2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Kotterns Sinan Yilmaz (Mitte) setzt sich in dieser Szene gegen die beiden Meringer Maximilian Lutz (links) und Bajram Gocevic durch. Für den MSV gab es in Kottern einmal mehr nichts zu erben ? das Team von Trainer Günter Bayer verlor mit 1:3. 		F.: Michael Oswald
Kotterns Sinan Yilmaz (Mitte) setzt sich in dieser Szene gegen die beiden Meringer Maximilian Lutz (links) und Bajram Gocevic durch. Für den MSV gab es in Kottern einmal mehr nichts zu erben ? das Team von Trainer Günter Bayer verlor mit 1:3. F.: Michael Oswald

Das Allgäu ist keine Reise wert

Sowohl der TSV Nördlingen als auch der FC Affing und SV Mering müssen dort die Segel streichen +++ Torreicher Spieltag

Was sich am Freitagabend mit zwölf Treffer in zwei Spielen schon angedeutet hatte, setzte sich über den ganzen vierten Spieltag der Landesliga Südwest fort. Ingesamt gab es 41 Tore in neun Partien zu bejubeln. Wobei insbesondere die Allgäuer Teams Heimstärke bewiesen. Der TSV Ottobeuren deklassierte bei seinem Premierensieg den TSV Nördlingen mit 6:1, der TSV Kottern schlug den SV Mering 3:1 und auch die SpVgg Kaufbeuren fand durch das 2:0 gegen den FC Affing wieder auf die Erfolgsspur. Zudem feierte Neuling SV Egg an der Günz ein deutliches 5:1 vor eigenem Publikum - allerdings in einem reinen Allgäuer Duell. Turbulent ging es auch in Dinkelsbühl zu, wo der FC Gundelfingen zu einem 2:2 kam.
TSV Kottern - SV Mering 3:1
Das schöne Allgäu war für den SV Mering wieder einmal keine Reise wert. Merings Trainer Günter Bayer brachte es nach den 90 Minuten auf den Punkt: „Wir hatten wieder einmal das gleiche Problem – wir haben uns eine Unzahl von guten Chancen herausgespielt, aber eben nur eine einzige verwertet.“ Die Moral seiner Truppe sei vollkommen intakt gewesen. Nach einer etwas verschlafenen Anfangsphase und dem daraus resultierenden recht frühen 0:2-Rückstand gaben nämlich die rotgewandeten Kicker aus der Paargemeinde den Ton an – und nach dem 1:2 durch Maximilian Lutz noch vor dem Seitenwechsel war der MSV das klar spielbestimmende Team.
Viel hatten sich die Meringer in dem Duell zweier Teams, die mit zum Kreis der Titelanwärter gezählt werden, vorgenommen. Doch der MSV wurde ziemlich kalt erwischt, denn nach 33 Minuten führten die Hausherren schon durch Tore von Johannes Zwickl (25.) und Marc Penz (33.) mit 2:0. Das erste Tor war von den Allgäuern schön herausgespielt worden, beim zweiten indes leisteten die Gäste tatkräftige Mithilfe. „Das zweite Tor haben wir unserem laschen Defensivverhalten zu verdanken. Da waren wir einfach zweimal zu weit weg von den Leuten und dafür wirst du eben bestraft“, ärgerte sich Günter Bayer.
Doch wie gesagt, Mering bewies Moral und nur zwei Minuten nach dem 0:2 keimte wieder Hoffnung auf. Maximilian Lutz hatte mit einem satten Schuss aus 18 Metern auf 1:2 verkürzt und Mering bekam in der Folge mehr und mehr Oberwasser. „Man hat gespürt, da geht noch was“, erzählte auch Merings Trainer am Tag nach dem Spiel. Nach dem Seitenwechsel war nun eindeutig der Gast die bessere Mannschaft und die rund 330 Zuschauer erlebten fast ein Spiel auf ein Tor – auf das des TSV Kottern. Doch die Meringer scheiterten einmal mehr an ihrer Abschlussschwäche, ein Tor wollte einfach nicht gelingen.
Die größte Ausgleichschance bot sich dabei Neuzugang Marcel Pietruska – der nach einem Foul an Simon Huber zum Elfmeter antrat. Doch der Ex-Friedberger scheiterte an Kotterns Keeper Michael Liebherr. Trainer Bayer wollte dem jungen Stürmer keine Vorwürfe machen. „Das passiert halt – nur wer den Mut hat, zu schießen, kann auch mal scheitern“, so Bayer. Der etatmäßige Elfmeterschütze Manuel Müller fehlte aufgrund einer Roten Karte.
„Hätten wir in dieser Szene das 2:2 gemacht, dann wäre das die Wende gewesen und wir hätten das Spiel gewonnen“, war sich Bayer sicher. Doch für hätte, wenn und aber gibt es im Fußball eben nichts – und für vergebene Chancen genauso wenig. Die Meringer hatten noch Möglichkeiten, unter anderem einen Lattenschuss von Huber, aber ein Treffer sprang nicht mehr heraus.
Der fiel nach 72 Minuten dann auf kuriose Weise auf der anderen Seite. Bei einem Konter wurde Merings Mozaffari von einem Kotterner per Beinstellen aus dem Spiel genommen, Johannes Landerer lief allein auf Torhüter Wolf zu und machte das entscheidende 3:1.
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien) - Zuschauer: 325

Tore: 1:0 Johannes Zwickl (25.), 2:0 Marc Penz (33.), 2:1 Maximilian Lutz (35.), 3:1 Johannes Landerer (72.)

Besonderes Vorkommnis: Marcel Pietruska (SV Mering) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Michael Liebherr (55.)

SC Oberweikertshofen - SC Ichenhausen 1:5
Die Fans sahen ein Spitzenspiel auf hohem Niveau, bei dem zu Beginn noch niemand mit einem derart klaren Ergebnis rechnete. Denn den ersten Treffer machten die Gastgeber: Nach einer flüssigen Kombination tunnelte Ilija Sivonjic SCI-Torwart Simon Zeiser und schoss seine Farben in Führung (4.). Die Ichenhauser brauchten einige Minuten, um ins Spiel zu finden, schlugen dann aber eiskalt zu. Martin Wenni nutzte eine Kopfballvorlage von Timo Pape zum Ausgleich (18.). Simon Hille hätte zehn Minuten später sogar die Führung erzielen können, scheiterte aber am starken Oberweikertshofer Schlussmann Tobias Hellmann. Nach weiteren guten Offensivaktionen auf beiden Seiten war es Stefan Selig, der den SCI kurz vor der Pause in Führung schoss: Er drückte den Ball nach einer Ecke von Christoph Schiller ins Tor (44.).
Nach der Pause rettete Simon Zeiser den Ichenhausern mit einer tollen Parade gegen SCO-Spielertrainer Florian Hönisch die Führung (55.). Auf der Gegenseite lenkte Hellmann einen 14-Meter-Schuss von Sebastian Hofmiller übers Tor (62.). Kurz darauf blieb aber Ichenhausens Torjäger Sieger in diesem Duell: Er köpfte den von Christoph Schiller in den Strafraum geflankten Ball in die Maschen (66.). Und das Duell fand eine dritte Episode: Diesmal entschärfte der Torwart einen Konter der Ichenhauser: Bernd Günther hatte Hofmiller mit einem Querpass freigespielt (70.).
Doch Ichenhausen blieb jetzt am Drücker und ließ keine Aufholjagd der Gastgeber mehr zu. Im Gegenteil: Die Schützlinge von Trainer Oliver Schmid schraubten die Führung noch einmal nach oben. Stefan Selig erzielte sein zweites Tor an diesem Tag und zirkelte den Ball bei einem Freistoß aus 20 Metern ins Gehäuse der Oberweikertshofer (85.). Den Schlusspunkt setzte Bernd Günther für den SCI: Er stand nach einem Konter ganz alleine vor Hellmann, behielt die Nerven und schob den Ball flach ein (90.+1).
Schiedsrichter: Christian Struyk (Türk Marktoberdorf) - Zuschauer: 270
Tore: 1:0 Ilija Sivonjic (4.), 1:1 Martin Wenni (18.), 1:2 Stefan Selig (42.), 1:3 Sebastian Hofmiller (67.), 1:4 Stefan Selig (85.), 1:5 Bernd Günther (90.)

FV Illertissen II - SC Fürstenfeldbruck 3:1
Erstmals in dieser Saison ging Torjäger Dominik Trautmann leer aus und trotzdem gewann der FV Illertissen II gegen den SC Fürstenfeldbruck. Chancen zu Saisontreffer Nummer acht hatte Trautmann zwar, aber alleine in den ersten 20 Minuten vergab er zwei Hochkaräter. In die Bresche sprang diesmal Ilir Tupella. Er erzielte nach einer feinen Einzelleistung die frühe Führung für den FVI, der die Partie in Halbzeit eins sicher im Griff hatte.
Erneut Trautmann verschmähte nach Seitenwechsel allerdings die Chance zur Entscheidung und ein Konter im direkten Gegenzug brachte dann den Ausgleich für Fürstenfeldbruck durch Fries (66.). Vier Minuten später gelang Sascha Endres nach einem Eckball die erneute FVI-Führung. Die Hausherren hatten anschließend zwei Mal Glück bei Alutreffern des Gegners (85., 88.). Erst in der Nachspielzeit machte Dominic Robinson den Sack zu. Diesmal konterten die Hausherren im eigenen Stadion.
Schiedsrichter: Florian Neiber (Wasserburg) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Ilir Tupella (10.), 1:1 Uli Fries (66.), 2:1 Sascha Endres (70.), 3:1 Dominic Robinson (90.+2)

Sportfreunde Dinkelsbühl - FC Gundelfingen 2:2
Viel mehr kann ein Fußballspiel den Zuschauern gar nicht bieten. Vier Treffer, zwei Platzverweise, zwei blutüberströmte Akteure, ein umgekippter Linienrichter und eine erfolgreiche Aufholjagd des gehandicapten FC Gundelfingen gab es beim Gastspiel in Dinkelsbühl zu bestaunen.
„Hut ab, was für ein Kampf. Für mich ist dieses 2:2 mehr wert als ein lockerer 5:0-Sieg“, meinte Gundelfingens Trainer Stefan Anderl kurz nach Abpfiff in Richtung seiner versammelten Truppe. Obwohl auch ein 5:0 für die Gärtnerstädter in der verrückten Partie nicht unmöglich war.
Nachdem sich vor der Abfahrt Julian Eberhardt krank abgemeldet hatte, musste Anderl sein Team umstellen. Kevin Lohr rückte ins Mittelfeld – und war dort genau vier Minuten im Einsatz. Denn dann prallten David Anzenhofer und der Dinkelsbühler Paul Raddatz in der Luft zusammen. Beide zogen sich einen Brummschädel samt Platzwunde zu und mussten im Krankenhaus genäht werden. Schiedsrichter-Assistent Lukas Steigerwald wurde bei dem Anblick schummrig und musste sich erst einmal hinlegen. Nach zehnminütiger Unterbrechung war aber wenigstens er wieder einsatzfähig und stand wieder an der Linie.
Zwar waren die Gundelfinger spielerisch überlegen und besaßen nicht nur durch Christoph Müller (12.), Christoph Schnelle (33.), Stefan Winkler (37.) oder Stefan Schimmer (38.) sehr gute Möglichkeiten zur Führung, zur Pause lagen sie aber nach dem von Tobias Babel erfolgreich abgeschlossenen Konter mit 0:1 (31.) im Rückstand.
Auch nach dem Seitenwechsel gab der FCG den Ton an, als allerdings Tim Müller nach 63 Minuten auf 2:0 erhöhte, schien die Partie entschieden. Doch „Joker“ Daniel Dewein stach nach Zuspiel von René Schröder zum 2:1 und alles war wieder offen. Und selbst als Kevin Lohr nach einem von Referee Manuel Steigerwald als „Notbremse“ interpretierten Foul an Tim Müller vorzeitig vom Platz musste, drängten die Gundelfinger auf den Ausgleich. Der war in der 83. Minute fällig, als Dinkelsbühls Sebastian Arold durch den halben Strafraum hindurch am Trikot von Manuel Feil zerrte. Auf Zeichen des Assistenten entschied Steigerwald schließlich auf Elfmeter und Manuel Müller verwandelte zum 2:2.
Mehr war nicht mehr drin, weil kurz darauf Daniel Dewein ebenfalls den roten Karton sah. „Er wird mit einem Karatesprung Richtung Ball attackiert, doch das hat der Schiedsrichter nicht gesehen. Nur, dass sich Daniel den Gegner danach mit ausgestreckten Armen vom Leib hielt“, schildert Anderl die Szene. Doch auch der zweite Platzverweis hat Dinkelsbühl nichts mehr genutzt, denn auch in der mehr als vierminütigen Nachspielzeit blieb es beim 2:2 in einem Spiel für die Geschichtsbücher.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Gräfendorf) - Zuschauer: 310
Tore: 1:0 Tobias Babel (31.), 2:0 Tim Müller (63.), 2:1 Daniel Dewein (65.), 2:2 Manuel Müller (83./Foulelfmeter)
Rote Karten: Kevin Lohr (71./FC Gundelfingen/Notbremse), Daniel Dewein (84./FC Gundelfingen/Unsportlichkeit)

SV Planegg-Krailling - FC Memmingen II 2:0
Trotz der nach Meinung von Trainer Andreas Köstner besten Saisonleistung reichte es für den FC Memmingen II nicht zu etwas Zählbarem. Köstner machte seiner Mannschaft keinen Vorwurf: „Jeder hat für jeden gearbeitet“.
Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte ohne großartige Gelegenheiten machten zunächst die Gastgeber mehr Dampf. FCM-Torhüter Philipp Beigl war bei einem von ihm verschuldeten Foulelfmeter noch dran und lenkte den Ball an den Pfosten, im Nachschuss war Tobias Schöglmann dennoch zum 1:0 (59.) erfolgreich. Fünf Minuten später jubelten die Memminger, doch Schiedsrichter Salb sah den Freistoßtreffer von Julian Feneberg nicht hinter der Linie. Kurz darauf blieb auch der eigentlich fällige Pfiff des Unparteiischen aus, als Matthias Stützle im Strafraum gefoult wurde und die Partie nur mit Mühe zu Ende spielen konnte. Planegg sorgte durch Thomas Meyer – allerdings aus abseitsverdächtiger Position – mit dem 2:0 (70.) für die Vorentscheidung. Weiteres Pech für die FCM-Reservisten, dass sich Vinko Sapina ohne Fremdeinwirkung verletzte und für das Mittwoch-Heimspiel gegen den TSV Kottern ausfallen wird.
Schiedsrichter: Ben-Erik Salb (FC Eintracht München) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Tobias Schöglmann (59.), 2:0 Thomas Meyer (70.)


Symbolisch: Julian Lechner vom FC Affing rutscht aus und Kaufbeurens Lukas Greif geht vorbei. Die Lechrainer unterlagen mit 0:2. F.: Reinhold Rummel

SpVgg Kaufbeuren - FC Affing 2:0
Es gibt Arbeitstage im Leben eines Fußballers, da wäre man besser nicht auf den Platz gelaufen. So einen Tag hatte Mannschaftsführer Armin Failer beim Auswärtsspiel des FC Affing in Kaufbeuren. Nach 36 Spielminuten unterlief ihm bei einem Rettungsversuch ein klassisches Eigentor. Dem nicht genug, schickte ihn Schiedsrichter Christian Keck kurz vor dem Spielende mit der Roten Karte in die Kabine. Er hatte den davon eilenden Furkan Kircicek mit einer Notbremse an der Strafraumgrenze „gestoppt“. Plus: Der folgende Freistoß wurde von Alexander Schmidbauer versenkt.
Entsprechend sauer war FC Affings Coach Klaus Wünsch nach der 0:2-Auswärtspleite seiner Truppe: „Ich bin maßlos enttäuscht über das Auftreten. Wir waren eine Halbzeit überhaupt nicht auf dem Platz.“ Auch als das Flutlicht eingeschaltet wurde, ging der Affinger Truppe kein Licht auf. Vielmehr brachte man es fertig, die bis dahin nicht sattelfeste Kaufbeurer Abwehrreihe – elf Gegentreffer in drei Spielen – nie ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Bei der Spielvereinigung ist der Knoten im vierten Anlauf geplatzt. Aber nicht weil man eine landesligataugliche Leistung ablieferte, sondern einfach mehr Leidenschaft und Einsatzwillen präsentierte.
Viel zu zaghaft waren die Bemühungen im Spielaufbau bei den Rot-Schwarzen. Hatte man zu Beginn noch das Gefühl, man wollte die Heimelf damit aus der Defensive locken, wurde mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher, dass es an zündenden Ideen im Aufbau und an technischen Fertigkeiten im Affinger Spiel fehlt. Fast schon hilflos wurden die Bälle hoch in Richtung Strafraum geschlagen – Simon Knauer und Michael Eibel hatten aber keine Chance, diese zu erreichen. SpVgg-Spielführer Benjamin Kleiner stand immer wieder richtig und klärte. Und dann machte man es der sehr biederen Heimelf auch noch sehr leicht, in Führung zu gehen. Völlig blank war die linke Defensivseite, als Lukas Zink über die rechte Außenbahn spazierte. Die messerscharfe flache Hereingabe war an Fabian Freudling adressiert – Affings Kapitän Failer grätschte dazwischen um zu klären, aber der Ball kullerte an Torhüter Florian Riegel vorbei ins eigene Tor. Die Allgäuer führten wie aus dem Nichts nach 36. Spielminuten.
Affings Coach Wünsch reagierte zum Seitenwechsel und brachte mit Stefan Nießeler einen Offensivspieler – von Affinger Torgefährlichkeit war aber weiterhin wenig zu sehen. Kaufbeuren setzte dagegen Nadelstiche. Der eingewechselte Furkan Kiricicek scheiterte an Torhüter Riegel (69.) und Fabian Freundling konnte in höchster Not gerade noch von Benjamin Woltmann geblockt werden (74.). Erst mit der Einwechslung von Manuel Steinherr entwickelte sich so etwas wie Affinger Druck. Simon Knauer feuerte einen ersten strammen Schuss aus 22 Meter ab, der knapp vorbei strich und dann klärte Torhüter Schmelz den Schuss von René Hamann (82.). Richtig Zwingendes blieb aber Fehlanzeige. Nein, es kam sogar noch schlimmer. Armin Failer kam bei einem Tackling gegen Kiricicek einen Schritt zu spät. Konsequenz: Rot und Freistoß von der Strafraumgrenze. Den schlenzte Alexander Schmidbauer aus 17 Metern an einer Vier-Mann-Abwehrmauer vorbei zum 2:0-Endstand.
Schiedsrichter: Christian Keck (FC Grünbach) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Armin Failer (36./Eigentor), 2:0 Alexander Schmidbauer (90.+1)
Rote Karte: Armin Failer (90./FC Affing/Notbremse)

TSV Ottobeuren - TSV Nördlingen 6:1
Tags zuvor tanzte Tobias Luderschmid, der Trainer des TSV Nördlingen, bei seiner eigenen Hochzeit noch den Brautwalzer - um dann zu erleben, wie der TSV Ottobeuren mit seiner Mannschaft Jive, Rumba und Foxtrott hintereinander tanzte. Die Rieser gingen mit 1:6 förmlich unter – der erste Saisonsieg der Unterallgäuer war gleichzeitig die erste Saisonniederlage der Nördlinger.
Die 90 Minuten haben in ihrer vollen Länge gezeigt, was die Mannschaft noch lernen muss. Heute hat man gesehen, wo unsere sportlichen und mentalen Schwächen sind“, meinte Coach Luderschmid nach dem Spiel, das eigentlich vielversprechend begann, denn Andreas Kaiser mit einem Distanzschuss und Philipp Buser nach einem Absatzkick von Sven Rotzer zielten nur knapp vorbei. Bis zum Führungstor in der 19. Minute hatten die Gastgeber nur eine gute Offensivszene, doch Torwart Daniel Wagner lenkte den Schuss von Julian Frei zur Ecke (8.). Beim 1:0 setzte sich erneut Frei gleich gegen mehrere Nördlinger im Zweikampf durch und traf unhaltbar ins lange Eck. Den Riesern unterliefen immer wieder Fehler im Spielaufbau und über einen ganz langen Zeitraum war eine Flanke von Nico Oefele auf den knapp verpassenden Rotzer die einzige bemerkenswerte Aktion (25.). In der 35. Minute das 2:0, als Stefan Raab einen Freistoß von Marc Michels, der über 40 Meter in der Luft war, mit dem Kopf ins eigene Tor verlängerte. Ein 2:1 zur Pause war zwar möglich, doch nach einer Freistoßflanke von Buser köpfte Raab an die Latte (44.).
Auch gleich nach der Pause hätte das Spiel durchaus einen anderen Verlauf nehmen können, doch Rotzer holte zweimal aus guter Position nur jeweils Eckstöße heraus. „Das 2:1 muss zwingend fallen und dem 1:0 und dem 3:0 gingen individuelle Fehler voraus, da haben wir schlecht verteidigt“, monierte Luderschmid. Zwischen der 50. und 54. Minute gelangen den Einheimischen drei Tore. Das 3:0 war ein Freistoß von Michael Aurbacher in den Winkel, beim 4:0 parierte Torwart Wagner noch klasse gegen Aurbacher, doch der Abpraller fiel genau in den Laufweg von Manuel Fischer. Beim 5:0 versenkte erneut Aurbacher einen Freistoß, diesmal ins untere Eck.
Der an diesem Tage offensiv auffälligste Rieser, Philipp Buser, verkürzte in der 56. Minute auf 1:5. Nun spielten die Gäste endlich mit Zug nach vorne, doch Buser per Freistoß, Helmschrott beim Abpraller und wieder Buser mit einem Schuss an den Innenpfosten haderten mit dem Abschlussglück. Aber auch die Platzherren hatten ihr Schussglück bereits aufgebraucht: Der eingewechselte Niklas Bonk traf die Lattenunterkante (70.) und der gleiche Akteur scheiterte an Wagner. Der TSV-Keeper musste dann das 6:1 auf seine Kappe nehmen, denn er unterlief eine Flanke von Michels und Manuel Schäffler traf ins leere Tor (80.). „Das Ergebnis lässt keinen Spielraum für Ausreden, heute sind unsere Grenzen deutlich aufgezeigt worden“, urteilte Trainer Luderschmid hart.
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Julian Frei (19.), 2:0 Stefan Raab (36./Eigentor), 3:0 Michael Aurbacher (51.), 4:0 Manuel Fischer (52.), 5:0 Michael Aurbacher (54.), 5:1 Philipp Buser (58.), 6:1 Manuel Schäffler (80.)



Zu schnell für Gersthofens Ivan Konjevic: Patrick Modes vom TSV Aindling machte ein starkes Spiel im Landesliga-Derby. Foto: Marcus Merk

TSV Aindling - TSV Gersthofen 5:1
Mit sieben Zählern aus den ersten vier Partien stehen die Landesligakicker des TSV Aindling ordentlich da. Am Freitag setzten sie sich im Heimspiel gegen den TSV Gersthofen deutlich durch. Das Resultat entspricht dem Kräfteverhältnis. Die Gäste waren nicht in der Lage, an die Leistungen der beiden Partien zuvor anzuknüpfen, die sie jeweils für sich entschieden hatten.
Neun Tage nach dem 3:0 über den FC Affing waren die Hausherren eindeutig das bessere Team. Spieler wie Daniel Deppner und Patrick Modes, die besten Fußballer auf dem Feld, hatte Gersthofen nicht in seinem Kader. Von Brisanz konnte in diesem Derby nur ganz selten die Rede sein. Nicht zuletzt auch deshalb, weil im Kräftemessen der beiden Nachbarn früh eine Vorentscheidung gefallen war. In der Schlussphase waren die Gäste darum bemüht, das Resultat ein wenig freundlicher zu gestalten. Ein Aufbäumen, das zu einem Erfolg führen könnte, sieht freilich anders aus. Nachdem Inge Piesch wenige Stunden zuvor plötzlich verstorben war, begann dieses Derby mit einer Gedenkminute für die Aindlingerin, die sich unter anderem für das Stadionheft engagiert hatte.
Eine Ecke wurde abgewehrt, David Englisch kam an die Kugel und fackelte nicht lange. So stand es in der 5. Minute 1:0. Ivan Konjevic hatte sich trotz seiner 43 Jahre wieder in die Startelf der Gäste nominiert. Nach einer Viertelstunde war er zu langsam, Patrick Modes profitierte davon, drang in den Strafraum ein, wo ihn Damjan Canovic foulte. Den Elfmeter nutzte Tobias Hildmann. Lukas Wiedholz, für Philipp Körner in die Aindlinger Elf gekommen, wurde bei seinem Schussversuch erst im letzten Moment abgeblockt. Die Defensive der Gäste war durchaus verwundbar. Konjevic, früh verwarnt, strahlte keine Sicherheit aus. Beispielsweise bei einem Vorstoß von Patrick Modes, der keinerlei Gegenwehr vorfand und daher auf 3:0 erhöhen konnte. Mit einem vergleichsweise harmlosen Schuss ins lange Eck verkürzte Abdoul Dia. Doch auch dieser Spielstand währte nicht lange. Lukas Wiedholz traf von der linken Seite ins lange Eck. Der Torhunger der Hausherren, bei denen der Ball gefällig lief, war noch nicht gestillt. Englisch traf aus spitzem Winkel zum zweiten Mal an diesem Abend.
Für Aufregung auf den Rängen sorgten Abseitsentscheidungen, die gegen die Hausherren ausgesprochen wurden. Michelle Muscillo foulte Simon Haas (87.), doch Simon Adldinger jagte den Elfmeter über die Latte. Mit einem Lattenschuss aus 25 Metern, der auf das Konto von Christian Bestele ging, endete die faire Auseinandersetzung.
Schiedsrichter: Andreas Kasenow (Ingolstadt) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 David Englisch (5.), 2:0 Tobias Hildmann (17./Foulelfmeter), 3:0 Patrick Modes (53.), 3:1 Abdoul Rahmane Dia (55.), 4:1 Lukas Wiedholz (56.), 5:1 David Englisch (73.)
Besonderes Vorkommnis: Simon Adldinger (TSV Aindling) verschießt Foulelfmeter (87.)


SV Egg an der Günz - VfB Durach 5:1
Ein dickes Ausrufezeichen hat der SV Egg in seinem zweiten Heimspiel gesetzt. Beim auch in dieser Höhe verdienten 5:1-Sieg wurde der VfB Durach vom Aufsteiger regelrecht überrollt und war am Ende sogar noch gut bedient. „Wenn alles stimmt, passiert so etwas halt mal“, sagte Eggs Trainer Michael Dreyer hinterher. Torjäger Torsten Schuhwerk sorgte nach einem Konter für die 1:0-Führung (23.) und obwohl Durach zur Halbzeit gleich drei Mal auswechselte, dominierte der Neuling auch in zweiten Durchgang nach Belieben. Per Handelfmeter erhöhte Simon Schropp auf 2:0 (60.), Julian Singer (65.) und Manuel Schedel (72.) stellten auf 4:0 und nach dem Ehrentreffer durch Alexander Schedel (84.) stellte erneut Schuhwerk den alten Abstand wieder her.
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Torsten Schuhwerk (23.), 2:0 Simon Schropp (61./Foulelfmeter), 3:0 Julian Singer (65.), 4:0 Manuel Schedel (73.), 4:1 Alexander Schedel (83.), 5:1 Torsten Schuhwerk (88.)

Aufrufe: 027.7.2014, 20:05 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor