2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Nur fliegen ist schöner. Nachwuchs-Keeper Niklas Dittmann hat beim Bezirksligisten TSV Dinkelscherben den Kampf um den Posten zwischen den Pfosten aufgenommen.  Foto: Andreas Lode
Nur fliegen ist schöner. Nachwuchs-Keeper Niklas Dittmann hat beim Bezirksligisten TSV Dinkelscherben den Kampf um den Posten zwischen den Pfosten aufgenommen. Foto: Andreas Lode

Aderlass soll Flügel verleihen

Wie man beim TSV Dinkelscherben den Abgang von Kapitän Leutenmayr sowie der beiden Torjäger Kubina und Wink kompensieren will

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Der Countdown läuft! In der Landesliga ist der Startschuss schon gefallen, in der Bezirksliga ist es am Freitag mit der Partie TSV Gersthofen gegen TSV Wertingen soweit. Nun ist der TSV Dinkelscherben im Kick-Off-Check des Augsburger Landboten an der Reihe.

Hin & weg

Aderlass auf dem Kaiserberg. Nach vielen Verletzungen hat der langjährige Kapitän Michael Leutenmayr seine Schuhe an den Nagel gehängt, Mit den beiden Angreifern Thomas Kubina (SC Ichenhausen) und Christian Wink (TSV Neusäß) ist die gesamte Offensivabteilung abgewandert. Außerdem haben Max Gschwilm (SSV Margertshausen), der nicht so wie erhofft zum Einsatz kam, und Simon Geldhauser (als Co-Trainer zum TSV Ustersbach) ihre Zelte auf dem Kaiserberg abgebrochen. Der einzige externe Neuzugang ist Peter Jacob, der vom TSV Walkertshofen kommt. Der 34-Jährige, der bei der TSG Thannhausen, Bayern- und Landesliga gespielt hat, will es an der Seite seiner Freunde Cosmin Uilacan und Dominik Mair noch einmal wissen. Aus dem eigenen Talentschuppen kommen Niklas Dittmann, Stefan Hörtensteiner und Simon Motzet.

Coach & Co.

Michael Finkel und sein Co-Trainer Albert Erlenbauer, beide 37, bilden ein eingespieltes Team, das gemeinsam in die dritte Saison beim TSV geht. Reinhold Reiter kümmert sich nicht nur um das Personal an sich, sondern im Speziellen auch um die Torhüter. „Urgestein“ Georg Kania fungiert als Betreuer.

Glücks- & Sorgenkinder

Vor allem die drei eigenen Nachwuchsspieler haben sich bisher über den Erwartungen präsentiert. Niklas Dittmann hat mit Michael Wenni den Kampf um den Posten zwischen den Pfosten aufgenommen, Stefan Hörtensteiner glänzte in der Vorbereitung mit einem Dreierpack. „Sie werden ihre Einsatzzeiten bekommen“, verspricht Finkel. So wie auch Julian Kugelbrey, 19, der eine ordentliche Vorbereitung absolviert hat. Sorgen macht ihm die dezentrale Trainerausbildung auf dem Kaiserberg, aufgrund derer immer wieder mal der eine oder andere fehlt. Verletzt ist derzeit Benedikt Kitzinger, der im Testspiel umgetreten ist.

Plus & Minus

„Wir haben an Qualität verloren“, bilanziert Finkel die Ab- und Zugänge. Trotzdem ist ihm nicht bange ist: „Das kann zusammenschweißen, das kann Flügel verleihen. Das brauchen wir auch, denn wir haben einen kleinen Kader.“ Verlassen kann man sich beim TSV nach wie vor auf die mannschaftliche Geschlossenheit. Finkel: „Die anderen Stärken werden sich zeigen.“ Eine Bank sind die Routiniers Cosmin Uilacan (35), Dominik Mayr (33) und Peter Jacob (33). Auf ihnen lastet viel Verantwortung.

Philosophie & System

Michael Finkel macht sich nichts vor: „Wir haben die beiden erfolgreichsten Torschützen verloren. Das wird nicht einfach, diese Lücken zu schließen.“ Doch der TSV-Trainer hat einen Plan: „Wir werden den Angriff neu formieren und Daniel Wiener weiter nach vorne beordern. Er wird von einem Dreier-Mittelfeld unterstützt.“ Aus dem bisher praktizierten 4-4-2 wird also ein 4-2-3-1-System. Damit könne man auch etwas defensiver agieren. Finkel: „Wir haben zu viele Gegentore bekommen. Darauf müssen wir ein Augenmerk legen, mehr Sicherheit rein bringen.“ Dann könne man versuchen, in Führung zu gehen und diese dann zu verteidigen.

Wunsch & Wirklichkeit

Die Bezirksliga schätzt Michael Finkel in der kommenden Saison, die mit einem Heimspiel gegen den Landesliga-Absteiger FC Affing beginnt, brutal stark und ausgeglichen ein. „Da wird viel von der jeweiligen Tagesform abhängen.“ Als Topfavorit sieht er den SV Cosmos Aystetten. „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, beurteilt er die eigene Situation. Dabei müsse man erst einmal abwarten, wie die Abgänge verkraftet werden.

Prognose

Der TSV Dinkelscherben musste den Abgang wichtiger Leistungsträger hinnehmen. Ob vor allem die beiden Angreifer Kubina und Wink adäquat ersetzt werden können? Der Kampf um den Klassenerhalt wird auf dem Kaiserberg wird in der 17. Saison auf Bezirksebene ein leidiges Dauerthema sein.

Aufrufe: 021.7.2015, 11:26 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor