2024-03-28T15:56:44.387Z

Analyse
Für David Englisch (am Ball) und die Kicker des TSV Aindling geht es aufwärts nach dem Erfolg gegen den SC Fürstenfeldbruck.	F.: Ramona Eberle
Für David Englisch (am Ball) und die Kicker des TSV Aindling geht es aufwärts nach dem Erfolg gegen den SC Fürstenfeldbruck. F.: Ramona Eberle

Aindling schwimmt auf der Jugendwelle

Beim 1:0 gegen Fürstenfeldbruck sind beim Gewinner-Team nur zwei Feldspieler älter als 23 Jahre

Nach einem Sieg stellt man als Trainer bei der Pressekonferenz in der Regel zuerst den Erfolg seiner Schützlinge heraus. Roland Bahl wich am Freitagabend davon ab. Ehe er das 1:0 des TSV Aindling über den SC Fürstenfeldbruck kommentierte, blickte er noch mal zurück auf die 1:6-Abfuhr eine Woche zuvor in Kottern. Dieses halbe Dutzend an Gegentreffern hatte die Mannschaft so hart getroffen wie die Fans. Da tauchen dann schon mal kritische Fragen auf, die ans Eingemachte rühren: Kann dieser Kader die Landesliga verteidigen? Die Antwort darauf gab es gegen Bruck.

Die Aindlinger haben durchaus die Qualität dazu, auch wenn eine Reihe von Kickern nicht zur Verfügung stand. Warum es dennoch klappte mit dem erhofften „Dreier“, erklärte Josef Kigle, der Vorstand Spielbetrieb: „Die Mannschaft hat den Sieg verdient, weil sie gekämpft hat bis zum Schluss.“

Gästetrainer Tarik Sarisakal stellte das Engagement der Gastgeber ebenso heraus wie das seiner Leute: „Aindling hat aufopferungsvoll gekämpft, meine Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft.“ Also wäre ein Unentschieden das gerechte Resultat gewesen, meinte Sarisakal. Doch da spielten die Hausherren nicht mit. Sie wirkten ungemein gefestigt, nicht einmal in der Nachspielzeit gerieten sie ins Schwimmen. Das war durchaus beachtlich, denn diesmal war der Kader ungewöhnlich jung. Von den zwölf eingesetzten Feldspielern waren genau zwei älter als 23, nämlich Johannes Putz, 29, und Alexander Lammer, 30. Zu dieser Jugendwelle passte es auch, dass mit Patrick Modes ein 21-Jähriger die Kapitänsbinde trug. „War ein toller Kampf der Mannschaft“, sagte Roland Bahl, der sich über den enormen Fleiß freute, der gerade auf dem tiefen, rutschigen Boden erforderlich war. „Spielerische Elemente waren auch drin. Wir haben richtig gearbeitet.“ Ein zweites Tor hätte er sich noch gewünscht.

Das wäre auch drin gewesen, wenn Schiedsrichterin Monika Pieczonka im zweiten Abschnitt auf Elfmeter entschieden hätte. „Die Spieler haben mir gesagt“, so Bahl, „dass das Foul an Lammer im Strafraum war. Vielleicht konnte sie aufgrund der Witterung die Linie nicht mehr richtig sehen.“ Nun sind die Aussichten auf ein dauerhaftes Verweilen im Mittelfeld gestiegen. Gelingt am kommenden Sonntag der nächste Heimsieg gegen Ottobeuren, könnte der TSV Aindling bereits 18 Zähler vorweisen. Dann wird auch Tobias Völker wieder mit von der Partie sein. Er wäre am Freitag rechtzeitig am Schüsselhauser Kreuz eingetroffen, wenn sein Flugzeug in Amerika pünktlich abgehoben hätte und nicht erst mit einigen Stunden Verspätung.

Aufrufe: 015.9.2014, 12:20 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor