2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Celal Kanli (rechts) hat sich zu einem fast schon kompletten Fußballer entwickelt. Seinem energischen Nachsetzen ist die Führung zu verdanken. Inzwischen arbeitet er auch defensiv gut mit., Foto: ?Luhr
Celal Kanli (rechts) hat sich zu einem fast schon kompletten Fußballer entwickelt. Seinem energischen Nachsetzen ist die Führung zu verdanken. Inzwischen arbeitet er auch defensiv gut mit., Foto: ?Luhr

Albrecht "macht den Deckel drauf"

Ein Tor für Mo Redjeb - SV 09 feiert gegen starken FC Hürth einen "dreckigen" Sieg

Endlich war mal richtig „Feuer” unterm Tribünendach in Bergisch Gladbach. Das Spiel war nichts für schwache Nerven. Ohne die routinierten Spieler Cebulla , Dreiner und von Lampe wäre dieser „dreckige” Sieg gegen den FC Hürth nicht zustande gekommen.

SV Bergisch Gladbach 09 — FC Hürth (4:2 (3:1). Über das 1:0 wird im Lager des FC Hürth noch Wochen diskutiert werden. War der Ball schon hinter der Linie, als Celal Kanli ihn erlief und aufs leere Tor zielte? War er das nicht, wird Torwart Akyol sich fragen lassen müssen, was sein Ausflug an die Grundlinie sollte.

Die Einen meinen so, die Anderen anders. Entscheidend ist, was der Schiedsrichter sagt. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten Hashuan Anwar gab Schiri Bonczek aus Bonn den Treffer: 1:0 (26. Spielminute).

Schon ab der 1. Minute fragten sich die Fans aus dem 09-Fanlager, wie der FC Hürth ans Ende der Tabelle gelangt. Der Gast spielt und kombiniert stark, kommt zu Chancen. In der 15. Minute (gegen Michael Schmitz), in der 18. Minute (wieder gegen Michael Schmitz), in der 25. Minute gegen Friesdorf rettet Cebulla jeweils großartig.

Über das 1:0 der 09er ward bereits berichtet. Yannick Albrechts starke Vorarbeit in der 29. Minute nutzt Shabani zum 2:0. Zdebel stellt sein System von 4-1-4-1 auf 4-2-3-1 um. Kosak erzielt das 3:0 (38.).

SV 09 macht es in Halbzeit eins im Stile einer Spitzenmannschaft, ist effektiv im Verwerten der Torchancen, in einer hektisch geführten ersten Hälfte aber fußballerisch gleichwertig.

Das ändert sich ab Minute 46. Wie berichtet, hatte Lukas Völker Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 3:1 verkürzt und seinem Team damit neue Hoffnung gegeben. Der FCH kommt entschlossen aus der Kabine und berennt das Tor der 09er. Die Gastgeber bekommen keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Eine Angriffswelle löst die nächste ab. Der FCH hat die absolute Lufthoheit bei Ecken und Freistößen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Tor für die Gäste fiel. In der 70. Minute war es so weit: Michael Schmitz trifft zum 3:2. Das Spiel droht zu kippen. Die neu formierte Viererkette gerät unter Dauerdruck, hält aber stand. Gäste-Trainer Heitmann bringt Torjäger Serkan Okutan, 09 wechselt Burger und Paffrath ein.

Schmerzlich vermisst wird Innenverteidiger Mo Redjeb: seine Kopfballstärke, seine Entschlossenheit im Zweikampf. Schlimme Nachricht für den jungen Spieler: Nach einer verschleppten Erkältung laboriert er an einer Herzmuskelentzündung, hat strenges Sportverbot bis November. Ein herber Verlust für die 09er.

Als in der 4. Minute der Nachspielzeit Albrecht vollendete, was Shabani kurz zuvor misslang, im Strafraum den Torwart „ausguckt” und zum 4:2 trifft, zeigt 09, dass diese Spieler eine Mannschaft sind. Gemeinsam halten sie das Trikot mit der Nummer vier, das von Mo Redjeb, hoch. Sie widmen ihm das Tor.

Trainer Thomas Zdebel: „Wir haben heute mit drei Spielern aus dem Jahrgang 1996 gespielt. Wir dürfen von ihnen nicht zu viel verlangen. Wir wissen, wir haben nach der Pause nicht viel gut gemacht. Wir wissen aber auch, dass die Moral stimmt.”

SV Bergisch Gladbach 09: Cebulla, Mostowfi (74. Paffrath), Dreiner, Özdemir, Schmitz, von Lampe, Heider, Kossak, (74. Burger), Kanli (62. Isken), Shabani, Albrecht

FC Hürth: Akyol, Ziegler, Papoulidis (86. Wiking), Schäfer, Friesdorf, Völker, Michael Schmitz, Keshta, Nico Schmitz, Vaaßen, Buchholz (76. Okutan).

Tore: 1:0 Kanli (26.), 2:0 Shabani (29.), 3:0 Kosak) (38.), 3:1 Völker (45.), 3:2 M. Schmitz (70.), 4:2 Albrecht (94.)

Schiri: Bonczek (Bonn) - Zuschauer: 175

Aufrufe: 020.9.2015, 20:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Ellis RiesingerAutor