2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Alberweiler stürmte mit einem 11:1-Erfolg gegen Tettnang in die Regionalliga. Foto: Volker Strohmaier
Der SV Alberweiler stürmte mit einem 11:1-Erfolg gegen Tettnang in die Regionalliga. Foto: Volker Strohmaier

Alberweiler ist nun Drittligist

Fußball, Oberliga Frauen: SVA macht Titel und Aufstieg durch 11:1 gegen Tettnang perfekt

Alberweiler / sz - Der SV Alberweiler spielt in der kommenden Saison in der Frauenfußball-Regionalliga Süd. Das Team von Trainer Bernard Stvoric machte am letzten Spieltag zu Hause durch einen 11:1 (6:0)-Kantersieg gegen den TSV Tettnang den Meistertitel in der Oberliga und den Sprung in die dritthöchste Frauen-Spielklasse in Deutschland perfekt.

Als der souverän leitende Schiedsrichter Fabian Baiz (Wangen) die Partie in Alberweiler abpfiff, gab es in der Hessenbühl-Arena kein Halten mehr. Die komplette Ersatzbank stürmte das Spielfeld, die SVA-Spielerinnen fielen sich in die Arme und tanzten ausgelassen. "So sehen Sieger aus"-Sprechchöre machten die Runde und nachdem Rolf Niggel, Vorsitzender des Spielausschusses des Württembergischen Fußballverbands (WFV), den Meisterwimpel samt Trophäe überreicht hatte, nahm die Titelsause ihren Lauf.

Bernard Stvoric schossen nach der Siegerehrung die Tränen in die Augen, der SVA-Vorsitzende Martin Kaiser nahm ihn in die Arme und schnell war der Meistertrainer wieder mittendrin im Trubel. "Mir fehlen die Worte. An den Meistertitel war vor drei Wochen nicht zu denken. Meine Mannschaft hat einen riesen Endspurt hingelegt. Das Spiel heute war einfach nur überragend. Ich bin einfach stolz auf meine Mädels", freute sich der 43-Jährige, der nach der Saison als Frauen-Trainer beim SVA aufhört. "Die Mädels haben mir ein riesen Geschenk zum Abschied gemacht. Auch das ganze Trainerteam hat einen sehr großen Anteil am Titel." Letztes Ziel in dieser Saison ist laut Stvoric nun, auch noch in Sindelfingen den WFV-Pokal gewinnen zu wollen: "Das wäre eine zusätzliche Krönung der Saison."

Das dürfte auch Sonja Dobler so sehen. Die Teamälteste mit 25 Jahren, die nach der Saison ihre Karriere beendet, war vor ihrem letzten Ligaspiel im SVA-Trikot verabschiedet worden und hatte danach zwei Treffer zum Kantersieg beigesteuert. "Es ist einfach toll, den Meistertitel geholt zu haben. Jetzt können meine Mädels in der Regionalliga spielen, was mich riesig für sie freut und auch für Alberweiler", strahlte Dobler übers ganze Gesicht. "Auch heute war wieder der ganze Ort da. Da musste es ja einfach klappen mit dem Meistertitel. Ich bin einfach nur stolz zu diesem Team zu, gehören."

Schneider ist beste Torjägerin

Gleich dreimal hatte sich Kerstin Schneider gegen Tettnang in die Torschützenliste eingetragen. "Es fühlt sich unbeschreiblich an. Niemand hat zwischenzeitlich mehr damit gerechnet, dass wir noch Meister werden können. Umso cooler ist es, dass wir es jetzt geschafft haben", zeigte sich die SVA-Stürmerin wie ihre Mitspielerinnen überglücklich. "Jetzt freuen wir uns auf die Regionalliga und feiern erst mal richtig." Schneider hatte gleich doppelt Grund zu feiern, mit insgesamt 13 Treffern schloss sie die Saison als beste Torjägerin der Oberliga ab.

Dobler eröffnet Torreigen

Sonja Dobler hatte den Torreigen in der Hessenbühl-Arena eröffnet. Nach einer Flanke besorgte sie per Kopf das frühe 1:0 für den SVA (13.). Auch danach blieb Alberweiler am Drücker, Tamara Würstle legte auf Vorlage von Dobler schnell das 2:0 nach (23.). Sieben Minuten später schickte Würstle mit einem Pass in die Gasse Kerstin Schneider auf die Reise, die zum 3:0 vollendete (30.). Auch das 4:0 ging auf das Konto von Schneider (32.). Keine sechzig Sekunden waren vergangen, da stand es auch schon 5:0 – Dobler hatte zum zweiten Mal getroffen. Kurz vor dem Pausenpfiff markierte Laura Mohr das 6:0 (43.). Die beste Chance für Tettnang in Hälfte eins vergab Angelika Maldoner, deren Schuss aus 20 Metern das SVA-Tor um einen halben Meter verfehlte (38.).

Trotz des klaren Rückstands gab sich der TSV auch im zweiten Durchgang nicht auf und kämpfte weiter. Die Partie blieb jedoch einseitig, Alberweiler war an diesem Tag in allen Belangen überlegen. Nachdem Schneider Sekunden zuvor noch den Pfosten getroffen hatte, netzte sie in der 48. Minute zum 7:0 ein. Kaum war der Torjubel verstummt, traf Alberina Syla zum 8:0 (50.). Die weiteren Tore für den SVA erzielten Würstle (53.), Syla (63.) und Leonie Schick (76.). Den Ehrentreffer für Tettnang steuerte Natalie Kaiser mit einem Schuss aus 17 Metern bei (88.).

"Wir haben nicht die richtige Einstellung zum Spiel gefunden. Nach dem Pokalspiel gegen Alberweiler am Donnerstag (2:0 für den SVA, Anm. d. Redaktion) ist die ganze Anspannung abgefallen, da war es noch ein offenes Spiel", bilanzierte ein trotz der Klatsche nicht wirklich enttäuschter TSV-Trainer Alexander Haag. "Wir haben 90 Minuten gekämpft und nie aufgegeben, das ist das Positive. Das Ergebnis geht absolut in Ordnung. Glückwunsch an Alberweiler, der SVA ist ein verdienter Meister."

SV Alberweiler – TSV Tettnang 11:1 (6:0). SVA: Geiselhart – L. Mohr (43. Schoch), Schad, Gaus, Friese – Würstle (50. Rapp), Dobler (50. Schick), Stvoric, Bucher – Herle, Schneider (48. Syla). SR: Baiz (Wangen). Tore: 1:0, 5:0 Dobler (13., 33.), 2:0, 9:0 Würstle (23., 53.), 3:0, 4:0, 7:0 Schneider (30., 32., 48.), 6:0 L. Mohr (43.), 8:0, 10:0 Syla (50., 63.), 11:0 Schick (76.), 11:1 Kaiser (88.). Z.: 450.

Aufrufe: 028.5.2017, 20:19 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Felix GaberAutor