Der 34-Jährige begann im Rahmen einer Umschulung ein duales Studium in Köln, doch der Sympathieträger wird am Tivoli weiter als Bindeglied zwischen der ersten Mannschaft und dem Nachwuchs fungieren. Demai suchte selbst seinen Nachfolger: Udo Lipka, 49, und gebürtiger Aachener.
„Meine Familie ist seit Jahrzehnten mit Aachen und der Alemannia verbunden. Es war schon immer mein Wunsch, am Tivoli ein Team zu trainieren“, freute sich Lipka, dessen Bruder Hans-Peter (55) die U 17 von Hertha Walheim in der Mittelrheinliga und Bruder Jürgen (55) den Bezirksligisten DJK FV Haaren trainieren. Lipka, der selbst unter Dieter Kettenhofen mit Alemannia in der Oberliga gespielt hat, war zuletzt Trainer der U 19 von Jugendsport Wenau. „Der Abschied löst schon Wehmut aus, aber aus rein sportlicher Sicht ist das für mich der nächste Schritt“, sagt Lipka, der zuvor im Seniorenbereich unter anderem „Co“ bei Borussia Freialdenhoven und Trainer des damaligen Bezirksligisten FC Rurdorf war.
Da die Bundesliga-Saison bereits am 13. August beginnt, ist Aachens U 17 auch bereits seit zwei Wochen im Training. „Aber die Jungs bekommen zwischendurch noch einmal neun Tage Urlaub, dann geht es am 24. Juli weiter.“ Nicht nur der Coach ist neu, die komplette Mannschaft ebenso – zumindest als U 17. Aus dem Aufstiegsteam der vergangenen Saison ist kein einziger Akteur mehr an Bord – allerdings ausschließlich altersbedingt, denn das Team stammte komplett aus dem Jahrgang 2000.
Aus der eigenen U 16, die in der Qualifikation den Mittelrheinliga-Aufstieg verpasste, kamen 16 Akteure, weitere sechs auswärtige Neuzugänge komplettieren den 22-köpfigen Kader, darunter zwei Keeper. Und mit Stefan Beckers, der unter anderem die U 17 von Germania Dürwiß betreut hat, hat Lipka nun auch einen Co-Trainer zur Seite, den er seit Jahren kennt. Horst Mohr, „Co“ von Demai, wird sich wieder verstärkt um die Koordination der jüngeren Jahrgänge kümmern. Patrick Nettekoven, Keeper und Torwarttrainer der ersten Mannschaft, Thorsten Matt, der ebenfalls für die Torhüter zuständig ist, sowie Athletiktrainer Stefan Kniat komplettieren das Trainerteam.
Ein Saisonziel gibt Lipka nicht aus. „Ziel ist, dass sich die Jungs so schnell wie möglich an die Bundesliga gewöhnen und etablieren“, so Lipka, „die ersten Fünf sind ganz sicher nicht unser Anspruch, aber wir wollen die maximale Ausbeute holen.“ Der Saisonstart hat es für den Aufsteiger in sich: Los geht es am 13. August beim 1. FC Köln, am folgenden Mittwoch kommt Borussia Mönchengladbach, und am 19. August trifft Aachen auf den Nachwuchs von Fortuna Düsseldorf. „Das sind gleich alles etablierte Mannschaften“, musste auch Lipka angesichts des Auftaktprogramms etwas schlucken.
Ein wenig optimistisch stimmt allerdings der Auftritt im Test gegen Liga-Konkurrent Düsseldorf, den Aachen – obwohl nicht vollständig – mit 2:2 gestaltete. „Und bis kurz vor Schluss haben wir sogar geführt“, ist Lipka mit der ersten Trainingsphase, die auch unter dem Motto „Eingewöhnung“ stand, zufrieden. „Schließlich müssen sich die Jungs ja auch an mich gewöhnen“, sagt der A-Lizenz-Inhaber lachend.
„Die Jungs ziehen richtig gut mit“
Bevor es ab Samstag in den Kurzurlaub geht – „die Spieler haben ja dann erst Schulferien, werden aber natürlich Laufpläne erhalten“ – hat Lipka noch eine tägliche Einheit vorgesehen. „Bisher ziehen die Jungs richtig gut mit. Aktuell sind wir noch in der Ausdauerphase, wir versuchen, die Basis für die Saison zu legen.“ Ein erster Leistungstest nach vier Einheiten zeigte gute Werte, die den Coach zufriedenstellten.
Nach dem Kurzurlaub ist am 30. Juli der nächste Test beim VfL Bochum geplant. Weitere Termine sind in der Planung. Offen ist auch noch, wo die Alemannia-U 17 ihre „Heimspielstätte“ haben wird, denn in der Bundesliga muss zwingend auf Naturrasen gespielt werden. Wie in früheren Jahren müssen die jungen Aachener also auswärts zu ihren Heimspielen antreten. „Aktuell prüfen wir gerade die Möglichkeiten, möchten aber am liebsten in Aachen bleiben.“
Externe Neuzugänge: Oussama El Wadnasski, Daiyan Khan (beide Ww. Aachen), Peer Winkens (Wegberg-Beeck) , Joel Saengersdorf, Nicola Collum (beide Wenau), Max Bosch (Rheinsüd Köln) - alle übrgen Spieler kommen aus der eigenen U 16