2024-03-28T15:56:44.387Z

Im Nachfassen
Ärgerlicher Schlusspunkt: Jonas Toboll (li.) und Dennis Wehrendt hocken geschlagen am Boden, während Mohamed Gouaida nach dem Tor zum 2:2-Ausgleich jubelnd abdreht. Foto: objectivo/Jahnke
Ärgerlicher Schlusspunkt: Jonas Toboll (li.) und Dennis Wehrendt hocken geschlagen am Boden, während Mohamed Gouaida nach dem Tor zum 2:2-Ausgleich jubelnd abdreht. Foto: objectivo/Jahnke

Ärger trotz einer Top-Leistung

Skwierczynski: "Mit dem Punkt bin ich nicht zufrieden"

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Ein Punkt gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter - das hatten in dieser Saison erst zwei andere Mannschaften (Meppen, Rehden) geschafft. Und doch überwog bei Denny Skwierczynski am Sonnabend nach dem 2:2 seiner Elf beim Hamburger SV II der Ärger. ,,Ganz klar, dieses Spiel hätten wir in der ersten Hälfte für uns entscheiden müssen", sagte der VfB-Trainer. ,,Mit dem Punkt bin ich insgesamt nicht zufrieden."

Auch sein Gegenüber auf der HSV-Trainerbank, Daniel Petrowsky, sprach von einem glücklichen Punktgewinn seiner Elf. ,,Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns das Leben sehr schwer gemacht hat", sagte der Zinnbauer-Nachfolger, dessen Team nun sicher auch als Erster in die Winterpause gehen wird. ,,Ich bin froh, dass wir noch den Ausgleich gemacht haben."

Es war weniger die verpasste Chance, die Serie der Hamburger Überflieger um den Ex-Lübecker Ahmet Arslan (von den alten Kollegen herzlich begrüßt) zu beenden als die eigene Befindlichkeit, die Skwierczynskis Ärger auslöste. ,,Wir müssen es einfach wieder schaffen, gute Leistungen auch in drei Punkte umzuwandeln", erklärte der VfB-Coach. ,,Man freut sich zwar über ein gutes Spiel. Aber am Ende geht es eben um Punkte."

Statt um Platz drei mitzuspielen, was angesichts der Leistungen in der insgesamt ordentlichen Hinrunde möglich gewesen wäre, müssen die Grün-Weißen mit einem Auge noch nach hinten schielen.,,Es ist jetzt wichtig, dass wir vor der Winterpause noch Spiele gewinnen", sagte Kapitän Moritz Marheineke mit Blick auf die verbleibenden Aufgaben gegen Havelse, bei der FT Braunschweig und in Goslar. ,,Mit der Leistung von heute ist das auch möglich."

Denn die Vorstellung an der Hagenbeckstraße empfand auch der Abwehrchef als ansprechend. ,,Wir hätten halt das dritte Tor machen müssen", erklärte er. ,,So wurde der Druck am Ende immer größer, auch wenn wir kaum Chancen zugelassen haben."

Ein Grund dafür lag auch darin, dass der VfB personell nicht nachlegen konnte. ,,Man hat schon gesehen, dass wir nicht so viele Alternativen hatten", wusste Skwierczynski, der ,,Sechser" Tomek Pauer in der Endphase als Mittelstürmer einwechselte. ,,Gerade Hosch und Cello sind vorne ungelaublich viel gelaufen", lobte Marheineke die Offensivkräfte Richter und Meyer. ,,Aber irgendwann geht es dann halt nicht mehr."

Im Nachhinein hätte der VfB gut daran getan, diesen Zeitpunkt so weit wie möglich nach hinten auszureizen. Der Biss und die läuferische Präsenz im Pressing ließen jedenfalls am Ende trotz der Wechsel nach. ,,Man sieht doch auch den Unterschied zwischen einer Mannschaft, die unter Profi-Bedingungen arbeitet und uns, wo es eben nur vier bis fünf Trainingseinheiten in der Woche gibt", wusste VfB-Sportvorstand Wolf Müller.

Doch am Ende war es für die Lübecker wichtig, die positiven Seiten einer überzeugenden Leistung mitzunehmen. ,,Das war eine starke Mannschaftsleistung", erklärte der erneut gut aufspielende Sven Theißen. ,,Wir hätten das 3:1 nachlegen können. Am Ende hat vielleicht etwas die Luft gefehlt."

Um zu punkten, hatte der VfB die richtige mutige Taktik gewählt. ,,Wir durften nicht denken ,O Gott, hier kommt der Spitzenreiter'", erklärte Torhüter Jonas Toboll. ,,Das haben wir gezeigt, Gas gegeben und unsere Linie durchgezogen. Ich bin begeistert, wie wir gespielt haben."

Letztlich war er mit dem 2:2 einverstanden. ,,Am Ende geht das nach Spielanteilen in Ordnung, denn wir haben in der zweiten Hälfte zu wenig Entlastung gehabt", sagte Toboll. ,,Beim 2:2 zeigt sich dann eben auch mal die individuelle Klasse der Hamburger."

Neuzugang Kevin Wölk sah den Auftritt seiner neuen Teamkollegen mit Freude. ,,Ich habe einen sehr positiven Eindruck von der Mannschaft", sagte er. ,,Man hat nicht gesehen, wer der Spitzenreiter ist."

Aufrufe: 017.11.2014, 14:08 Uhr
SHZ / cjeAutor