nur der erste Test gegen Landesliga-Südwest-Primus FC Gundelfingen ging mit 2:3 verloren. Die Partien gegen die Regionalligisten FC Memmingen (3:3) und FC Augsburg II (4:2) verliefen verheißungsvoll. "Für uns ist es ganz wichtig, dass wir zum Start topfit sind. Die ersten fünf Spiele sind für uns entscheidend, denn da geht es gleich gegen die direkten Konkurrenten Ruhmannsfelden, Hankofen, Kirchanschöring, Bogen und Vilzing. Da müssen wir unbedingt punkten. Gelingt uns das, dann haben wir gute Chancen den Klassenerhalt zu schaffen", rechnet Siegfanz vor. Der Rückstand auf die rettenden Plätze beträgt nur zwei Punkte, auch wenn die Konkurrenten teilweise ein Spiel weniger absolviert haben. Siegfanz hält es mit dem Merkelschen Duktus: "Wir schaffen das."





Die Fieberkurve des TSV Kottern:





Aufrufe: 012.2.2016, 12:07 Uhr
Dirk MeierAutor