2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Störmanöver: Der Ahrensfelder Alexander Kaatz versucht mit langem Bein Johannes Radig an der Flanke zu hindern.  ©Dirk Schaal
Störmanöver: Der Ahrensfelder Alexander Kaatz versucht mit langem Bein Johannes Radig an der Flanke zu hindern. ©Dirk Schaal

Ahrensfelde und Wriezen mit zwei Gesichtern

Es waren zwei völlig verschiedene Halbzeiten die die Trainer aus Wriezen und Ahrensfelde sahen. Die einen enttäuschten erste und die anderen zweite Hälfte.

Mit 1:3 verlor Blau-Weiß Wriezen das Heimspiel in der Landesklasse Nord gegen Grün-Weiß Ahrensfelde. Dabei zeigten die Männer von Trainer Steven Kanitz im Spielverlauf zwei völlig unterschiedliche Gesichter.

Mit Kopfschütteln aller Beteiligten endete eine Platzbegehung im Wriezener "Stadion am Bockberg" am Vortag des Spiel. "Der Platz war durch den Regen stark aufgeweicht und rutschig wie Seife", berichtete der Wriezener Vereinschef Peter Küster. Auf Anfrage gaben die Bliesdorfer grünes Licht, dass Blau-Weiß das Ligaspiel auf ihrem Rasen durchführen konnten.

"Mal schauen, was es auf dem Platz wird", sagte Bernd Schönfelder vom Ahrensfelder Trainerduo, als er den Platz zum ersten Mal in Augenschein nahm. Recht klein und teils hügelig wirkte er. Abwartend gegen den Tabellenzweiten Ahrensfelde starten, kündigte sein Gegenüber Steven Kanitz vorm Spiel an. Die eigene Serie von fünf Meisterschaftsspielen ohne Niederlage in Folge sollte auch nach der Partie Bestand halten.

Doch da hatten die Gäste etwas dagegen. Immerhin wollten sie Spitzenreiter Angermünde auf den Fersen bleiben. Und so begannen sie auch. Nach fünf Minuten Spielzeit hatte Wriezens Schlussmann Patrick Geue zwei Mal gegen Stephan Baum retten müssen. Wie Statisten wirkten die Gastgeber, die ehrfürchtig den Ahrensfelder Angriffswirbel über sich ergehen ließen. Blitzschnelle Kombinationen, sichere Zuspiele, überraschende Momente - das Spiel der Gäste war beeindruckend. Nur dem Unvermögen vorm Tor und Keeper Geue war es aus Wriezener Sicht zu verdanken, dass es nach 20 Minuten nicht schon gar 4:0 für Grün-Weiß stand. Powerplayartige Zustände spielten sich in der Wriezener Hälfte ab. Dann wollten Maximilian Will und Sebastian Juhre in Handspiel im eigenen Sechzehner gesehen haben. Anstatt anzugreifen reklamierten beide und Marc-Nelson Grzyb schob den Ball flach ins kurze Eck zum 1:0 (28.). Kurz darauf bediente Sebastian Vlach nach Flügellauf bis zur Grundlinie Grzyb am langen Pfosten, der das Leder volley zum 2:0-Pausenstand in die Maschen drosch (31.). Wriezener Tormöglichkeiten in der ersten Hälfte? Keine.

Nach dem Wechsel bot sich den Zuschauern ein anderes Bild. Plötzlich trauten sich die Platzherren auch mal die angreifenden Ahrensfelder zu attackieren und zu eigenen Angriffen durchzustarten. Das wiederum verunsicherte die Gäste, die nun nicht mehr an die spielerische Überlegenheit der ersten 45 Minuten anschließen konnten. Gerade Christian Kamp nahm sich nahm sich in der Folge ein Herz und startete an der Seitenlinie durch. Beim ersten Versuch verpasste Jonas Koch noch die Flanke. Doch vier Minuten später erwischte er den Ball, Grün-Weiß-Keeper Tim Wolf konnte abwehren, aber nicht weit genug. Aus spitzem Winkel schloss Florian Pekrul zum 1:2-Anschlusstreffer ab (57.). Plötzlich bekamen die Gastgeber noch mehr Oberwasser, Ahrensfelde blieb hingegen erstaunlich passiv. "Aufwachen", rief Sven Orbanke etliche Male laut auf den Platz, doch es verhallte ungehört. Wriezen bestimmte das Spiel, konnte den Ballbesitz jedoch nicht in Torchancen ummünzen. Hinten standen die Grün-Weißen gut. Als man eher mit dem Wriezener Ausgleich rechnete, da brachte Rico Riegel eine Ahrensfelder Ecke zielgenau an den langen Pfosten zu Thomas Illig. Freistehend hatte er keine Mühe, den 3:1-Siegtreffer zu erzielen (87.).

Fast gleichlautend äußerten sich die Trainer nach der Partie. "Ich weiß nicht, was in der erste Hälfte mit meiner Mannschaft los war", resümierte Steven Kanitz. Den selben Satz hatte auch Bernd Schönfelder mit der zweiten Hälfte kurz vorher gesagt.

Aufrufe: 023.11.2016, 08:14 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor