2024-04-24T13:20:38.835Z

Team Rückblick
Vorbildliches Engagement zeigt nach Meinung seines Trainers Wilsters Kapitän Hinrich Schröder (links). Foto: rst
Vorbildliches Engagement zeigt nach Meinung seines Trainers Wilsters Kapitän Hinrich Schröder (links). Foto: rst

Alemannia Wilster dem Weg zur sorgenfreien Saison

Verbandsligist SVA Wilster ist deutlich stabiler geworden / Trainer Wesemann warnt jedoch vor schwerem Rückrunden-Auftakt

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Eine genaue Platzierung hatte Ulf Wesemann, Trainer des Fußball-Verbandsligisten SVA Wilster vor dem Saisonbeginn als Ziel gar nicht ausgegeben. Vielmehr wollte der Alemannen-Coach sein Team weiter stabilisieren. Im Klartext: das vorhandene Potential regelmäßig abrufen, Fehlerquellen beseitigen und eine sorgenfreie Saison spielen.

Nach bisher 16 Saisonspielen scheint das mehr als gelungen, denn sonst stünde sein Team nicht auf Rang vier; sogar Platz zwei ist in Reichweite. ,,Es ist keine Selbstverständlichkeit, unter den ersten Fünf der Tabelle zu stehen", ist Wesemann mit dem bisher Erreichten zufrieden. ,,An einem guten Tag können wir jeden schlagen, an einem schlechten aber auch gegen fast jeden verlieren." So vermessen, auf Rang zwei zu schielen, wolle man gar nicht sein, sagt er.

Allerdings gab es bisher weitaus mehr gute als schlechte Tage, die Konstanz des immer noch sehr jungen Teams nahm weiter zu. Dabei waren die Ausschläge auf eigenem Platz wesentlich stärker als in der Fremde. Starke Auftritte im heimischen Wilstermarschstadion gegen Todesfelde II (2:1) und Kaltenkirchen (2:0) präsentierten die Schwarz-Weißen ihren Anhängern ebenso wie durchwachsene bis schlechte (1:2 gegen Gadeland, 0:2 gegen Horst, 0:6 gegen Wankendorf). Wesemann: ,,Die Pleite gegen Wankendorf war unsere einzige desolate Vorstellung im bisherigen Saisonverlauf."

Die Heimbilanz ist mit zwölf Zählern aus sieben Spielen denn auch eher unterer Durchschnitt. ,,Unserer Spielweise kommt es schon entgegen, wenn wir nicht gezwungen sind, das Spiel zu bestimmen", erklärt der SVA-Coach.Wesentlich besser lief es also auf Gegners Platz für die Wilsteraner. Das 2:3 in Schackendorf (Wesemann: ,,Dort hätten wir nach 2:0-Führung niemals verlieren dürfen") war die einzige Auswärts-Niederlage. Selbst dem unbesiegten Spitzenreiter TSV Lägerdorf trotzte die Alemannia ein 2:2 ab. Mit 18 Punkten aus neun Partien ist der SVA das drittbeste Auswärtsteam.

Großen Anteil daran hatte die meist konzentriert agierende Defensive vor dem zuverlässigen Torhüter Patrick Welack, obwohl Wesemann des öfteren wegen Verletzung oder Krankheit eingespielte Blöcke umstellen musste. Große Vielseitigkeit bewies dabei vor allem Liga-Debütant Patrick Schliemann. Am liebsten spielt der Youngster, der in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend kickte, in zentraler Rolle. Das konnte er auch, aber gleich auf mehreren Positionen - in der Innenverteidigung, als Sechser und direkt hinter der Spitze auf der ,,Zehn". Aber auch als Außenverteidiger erfüllt er seine Aufgabe klaglos: ,,Egal, wo ich ihn spielen lasse: Er bringt immer die richtige Einstellung mit", lobt Wesemann seinen Youngster. Bis zu seiner Verletzung im Herbst trug mit Alexander Fritz ein weiterer ehemaliger A-Jugendlicher zur Abwehr-Stabilität bei und überzeugte ebenso durch großen Trainingsfleiß. Als Vorbild sieht Wesemann auch hier Kapitän Hinrich Schröder, der trotz zeitintensiver Ausbildung kaum eine Einheit auslasse.

Auch im Angriff profitierte der SVA von seinem ausgeglichenen Kader. Als Nino Lappanese wegen stärkerer beruflicher und familiärer Verpflichtung kürzer treten musste, rückte Janek Reese aus dem linken Mittelfeld in die Sturmspitze und erzielte seitdem eine Vielzahl seiner bisher 15 Saisontreffer - häufig aufgelegt von Dominic Bürger, dem Wesemann ebenfalls eine sehr positive Entwicklung bescheinigt. Zu gern würden sich die Wilsteraner im oberen Drittel festspielen. ,,Viel hängt aber davon ab, dass wir gut durch unser relativ schweres Auftakt-Programm kommen", warnt der Alemannen-Coach.
Aufrufe: 027.1.2016, 17:15 Uhr
SHZ / Michael LemmAutor