2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligabericht
Der SVS (rot-weiß) war spritziger als die Gäste. Foto: Weller
Der SVS (rot-weiß) war spritziger als die Gäste. Foto: Weller

Achtminütiger Blackout kostet den Sieg

Der SVS verspielt in den letzten Minuten eine 3:0-Führung gegen Schalding-Heining - und muss am Ende froh sein, nicht verloren zu haben

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Ein turbulentes Fußballspektakel bekamen die 285 Zuschauer Freitagabend beim 3:3-(2:0)-Heimremis des SV Seligenporten gegen den SVSchalding-Heining zu sehen.

Nach verrückten 90Spielminuten herrschte in den Reihen der Gastgeber großes Entsetzen: Schließlich hatten die Klosterer bis zur 80. Minute deutlich mit 3:0 geführt. Doch acht rabenschwarze Minuten kosteten die Hausherren den vermeintlich sicheren Sieg. Das Remis bedeutet einen schweren, vielleicht schon vorentscheidenden Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib. Dabei lieferten die Hausherren in den ersten 45 Minuten ihre beste Leistung vor heimischem Publikum seit langem ab. Die Klosterer trugen ihr Angriffsspiel schwungvoll vor, gerade über die Außenpositionen kamen viele Impulse. Die Gästen legten großen Wert auf eine stabile Defensive, reihten sich tief in der eigenen Hälfte auf und lauerten auf Tempogegenstöße. Diese blieben jedoch meist aus.

Nur bei Standards versprühte Schalding-Heining Gefahr, konnte den aufmerksamen SVS-Keeper Dominik Brunnhübner in seinem 100. Regionalligaspiel am 100. Tag des Jahres aber nicht arg bedrängen. Anders das Team von Coach Florian Schlicker, das mit Leidenschaft und teils feinen Kombinationen zu gefallen wusste - und in der 21. Minute durch Marco Christ in Führung ging. Ausgangspunkt war ein Flankenlauf des starken Vignon Amegan über die rechte Seite. Auf Höhe der Strafraumgrenze passte der Flügelflitzer flach nach innen, wo Christ trotz Bedrängnis trocken zum 1:0 abschloss.

Nur vier Zeigerumdrehungen später hatten die SVS-Fans erneut Grund zum Jubeln. Diesmal begab sich Rico Röder unwiderstehlich auf Solopfade. Aus der eigenen Hälfte marschierte der Mittelfeldmann über die linke Seite, zog erst an seinen Gegnern vorbei und dann in den Strafraum, wo er aus halblinker Position unhaltbar einnetzte. Mit der verdienten 2:0-Führung ging es auch in die Halbzeitpause. Nach dem Wechsel übernahmen die Gäste das Spiel. Mit langen Bällen setzten sie immer wieder ihre gefährlichen Angreifer in Szene und den SVS zunehmend unter Druck. Umso überraschender fiel die 3:0-Führung der Hausherren (75.). Ein weiter Pass von Marco Christ hebelte die Gäste-Abwehr aus und landete beim eingewechselten Ibrahim Devrilen, der die Kugel ins Tor spitzelte - die vermeintliche Entscheidung.

Doch die Gäste zeigten sich unbeeindruckt, bedrängten unverdrossen den Kasten des SVS und kamen immer wieder zu Eckbällen. Einer davon führte in der 80. Minute zum Erfolg und leitete das Unheil für die Gastgeber ein. Der in den Strafraum geschlagene Ball wurde von der SVS-Abwehr zu kurz abgewehrt, landete bei Michael Pillmeier, der Albert Krenn bediente - 1:3. Zwei Minuten später geriet der Ball nach einem Querschläger in der Klosterer-Hintermannschaft über Markus Gallmaier zu Pillmeier. Aus fünf Meter besorgte der Angreifer den Anschluss - 2:3 (82.). Der Ausgleich dann in der 88. Minute: Erst rettete Dominik Räder gegen den durchgebrochenen Pillmeier, konnte die Kugel aber nicht kontrollieren. Christian Brückl schaltete am schnellsten und schoss aus 20 Metern zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich ein - 3:3. Nachdem Brunnhübner in der 85. Minute noch im Duell Mann gegen Mann einen Gallmaier-Schuss pariert hatte, konnten die Hausherren am Ende eines irren Fußballspiels froh sein, nicht noch verloren zu haben.

Aufrufe: 010.4.2015, 21:10 Uhr
Udo Weller/Thorsten DrenkardAutor