Sie rangieren mit Ihrer Mannschaft auf dem ersten Abstiegsplatz, Borussia Freialdenhoven ist Tabellendritter. Rechnen Sie sich dennoch Chancen aus?
Heinrichs: Das wird an Freialdenhoven liegen, aber natürlich auch an uns. Aber gegen Bergisch Gladbach haben wir ja überzeugend demonstriert, dass wir auch Gegner aus der oberen Tabellenregion schlagen können.
Sie haben acht Punkte nach sieben Begegnungen. Kann man sagen, dass die Phase der Akklimatisierung in der neuen Liga abgeschlossen ist und Sie angekommen sind?
Heinrichs: Das ist ein langer Prozess. Wir treten jetzt Woche für Woche gegen Gegner an, die eine ganz andere Qualität haben als in der Landesliga.
Fällt die Umstellung schwer, wenn man sich in der Aufstiegssaison an den Erfolg gewöhnt hat?
Heinrichs: Man muss es hinkriegen, eine gewisse Frustrationstoleranz zu entwickeln, lernen, Niederlagen zu verarbeiten. Sonst kann man in Gefilde abdriften, in denen die eigene Leistungsfähigkeit reduziert wird. Man braucht Selbstvertrauen und Stabilität. Am Ende der Hinrunde, wenn man gegen jeden Gegner einmal gespielt hat, kann man Bilanz ziehen.
Ihr Trainerkollege Winnie Hannes hat gesagt, Inde Hahn ist nicht der klassische Aufsteiger, hier sei einiges an Geld in die Hand genommen worden...
Heinrichs: Da stellt sich die Frage, wie man den klassischen Aufsteiger definiert. Wenn man damit meint, man geht für eine Saison das Abenteuer in der höheren Liga ein und verabschiedet sich dann wieder, dann sind wir es sicher nicht. Aber natürlich sind wir ein kleiner Verein, ein Neuling in der Liga, der Erfahrungen sammelt.
Freialdenhoven hat bereits 17 Tore erzielt, eine ganze Reihe von Offensivspielern hat sich dabei in die Torschützenliste eintragen können.
Heinrichs: Kevin Kruth hat bereits sieben Tore erzielt und auch noch einen Elfmeter verschossen. Aber auch Pascal Schneider, Yannick Kuhnke und Philipp Simon sind als gefährlich einzuschätzen. Wir werden also in der Defensive sehr gefordert sein.
Sie werden also eher abwartend in die Begegnung gehen?
Heinrichs: Abwarten gehört nicht zu unserem Wortschatz. Und die Defensive fängt ja nicht bei den Abwehrspielern an, sondern auch die Offensivakteure sind gefragt, den Gegner anzulaufen und somit Druck von der Abwehr zu nehmen.
Klingt nach viel Laufarbeit...
Heinrichs: Ich erwarte viel Laufarbeit und zudem ein schönes Fußballspiel. Aber natürlich geht man damit auch ein gewisses Risiko ein, weil man dem Gegner Räume anbietet, wenn man hoch steht.
Wie ist die personelle Lage vor der Begegnung mit Freialdenhoven?
Heinrichs: Fortuna Badidila war wieder zurück im Mannschaftstraining, fällt jetzt aber mit muskulären Problemen aus. Auch Nils Hühne steht nicht zur Verfügung.
Heißt also, die Innenverteidigung bleibt weiterhin Ihre Baustelle?
Heinrichs: So ist es.