2024-04-24T07:17:49.752Z

Allgemeines

Ärger nach guter Partie

Einwurf aus der Sportredaktion

Es ist schon ein bisschen her, aber es darf nicht unerwähnt unter den Tisch fallen, wenn in der 2. Kreisklasse Emotionen etwas eskalieren - aber zum Glück nur jene, weil sich am Ende doch alle im Griff hatten.
Es war das Fußballteam des VfR Voxtrup III, das die Nichteinhaltung des Fair-Play-Gedankens monierte, als Gegner OSC III in der Nachspielzeit einen Einwurf nicht zum Gegner zurückspielte. Voxtrups Keeper hatte den Ball ins Aus gedroschen, weil einer seiner Kollegen in der OSC-Drangphase am Boden liegen geblieben war. Wirklich verletzt? Der OSC behielt nach der Spielfortsetzung den Ball – und schoss per astreiner 23-Meter-Direktabnahme von André Wordtmann das 2:2 (93.), zum großen Ärger der Voxtruper. Keinesfalls hat der OSC mit dieser Aktion eine Bewerbung für den Fair-Play-Preis abgegeben. Die Voxtruper hatten aber vergessen, dass einige VfR-Spieler zuvor auch halblegal unterwegs waren, als es darum ging, Zeit von der Uhr zu nehmen: Highlight etwa auf dem Feld ausgezogene Stutzen und Schienbeinschoner bei einer Auswechslung für die Ewigkeit. Nach dem Spiel war daher die Stimmung deftig – zum Glück aber bewahrte die Überzahl der Vernünftigen auf beiden Seiten Unvernünftige vor einer Überreaktion. So bleiben am Ende die 90 Minuten als das in Erinnerung, was sie waren: als hart, aber fair. Und richtig guter Fußball.
Aufrufe: 024.4.2015, 15:42 Uhr
Benjamin Kraus / Neue Osnabrücker ZeitungAutor