Achkarren triumphiert über Weisweil

Die Enttäuschung war den Weisweiler Spielern an den Gesichtern abzulesen, mit hängenden Köpfen saßen die Gäste auf und neben der Ersatzbank. Ratlosigkeit über die gezeigte Leistung gepaart mit Kopfschütteln. "Wir hatten heute die falsche Einstellung", stellte Spielertrainer Jan Ernst bei der Fehleranalyse fest. "Wir haben uns wohl vom Tabellenplatz blenden lassen, anders kann ich mir das nicht erklären." Achkarren, das Schlusslicht der Kreisliga A, Staffel I, hatte gerade fast 80 Minuten lang die Weisweiler dominiert und vorgeführt. Der FC Weisweil immerhin dem Spitzenquartett zugehörig. Die Achkarrer Spieler zurecht nach dem Schlusspfiff jubelnd. Trainer Daniel Strittmatter strahlte über das ganze Gesicht. "Wir haben heute richtig clever gespielt und unsere Chancen auch gut genutzt."

Es waren gerade einmal fünf Minuten vorbei, da zappelte der Ball erstmalig im Gästetor. Nach einer Ecke der Hausherren hatte die FCW-Defensive den Ball nicht geklärt bekommen, Antony Febrissy aus ungefähr zwölf Metern abgezogen - die 1:0 Führung für Achkarren. Schon bei Febrissys Schuss zuvor, der letztlich zur Ecke führte, hatte Weisweils Keeper Marco Bailer nur durch eine Glanzparade den Rückstand verhindern können. Mit der nächsten Achkarrener Möglichkeit folgte auch schon Febrissys zweiter Streich. Eine verunglückte Flanke lenkte Bailer mit den Fingerspitzen noch an die Latte, den Abpraller staubte der Achkarrener Stürmer in Gerd Müller Manier zum 2:0 ab. Verkehrte Welt in Achkarren. Jeder hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Gäste den SVA dominieren.

Verkehrte Welt in Achkarren

"Wir können befreit aufspielen, keiner erwartet mehr etwas von uns. Den Druck hatte heute Weisweil, die zum Punkten verdammt sind", erklärte Strittmatter die Voraussetzungen für den Sieg seiner Elf. Während der FCW weiter indisponiert wirkte, erarbeiteten die Gastgeber sich weitere gute Möglichkeiten. Ein schön anzusehender Seitfallzieher von Doppeltorschütze Febrissy (22.), sechs weitere Minuten später rettete Bailer mit einer Faustabwehr bei einem Febrissy-Freistoß, schließlich ein abgefälschter Schuß (37.)des SVA-Stürmers, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Der Mann mit der Nummer Neun auf dem Trikot sorgte für mächtig Alarm im Weisweiler Abwehrverbund, nur weitere Tore blieben aus.

"Mit dem Spielsystem von Achkarren sind wir überhaupt nicht klar gekommen, sie haben immer lange Bälle nach vorne auf ihre schnellen Stürmer geschlagen", suchte Ernst weiter nach den Gründen für die Niederlage. Seiner Mannschaft fehlte jeglicher Spielwitz im Spielaufbau. Ernst wechselte zur Pause doppelt, versuchte so der drohenden Niederlage entgegenzuwirken. Doch am Spielgeschehen änderte sich auf dem Platz wenig. Weiterhin bestimmte die Strittmatter-Elf die Begegnung, das dritte Tor nur eine Frage der Zeit. Ahmet Heffaoui erzielte es für den Tabellenletzten, konnte aus der Distanz abziehen, gut und gerne 25 Meter vom Tor entfernt. Wie ein Strich schlug sein Ball rechts unten im Eck ein. Die Entscheidung? Mitnichten, es sollte in der Schlussviertelstunde noch einmal spannend werden. Spielertrainer Ernst wurde im Achkarrener Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Timo Fesenmeier entschied folgerichtig auf Strafstoß. Eine Gelegenheit, die sich Roland Grossmann nicht entgehen ließ. Dem Weisweiler Spiel gab der Anschlusstreffer neuen Auftrieb, in der 82. Minute verkürzten sie gar auf 2:3. Christian Fischer musste aus kurzer Entfernung nach einem Querpass nur den Fuß hinhalten. Nun lag der Ausgleich in der Luft. In der fünften Minute der Nachspielzeit konnte Achkarrens Torhüter Jan Bruno Bleier einen Kopfball mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte spitzeln. Dann wurde abgepfiffen. "Ich habe heute nicht eine Sekunde gezweifelt, dass hier noch was schief gehen könnte", erzählte ein glücklicher Strittmatter nach Spielende. Verdient hatte sein Team gewonnen, wenn auch es in den Schlussphase nochmal unnötig spannend gemacht.

SV Achkarren - FC Weisweil 3:2 (2:0)
Achkarren: Bleier, Effinger, Ringenbach, Holzer (80. Berger), Großklaus, Heffaoui, Bayer (78. Hau), Blattmann, Minardi, Lagace, Febrissy (92. Brandstätter).
Weisweil: Bailer, Zimmermann, Tolksdorf (46. Carl), Stöcklin (46. Tritschler), Ginter, Grossmann, Tranzer, Wütschke, Ernst, Müller, Reimann (60. Fischer).
Tore: 1:0, 2:0 Febrissy (5., 11.), 3:0 Heffaoui (66.), 3:1 Grossmann (76./FE), 3:2 Fischer (82.).
Schiedsrichter: Fesenmeier (March). Zuschauer: 60.